Das G29 Viper Projekt wurde vor über einem Jahr von German GunWorks in das Leben gerufen. Hierbei wollte man eine „State of the Art“ Waffe zusammenstellen, welche einen Bezug zu aktuellem Präzisionsmaterial der Bundeswehr hat. Schnell war somit klar, dass die Grundlage eines der aktuell besten Präzisionsgewehre auf dem Markt sein musste, das Haenel RS9 im .338 Lapua Magnum – dem G29 der Bundeswehr. Ebenfalls war somit bereits das Zielfernrohr vorgegeben, welches von Steiner kommen sollte in Form des M5Xi 5-25×56 Tremor3.

Haenel als auch Steiner waren von Neugier getrieben, was man aus Ihren Spitzenprodukten mit einem solchen Projekt machen könnte. Die Zusage die Waffe als auch das Glas zu stellen kam anhand des Bekanntheitsgrads der GGW Umbauten von beiden Unternehmen zügig. Die Grundlage für das Projekt war geschaffen.

Weiter im Projekt ging es nun an die Planung der Anbauteile. Hierbei griff man bei den Schwaben tief in das eigene Sortiment von bewährten Herstellern. Spuhr aus Schweden, welche aktuell die Charts der besten Hersteller für Zielfernrohrmontagen anführen, brauchte am Telefon keine 10 Sekunden um die Blockmontage des Typs QDP-4602 für das Projekt freizugeben – zwei Tage später war diese via Expressversand aus Schweden angekommen. Weitere Anbauteile wurden von deren Herstellern entweder subventioniert oder komplett von GGW getragen.

Pimp a gun – ein High-End Projekt von German GunWorks

Einige der Waffen- und Zubehörteile wurden mit viel Liebe zum Detail überarbeitet. So wurden z.B. Handschutz, Griffstück, Staubschutzkappen über Stunden mit dem Lötkolben punziert um eine bessere Griffigkeit herzustellen. All das musste man selbstverständlich vor der Grundlackierung machen.

Nachdem nun alle Teile zusammen waren und man nach ein paar Tests sich sicher sein konnte, dass alles miteinander harmoniert, benutzerfreundlich ist und optimal aufeinander abgestimmt, kam man zur Planung des Aussehens. Klar war, dass man bei dem Grundlack (braun) wieder mit PBN Cerakote kooperieren wollte. PBN ist bereits bei vielen vorangegangenen Projekten ein zuverlässiger Partner gewesen, weshalb auch hier eine Zusage kam. Anhand der vielen Einzelteile des Systems die zu lackieren waren, machte man GGW einen richtig guten Preis für die Grundierung mit Zweikomponenten Keramiklack von Cerakote.

Es konnte also losgehen! Die Schwaben zerlegten sämtliche Teile der Waffe und des Zubehörs, katalogisierten diese und bereiteten sie für die Grundlackierung in Cerakote H-30118 FS Field Drab (braun) bei PBN im schönen Quickborn vor. Die Farbe wurde bewusst gewählt, da letztlich die Grundfarbe durch das Steiner Zielfernrohr vorgegeben war. Bei dem M5Xi handelt es sich um die originale militärische Version mit Laserschutzfilter und sperrbaren Türmen – alles in braun. Da man die Skalen der Türme nicht in andere Farben umlackieren kann, war also die Grundfarbe bestimmt.

Wenn man sich vorstellt, dass jede Schraube, jeder Hebel und Stift ebenfalls geschliffen oder gestrahlt wurden um dann lackiert zu werden, kann man den Aufwand alleine für die Grundlackierung erahnen. Nach etwa einem Monat kam der sehr umfangreiche Teilesatz zurück auf die Schwäbische-Alb.

