PHANTOMLEAF ist als Tarnmuster neu am Markt – auf der Enforce Tac und IWA 2019 haben wir es u.a. gesehen. Wir haben jüngst die erste Einsatzbekleidung in dem Tarnmuster vorgestellt. HIER die Review der Leo Köhler Garnitur in PHANTOMLEAF. Und wir wollten wissen, was kann die Camo? HIER geht es zum ersten Feldtest. Nun wollten wir wissen, was wer hinter PHANTOMLEAF steckt. Florian Lenz erzählt uns, woher PHANTOMLEAF stammt, was es kann und was noch kommen soll.

SPARTANAT: PHANTOMLEAF hat jetzt sein erstes ziviles Tarnmuster präsentiert. Was kann WASP II Z3a? Wer soll es nutzen?

PHANTOMLEAF: Wie man sieht: Tarnen und Täuschen kann es. Der Hintergrund ist einfach der: Uns erreichten viele Anfragen nach unseren Mustern aus dem Endkundenmarkt. Da wir aber einige Tarnmuster den Behörden vorbehalten, woran sich nichts ändert, haben wir uns entschlossen extra ein frei verkäufliches Muster für den zivilen Markt zu entwickeln. Das hat einige Zeit in Anspruch genommen, aber jetzt genügt die Wirkung unserem Qualitätsanspruch. Der Anwendungsbereich ist der in unserem System als Zone „Z3a“ definierte Bereich: „Hochwuchs ohne Schneebedeckung“. Das bedeutet hohe Vegetation mit entsprechender Strukturbildung und Lichteintrag sowie vornehmlich grüner Tönung – vgl. HIER unsere Website.

SPARTANAT: PHANTOMLEAF geistert schon lange durch die Lande, aber für die Öffentlichkeit habt ihr sehr verborgen gearbeitet. Was macht ihr alles?

PHANTOMLEAF: Dieses Konzept passt unserem Verständnis nach gut zu den Bedarfsträgern aus dem Bereich der behördlichen Spezialeinheiten, für die wir hauptsächlich arbeiten. Unser Ziel ist maßgeschneiderte Tarnlösungen für oft sehr spezielle tarnerische Probleme zu Wasser, zu Lande und in der Luft bereitzustellen, um den spezifischen Bedürfnissen unserer Anwender gerecht zu werden. Das meiste davon ist vertraulich, wofür ich um Verständnis bitte. Hier fängt für mich die Tarnung und unsere Loyalität gegenüber unseren Auftraggebern an.

SPARTANAT: Was macht für Dich den Unterschied zwischen einem Behörden- und einem zivilen Muster aus? WASP II Z3a ist im Logo mit „CIV“ gekennzeichnet.

PHANTOMLEAF: Ich würde an dieser Stelle lieber von Systemen für den Behörden-Markt und Systemen für den Endkunden-Markt sprechen. Beide haben im Einzelnen verschiedene Bedürfnisse. Als Beispiel seien hier Dinge wie Einsatzentfernung zum aufklärenden Gegenüber, taktisches Verhalten und Bedrohungslage genannt. Diese spiegeln sich z.B. in der Geometrie des Tarnmusters oder thermalen Tarneigenschaften, den Materialeigenschaften (z.B. Flammhemmung) und Freund-Feind-Erkennung sowie der Schnittführung wieder. Hinzu kommt, dass unsere als CIV gekennzeichneten Tarnmuster frei verkäuflich sind. Für Behörden intendierte Muster werden nur an ausgewählte Partnerunternehmen geliefert. Dabei ist uns der Schutz unserer Kunden wichtig, so dass wir sowohl vertraglich als auch in der Kennzeichnung ( Eindruck „CIV“) Verbindlichkeit mit diesen Partnern herstellen. Damit besteht Klarheit.

SPARTANAT: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, in Deutschland in die Tarnmusterindustrie einzusteigen?

PHANTOMLEAF: Ich habe mich seit ca. 30 Jahren mit Tarnung beschäftig – primär, um ein Problem zu lösen, nicht um es wirtschaftlich zu verwerten. Der Auslöser ist ein persönlicher, unangenehmer, auf den ich hier nicht näher eingehen will. Dabei entdeckte ich ein allgemeingültiges Prinzip zur Mustergenerierung, welches inzwischen patentiert ist. Damit erzeugte Tarnmuster haben den wesentlichen Vorteil vor verschiedenen Hintergründen die Erkennbarkeit des getarnten Objektes deutlich zu reduzieren. Weiterhin sind sie genau auf die Größen- und geometrischen Verhältnisse dieses Objektes abgestimmt. Das erhöht die Flexibilität des Anwenders natürlich deutlich: Zum einen wenn er sich vor verschiedenen Hintergründen bewegt, zum anderen, wenn er aus verschiedenen Winkeln unter Aufklärungsbedrohung ist. Letzteres wird in Zukunft durch Automatisierung wie z.B. mittels Drohnen meiner Einschätzung nach zu nehmen.

