Ein Teil des Krieges in der Ukraine wird vom Meer aus geführt. Aber welche Rolle spielt die Schwarzmeerflotte der russischen Marine eigentlich? Und wie schwer wiegt der Verlust des Lenkwaffenkreuzers Moskwa tatsächlich?

Diese Fragen beantwortet Generalmajor Bruno Hofbauer. Er leitet die Grundsatzplanung im Verteidigungsministerium und ist Autor des Buches „Moderne Seemacht“. Darin beschäftigt er sich unter anderem mit der Geschichte der Marine, mit der Logistik von Seestreitkräften und mit den verschiedenen Kriegsschiffklassen.

Das sagt unser Experte:

Zum Untergang des Lenkwaffenkreuzers Moskwa: Welche Indizien sprechen dafür, dass das Schiff von den ukrainischen Streitkräften versenkt wurde?

Die ukrainischen Streitkräfte verfügen mit der Seeziellenkwaffe R-360 „Neptun“ über ein sehr leistungsfähiges Waffensystem, das in der Lage ist, auch einem großen Schiff wie dem Kreuzer „Moskwa“ der Slawa-Klasse schweren Schaden zuzufügen. Das kann auch zum Totalverlust des Schiffes führen.

Wie groß ist die Tragweite dieses Verlustes?

Der Verlust der Moskwa hat mehrfache Folgen:

  • Es handelt sich um das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte und hat somit einen sehr hohen Prestigewert.
  • Ein Kreuzer kann nur schwer und schon gar nicht schnell ersetzt werden, da die dazu nötigen industriellen Kapazitäten nicht ausreichend vorhanden sind.
  • Der Ersatz des Schiffes durch einen anderen Kreuzer (insgesamt gibt es noch drei weitere Kreuzer in den russischen Seestreitkräften) kann derzeit nicht erfolgen, da die Türkei den Zugang zum Schwarzen Meer für alle Kriegsschiffe gesperrt hat.
  • Die durch die Waffen der Moskwa erzielbare Wirkung kann von anderen russischen Kriegsschiffen im Schwarzen Meer nicht vollumfänglich ersetzt werden.

Welche Aufgabe hat die russische Schwarzmeerflotte im Krieg gegen die Ukraine?

Die Schiffe der Schwarzmeerflotte unterstützen den Kampf der Truppen an Land. Sie wirken mit Marschflugkörpern gegen Hochwertziele in der gesamten Ukraine, stellen den Schutz vor Luftangriffen für Ziele unter russischer Kontrolle – zum Beispiel auf der Krim – sicher, sie schirmen den Einsatzraum von See her gegen nicht-russische Kräfte ab und sie repräsentieren eine Bedrohung für die noch unter ukrainischer Kontrolle befindlichen Gebiete an der Küste.


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