Finnland ist das 31. NATO-Land, wodurch sich die Grenze zwischen Russland und den Ländern des NATO-Bündnisses spannenderweise verdoppelt hat, nämlich um 1.340 Kilometer.

Darüber hinaus bringt Finnland eine kampfbereite Armeen mit, deren Artilleriekräfte sogar die größten in Europa sind – etwa 1.500 Kanonen, darunter 700 Haubitzen, 700 großkalibrige Mörser und 100 Raketensysteme. Laut dem Woodrow Wilson International Centre for Scholars übersteigt Finnlands Artilleriekapazität jene von Polen, Deutschland, Norwegen und Schweden zusammen.

„Präsident Putin hat den Krieg gegen Ukraine mit dem klaren Ziel begonnen, weniger NATO [in der Nähe von Russlands Grenzen] zu haben“, meinte Allianz-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Vorabend des offiziellen Beitritts Finnlands zum Block am 4. April. „Damit hat er genau das Gegenteil bekommen.“ Vor dem Krieg in der Ukraine war die Wahrscheinlichkeit, dass Finnland der NATO beitritt, äußerst gering: Die Bevölkerung unterstützte die Idee nicht. Finnland war während des Kalten Krieges und nach dem Beitritt zur Europäischen Union im Jahr 1995 neutral. Das Land erinnert sich jedoch immer noch an die Ereignisse von 1939-1940, als die Sowjetunion Finnland angriff und schließlich einen Teil seines Territoriums eroberte. Deshalb hätten sie „nie aufgehört, sich auf einen möglichen Krieg vorzubereiten“, sagt Minna Alander, Forscherin am Finnischen Institut für Internationale Beziehungen. Im Gegensatz zu der überwiegenden Mehrheit anderer westlicher Länder bleibt Finnlands Wehrpflicht stark und die Verteidigungsausgaben sind auch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion´ hoch geblieben (2,2 % des BIP im Jahr 2021). Bei einer Gesamtbevölkerung von 5,5 Millionen sind 23.000 Soldaten Angehörige der Streitkräfte, dazu kommen weitere 870.000 Reservisten.

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