Aufgrund der damit erreichbaren, hochwirksamen Ergebnisse habe ich 2008 die PHANTOMLEAF GmbH gegründet, um diese Erfindung zum Schutz von Personen nutzbar zu machen, für die ich etwas tun wollte. Inzwischen fungiert diese Firmierung als Entwicklungsbüro und Ulrich Krätzschmar (RECON-COMPANY) und ich haben zusammen die PHANTOMLEAF 4USE GmbH gegründet, um wachsender Produktion und Vertrieb der original PHANTOMLEAF-Produkte optimal für unsere Kunden gestalten zu können. Wir verstehen uns dabei als internationales Unternehmen  – mit „made in germany“ Wurzeln. Dies spiegeln unsere zahlreicher werdenden Fachhändler wieder: https://www.phantomleaf.de/handel/. Diese auf unserer Website gelisteten Unternehmen haben sich ebenfalls vertraglich verpflichtet die Marktsegmentierung in Behörden und Endkundenmarkt zum Schutz unserer Behördenkunden streng zu beachten.

SPARTANAT: Wie gehen Sie mit PHANTOMLEAF an die Planung eines Musters heran? Welche Ansprüche stellen Sie an sich?

PHANTOMLEAF: Die Herangehensweise richtete sich sehr individuell je nach dem Bedarfsträger, der an uns herantritt, dem zu tarnende Objekt, und den taktischen Gegebenheiten wie z.B. Einsatzgebiet und -zeit. Wichtig ist uns in jedem Fall der systemische Ansatz: Es soll nicht nur ein Tarnmuster entstehen, sondern ein in sich schlüssiges Gesamtkonzept bis hinein in die tarnerisch optimierte Produktgestaltung wie z.B. Schnittführung, da wir die Erfahrung gemacht haben, dass so eine deutliche tarnerische Leistungssteigerung des Gesamtsystems gegenüber dem reinen Tarnmuster erreichbar ist. Am Ende wollen wir auf jeden Fall eine Lösung für unsere Kunden haben, die die Bedürfnisse möglichst nah an die 100 Prozent deckt. Da es zumeist um komplexe Gesamtsysteme geht, arbeiten wir dabei von Beginn der Systementwicklung an mit unseren Partnern zusammen.

SPARTANAT: WASP II Z3a, das wir bereits vorstellen konnten, ist sozusagen das „grüne“ Muster in der neuen Linie von PHANTOMLEAF. Was soll da noch alles kommen?

PHANTOMLEAF: Als nächstes ist eine „braune“ Version geplant: WASP II Z2. Sie eignet sich für Regionen mit niedrigem, vor allem halbbwüstenartigem Bewuchs. Aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass dieses Colorit auch gut in herbstlich-winterlichen Gebieten z.B: in Mitteleuropa gute Dienste leisten kann. Angedacht ist auch ein „graue“ Variante Z4, die für urbane/menschlich veränderte Umgebungen entworfen wurde.

SPARTANAT: Wird es auch das ganze nötige Gear in den neuen PHANTOMLEAF WASP II – Mustern geben? Was steht da an?

PHANTOMLEAF: Danke, dass Sie diese Frage stellen. Schon jetzt erreichen uns viele Nachfragen dazu. Die Antwort ist: Ja. Es werden in nächster Zeit viele Artikel kommen, von Kopf bis Fuß sozusagen. Natürlich auch passendes Gear und Pouches.

Florian Lenz, ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Geschäftsführer der PHANTOMLEAF GmbH und zusammen mit Ulrich Krätzschmar der PHANTOMLEAF 4USE GmbH.HIER die Review der Leo Köhler Einsatzgarnitur in PHANTOMLEAF.

Was kann die Camo? HIER geht es zum Feldtest. 

PHANTOMLEAF bei Recon Company: www.recon-company.com/phantomleaf

PHANTOMLEAF im Internet: www.phantomleaf.de