Gut erholt starteten wir heute in den zweiten Tag der TCA Tactical Week bei Bratislava in der Slowakei. Die Erwartungen waren gemischt. Einerseits weiß man doch in etwa wie so ein Kurs nun abläuft und den Schützen erwartet, andererseits sorgen Gabriel und sein Team immer für Abwechslung und Überraschungen für einen maximalen Trainingseffekt.

Die Anreise ist nun etwas einfacher und man steht schnell wieder vor der Anmeldung im Hauptgebäude des Schießstandes Zohor. Wir ziehen uns am Parkplatz um, schnappen die Ausrüstung und marschieren wieder zum Platz – wie am Tag zuvor.

Nach einer kurzen Begrüßung wird bereits geladen und der Kurs geht im gleichen Tempo weiter, wie er aufgehört hat. Nämlich: In voller Fahrt! Bereits zwei Magazine geladen und im ersten Drill wird geprüft, was von Level 1 hängen geblieben ist.

Für manche ist dies eine nahtlose Fortführung, für andere, welche nur für den Tag hier waren, eine gute Wiederholung. Nach diesem Drill geht es wieder los mit dem Erlernen neuer Fähigkeiten, denn der Tactical Reload steht an. Mit viel Hintergrundwissen erklärt Gabriel wann man einen Tac-Reload tätig und worauf zu achten ist. Es können hier mehrere Techniken eingesetzt werden, je nachdem welche einem vielleicht besser liegt. Aber auch ein anderes Waffensystem oder die körperliche Statur kann einem zu einer bestimmten Technik zwingen. Jeder Teilnehmer wendet im Trockentraining unterschiedliche Techniken an und entscheidet sich letztlich so, welche ihm besser liegt.

Immer wieder wird im scharfen Schuss gearbeitet, um das Erlernte zu festigen. Wer sich die Kursbeschreibung durchliest erkennt, dass sehr viel geschossen wird. Insgesamt verschießt man für Level 1-3 an die 1.300 Schuss. Bei der Menge kommt es hier und da zu Hemmungen.

Dies ist auch der nächste Kursinhalt und Gabriel führt diverse Hemmungen bildlich vor. Egal ob AR oder AK Plattform, es gibt unterschiedlichste Hemmungen und doch ist es fast immer die selbe Art dies zu beheben. In erster Linie wird auf das Magazin aufgeschlagen und der Ladehebel zurückgezogen. Hört man dann kein Schussgeräusch, oder realisiert man die Hemmung bereits anders, so wird das Magazin entfernt, der Ladehebel mindestens dreimal betätigt und dann wieder regulär durchgeladen. Im Kurs wurde dies noch ausführlicher besprochen, denn jeder weiß, dass es vielleicht nicht immer so einfach ist.

Der Drill im scharfen Schuss ist dann wieder besonders aufregend. Denn Gabriel, Brad und weitere TCA Instruktoren erzeugen mit unterschiedlichen Werkzeugen oder Magazinen verschiedenste Hemmungen. Die Teilnehmer werden so unabhängig voneinander in Situationen gebracht, um diverse Hemmungs-Drills auszuführen.

Vor der wohlverdienten Mittagspause gibt es die letzte Übung – Kontakte von verschiedenen Seiten. Sprich, der Schütze muss sich je nach Gefährdung nach links oder rechts drehen. Letztlich dann auch eine 180 Grad Drehung nach links oder rechts.

Nach der Einweisung stehen die Teilnehmer in einer Reihe und Gabriel gibt das Kommando. Es wird gedreht und auf das Ziel gewirkt. Nicht vergessen darf all das, was man zuvor erlernt hat auch in den Drills immer umzusetzen. Sei es Nachladen, Hemmungen beheben oder eine simple Umgebungskontrolle.

Nach drei Stunden Kursbetrieb, steht die Sonne am höchsten und alle Teilnehmer sind gut durchgeschwitzt. Es gibt eine Stunde Pause um sich etwas abzukühlen und sich essen zu holen. Im Hauptgebäude gibt es kühle Getränke, wer selbst nichts dabei hat und wen der große Hunger packt, kann auch schnell nach Stupava zum Imbiss fahren.

In der Pause kommt man ins Gespräch und so erfahre ich von einem deutschen Teilnehmer, welcher öffentlich zum TCA Kurs gekommen ist. Er ist vom Norden Deutschlands mit dem Zug nach Bratislava gefahren und dann weiter nach Stupava. Die letzten fünf Kilometer von Stupava zum Schießstand Zohor ist er gemütlich in der Früh marschiert. Etwa eine Stunde hat er dafür gebraucht und es zeigt sich: wo ein Wille da ein Weg. Für die nächsten Kurse und die Heimreise wurde ihm bereits eine Mitfahrgelegenheit angeboten.

Frisch gestärkt und etwas erholt geht es nach der Mittagspause wieder weiter. Auf dem Tisch liegen noch die Gewehre der Teilnehmer. Hier zu sehen: alles Leihgewehre der TCA. Jeder schnappt sich sein Gewehr, und man hört bereits das Kommando, wie viel zu laden ist.

Nun geht es weiter mit Schießen aus der Bewegung. Nach einer Einweisung und Trockentraining kommt gleich der scharfe Schuss. Die Teilnehmer bewegen sich zum Ziel und anschließend davon weg. Je näher man kommt, desto höher kann die Schusskadenz werden. Wichtig dabei ist auch das Offset der Optik wieder zu beachten um maximale Wirkung zu erzielen.

