Der erste Tag ist vorbei und bereits heute zeigte sich, was die TCA ausmacht. Intensive, kompakte Kurse, in denen man alles rund um das Verteidigungsschießen als Einzelperson lernt. Wir sind knapp hinter Bratislava, 50 Kilometer von Wien entfernt. Wir starten die TCA Tactical Week.

Wenn man einmal den Schießstand Zohor gefunden hat, blickt man gleich auf die erste Range, einen kleinen Shop mit Gastro, sowie dem Abseilturm. Das versetzt den Besucher gleich mal in die richtige Stimmung. Ondrej übernahm die Anmeldung und schon gab es die ersten Instruktionen. Ausrüstung mitnehmen und nach hinten zu einem der vielen Schießplätze gehen.

Ausrüstung anlegen

Dort legte man erstmal seine Ausrüstung an. Wer noch nichts davon hat, kann sich alles bei der TCA ausleihen. Ihr erhaltet dann meist in erster Linie einen Plattenträger im JPC Stil (ohne Platten) sowie Augen und Ohrenschutz. Leihwaffen waren auch zur Genüge vorhanden, sowie 30 Schuss Magazine. Wir interessierten uns besonders für die AR Plattform, hier gab es eine HK MR223 zur Auswahl oder ein AR15 von BCM mit 11 inch Lauflänge. Für besseres zielen, gibt es Aimpoints Rotpunktoptiken. Doch wem das zu westlich ist, der kann sich auch eine AK Variante oder ein tschechoslowakisches Sa.VZ 58 ausleihen.

Zu Beginn erklärt Haupttrainer Gabriel umfassend, welche Ausrüstung es gibt. Egal ob Plattenträger, Chest Rig oder nur die First-Line. Er sagt, worauf zu achten ist, welche Größe wichtig ist und wie man alles am besten einstellt. Daraufhin beginnen die ersten Teilnehmer die Ausrüstung gleich mal nach zu adjustieren, immerhin will man den Anforderungen gerecht werden.

Ist die Ausrüstung erst einmal eingestellt, geht es über in die richtige Körperhaltung, Halte- und Grifftechnik der Waffe. Gabriel zeigt es wieder vor, dazu gibt es gleich einen Ausblick darauf, was uns später im Kurs erwartet. Beim Waffengriff wird ebenso darauf eingegangen, welche Unterschiede es gibt in Bezug auf Ausrüstung, sowie unterschiedlicher Waffensysteme. Ziel der TCA ist es, allen Teilnehmern die Handhabung der Waffe effektiv und auch universell beizubringen, damit auch mit einer nicht so bekannten Waffe sicher geschossen werden kann.

Die Ausrüstung sitzt, der Körper ist in der richtigen Haltung, die Waffe fest im Griff, fehlt noch der korrekte Anschlag. Auch hier wird mit Wiederholungen sichergestellt, dass die Teilnehmer alles verinnerlichen. Eines fehlt noch, was wohl das Wichtigste im ganzen Kurs darstellte. Der Saftey Drill. Alle Teilnehmer im Kreis versammelt, hören und sehen Gabriel zu, denn dies will bestimmt keiner falsch machen.

Also Waffe unter den Arm geklemmt, Magazin abgezogen, sofern noch eines steckt und dann heißt es mindestens dreimal den Verschlusshebel repetieren. Danach umgreifen und den Verschluss in rückwertiger Stellung sichern. Kontrolle, ob keine Patrone mehr im Lauf oder anderswo steckt, danach kann die Waffe gesichert und verstaut werden.

Mit diesem Baukasten geht es über in den ersten scharfen Drill. Auf einer Linie aufgestellt, aufgeteilt in zwei Gruppen wurde immer abwechselnd geschossen. Anfänglich wurde der Ablauf noch aufgeteilt in die einzelnen Schritte, jedoch mit jeder neuen Übung wurden die Schritte zusammengefasst, bis man auf das Kommando Hop bereits einen Schuss selbständig abgeben konnte und anschließend die Sicherheit wiederherstellen.

Der Vormittag geht damit zu Ende und es kam die Mittagspause, welche wir reichlich benötigen. Etwas essen, viel trinken, denn die Temperaturen stiegen und etwas den Kopf abkühlen lassen. Eine Stunde hat man Zeit für das Nötigste und auch um erstmals mit den anderen Teilnehmern zu reden.

Internationale Teilnehmerschaft

Die Truppe ist bunt gemischt, von erfahrenen Schützen bis Anfänger ist alles dabei. Manche hatten nur einen Tag gebucht, um etwas Kurs-Luft zu schnuppern. Andere sind, wie wir, die ganze Woche dabei. Ländermäßig gab es Personen aus Deutschland, Slowakei und Österreich. Etwas überraschend: ein Teilnehmer war aus der Schweiz angereist. Nach der Stunde trifft man sich wieder hinten am Schießplatz. Der Nachmittag gestaltet sich dann bereits actionreicher, denn es geht gleich weiter mit dem scharfen Schuss.

Die Teilnehmer mussten bei jedem Hop bereits einen Seitwärtsschritt tätigen und dann auf die Zielscheibe wirken. Die Magazine wurden oft mit 30 oder 15 Schuss gefüllt, in den Drills gibt man zwischen 3-5 Schuss pro Serie ab, bevor ein erneutes Hop Kommando zu hören ist. Gabriel und seine Instruktoren schauen mit Argusaugen auf die Sicherheit. Sehen jeden noch so kleinen Fehler, jede Sicherung die falsch oder nicht betätigt wird, sowie jeden Finger der vielleicht wo ist wo er nicht sein sollte.

Nach der Bewegung und dem Positionswechsel kommt die Umgebungskontrolle hinzu. Wer bereits Schießkurse besucht hat, wo eine Umgebungskontrolle nach dem Schießen stattfindet, weiß das hier gerne hinter den Teilnehmer Finger in die Höhe gehalten werden. Danach fragt der Instruktor welche Zahl er gezeigt hat. Dies sorgt dafür, dass man wirklich bewusst sich seine Umgebung ansah.

Bei den vielen Schießdrills waren die Magazine schnell leer. Der ungeplante Magazinwechsel ist daher schon dringend nötig um die Drills länger zu gestalten. Gabriel erklärt wieder, worauf es ankommt, wie man das Magazin nochmals richtig greift und der Verschluss zu bedienen ist. Auch hier baut jede Übung auf das vorherige erlernte auf.

Disziplin und Geschwindigkeit

Die Drills werden länger und die erlernten Schritte müssen in der richtigen Reihenfolge passieren. Gabriel baut hier gerne Druck auf, um die Teilnehmer unter Stress zu setzen, indem während eines laufenden Drills erneut ein Kommando kommt. Dadurch soll der Teilnehmer seinen Bewegungsablauf unterbrechen und erneut auf das Ziel einwirken. Auch hier hat dies wieder den Sinn, dass man Bewegungsabläufe routiniert, aber genauso auf einen äußerlichen Reiz reagieren kann.

Der erste Tag geht dann noch schneller als erwartet zu Ende. Wir sind erschöpft und froh über das neu Erlernte. All jene, welche keinen weiteren Kurs besuchen, erhalten dann noch ihr Zertifikat für diesen Kurs. Alle anderen erhalten ihr Zertifikat nach Abschluss des langen Kurses.

Wir sagen Danke und freuen uns auf den morgigen Tag!

Die Taktische Woche bei der TCA

TACTICAL COMBAT ACADEMY im Internet