Selbstverständlich war bereits einige Wochen zuvor klar, welchen Weg man bei der Lackierung gehen würde. Ein Muster zu finden, welches als Grundlage auf diesem bestimmten braun basiert ist nicht so einfach wie man denken könnte. Man steht also vor der Wahl ein Tarnmuster frei zu erfinden oder aus den wenigen verfügbaren mit diesem Farbton eines auszuwählen. Glücklicherweise hat das neu eingeführte Multitarn der Bundeswehr diesen Farbton – somit landete man den Volltreffer, dass das Haenel RS9 welches bei den Spezialkräften eingeführt würde nun auch das neue Tarnmuster derer erhalten sollte. Das einzige Problem dabei war, dass das Bundeswehr Multitarn noch kaum jemand kennt und man somit immer Gefahr läuft, dass Muster die noch nicht in den Köpfen der Leute verwurzelt sind zuerst als „komisch“ wahrgenommen werden.

Der Teufel steckt im Detail

Wassertransfer-Tarnmuster schloss man anhand der Wertigkeit der Waffe von vornherein aus. Dies ist zwar eine gute Lösung um noch relativ kostengünstig eine Waffe in ein Tarnmuster einzuhüllen, wird aber von der Haptik, Details und den sonstigen Möglichkeiten nie an eine gute Lackierung heranreichen. Ergo hieß es eine Flecktarnschablone zu entwerfen, was ebenfalls mit sehr viel Zeitaufwand am Computer geschah. Der Vorteil dabei ist, dass diese nun existiert und jedem der auf solch eine Idee kommen sollte im Shop von German GunWorks käuflich zur Verfügung steht. Es sei aber jeder gewarnt, denn der Aufwand eine Waffe in Flecktarn ordentlich zu lackieren ist immens!

Zuerst ging man hin und hat die grundierte Waffe erneut zusammengebaut um einerseits nach Fehlern in der Lackierung zu suchen und andererseits die Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Das mit den Fehlern hätte man sich sparen können, da die PBN Teile perfekt lackiert waren. Bei der Funktionsfähigkeit musste man anhand des sehr dünn auftragenden Cerakotes ebenfalls nichts ändern – alles funktionierte.

Schwäbisch kalkuliert – GGW macht alles in Handarbeit

Ab jetzt konnte es in die Vollen gehen. Insgesamt wurde die Waffe bei den Schwaben auf dem Heuberg 7x komplett zerlegt und wieder zusammengebaut, 5x komplett schabloniert, 5x in langer Handarbeit die bisherigen Lackschichten zwischen den schablonierten Mustern ausgeschliffen und mit 5 Lackschichten überzogen … bis man dann noch ein Weathering über alles legte und die Waffe mit Klarlack versiegelte. Knapp 400 Arbeitsstunden zogen hierbei ins Lande um das Projekt zu realisieren. Würde man diese Zeit mit einer recht weit unten angesetzten 80,– € Stundenlohn ansetzen, käme man nur für die Lackierzeit auf einen Wert von 32.000,– €. Zählt man die Waffe, Anbauteile und Verbrauchsmaterial hinzu, liegt man irgendwo bei einem Gesamtwert von ca. 48.000,– €.

Es ist also offensichtlich, dass dieses Projekt nichts für den regulären Handel ist, sondern eher ein „Show of Force“ der beteiligten Unternehmen. Seitens German GunWorks wird auch von deren Hauptakteur Volker Leitermann ganz klar gesagt: „Vorerst werden wir uns ein solches Mammutprojekt nicht mehr antun.“ Zu viel Zeit ginge dabei für das junge Unternehmen drauf, welches aktuell anhand von Bauarbeiten am Standort, Erweiterungen des Sortiments (Bekleidung, Waffen & Munitionshandel etc.) benötigt würde.

Guten Gewissens kann man aber aus Erfahrung sagen, dass es nicht lange dauern wird, bis es die Jungs wieder derart unter den Fingern kribbelt und ein neues Projekt aus der Taufe gehoben wird.

GERMAN GUNWORKS im Internet: www.germangunworks.com

HAENEL DEFENCE im Internet: www.cg-haenel.de

STEINER OPTICS im Internet: www.steiner-defense.com

SPUHR im Internet: www.spuhr.biz

Alle Infos zu dem tollen Projekt kriegt ihr auch über die Social Media Kanäle von German GunWorks:

– Facebook: www.facebook.com/German.GunWorks

– Instagram: www.instagram.com/germangunworks