Anschließend gehen wir auf die Barrikaden. Es werden einige Deckungen mit unterschiedlichen geometrischen Ausschnitten aufgestellt. Da fast jedes Gewehr eine Optik montiert hat, muss man hier besonders zwischen der Laufachse und dem Abstand zur Optik achten. Trainer Gabriel erklärt daher wieder umfassend wie man für jede Form zielt.

Welche Arten des Anschlags es gibt, worauf zu achten ist und das selbstverständlich auch wieder für die unterschiedlichen Waffenplattformen. Gabriel ist es immer ein Anliegen, den Teilnehmern ein umfangreiches Wissen mitzugeben um sicherzustellen, das man maximal lernt ist.

Zuerst dürfen wir nun wieder im Trockentraining ran und wechseln uns auf den Barrikaden ab, sodass jeder es bei jeder probieren kann. Danach wird natürlich wieder geladen. Drei Magazine gefüllt mit 15 Schuss sind es diesmal sogar und abwechselnd schießt man von jeder Barrikade aus jeder Öffnung. Traut man sich eine Öffnung nicht zu, ist es in Ordnung diese zu überspringen. Doch ist man sich nicht sicher wie man am besten anlegt, stehen immer Instruktoren bereit und helfen einem schon, wenn man verzweifelt schaut.

Wer schon einmal von einer derartigen Barrikade geschossen hat, weiß das dies sehr anstrengend ist. Die Teilnehmer nutzen daher kurze Pausen um sich im Schatten zu erholen und zu trinken. Wasser und Munition ist das um und auf, um den Kurs im Laufen zu halten. Für Munition sorgt die TCA , Wasser sollte man sich selbst zu genüge mitnehmen, wenn man nicht die kleinen Flaschen vom Hauptgebäude kaufen will.

Nachdem alle Kursteilnehmer dran waren, wird die Barrikade gewechselt. Die löchrigen werden gegen solide Wände getauscht. Drei Wände werden aufgestellt und Gabriel erklärt hierbei wieder die einzelnen Techniken.

Auch auf die Hintergründe wird eingegangen und gemeinsam mit Brad zeigt der TCA Haupttrainer vor, wie Deckungen später in einem Partnerteam eingesetzt werden können. Wichtig hierbei ist auch, wie der Schütze seine Position um eine Ecke wählt, um nicht gefährdet zu werden. Wenn er etwa offen nah bei einer Deckung steht, können ihn Fragmente der Kugel oder der Wandsplitter treffen.

Nach einer anschaulichen Vorführung, dürfen wir als Teilnehmer wieder an die Deckungen. Hier hat sich Gabriel etwas Besonderes einfallen lassen, denn das Vorbeischießen ist vielleicht nicht ganz so schwer, doch um das Niveau beim Kurs zu heben und die Teilnehmer mit Stress und Störfaktoren auseinanderzusetzen, gibt es äußerliche Einflüsse. Gabriel wirft Rauchgranaten, Knallkörper. Auch weitere Störfaktoren kommen hinzu, die wir euch nicht alle verraten wollen. Dieser Drill war sofort ein Highlight des Tages und blieb allen im Gedächtnis.

Wer vielleicht zuvor noch etwas erschöpft war, ist nun ein neuer Alarmbereitschaft. Dies braucht man auch, denn es folgt die letzte Übung des Tages, ein Szenario oder auch Parcour. Gabriel erklärt nur gewisse Rahmenbedingungen anhand derer muss man selbstständig auf die Ziele reagieren.

Jeder Teilnehmer durchläuft den Parcour und reagiert vielleicht etwas anders. Diese Übung zeigt der Instruktor bewusst nicht vor, denn danach geht er auf die gemachten Fehler der Teilnehmer ein. Wir möchten hier auch nicht all zu viel verraten, denn so ist der Aha- und Lerneffekt am größten. Für uns bleibt dies definitiv ebenfalls im Gedächtnis und das werden wir auch für den morgigen Tag benötigen.

Nachdem die Barrikaden und Deckungen wieder verräumt sind, gibt es zum Abschluss wieder eine kurze Besprechungsrunde. Der Trainer Gabriel zieht Resümee über den Tag, erklärt nochmals, was heute erlernt wurde, worauf zu achten ist und gibt Tipps für weitere Kurse. Auch Feedback an Gabriel oder die TCA ist dabei immer gerne willkommen, denn dadurch können Sie sich ebenfalls weiterentwickeln. Wir bedanken uns alle für den action- und lehrreichen Tag, erzählen von unseren Highlights und auch von den größten Lerneffekten.

Erschöpft sind wir nun wieder im Hotel angekommen, kaufen frisches Wasser für den morgigen Tag und suchen uns ein gutes Lokal zum Essen. Schlafen werden wir gut, obwohl wir uns schon sehr auf den morgigen Tag freuen.

Die Taktische Woche bei der TCA

TACTICAL COMBAT ACADEMY im Internet

SPARTANAT bei der Taktischen Woche der TCA

– TCA TACTICAL WEEK – Die Vorbereitung

TCA TACTICAL WEEK 1 – Sturmgewehr Level 1