Der zweitägige Kurs „Taktische Einsatzmedizin“ fand vom 10. bis 11. April organisiert von EMERISIS in Wien statt. Zielgruppe waren Beamte aus Polizei, Justiz und Zoll sowie Berufswaffenträger aus dem Personenschutz u.ä. Wir haben auch daran teilgenommen und wollen euch unsere Eindrücke präsentieren.

Der Kurs wurde von Mario Nowak von TACSURV geleitet. Ziel des Kurses war, den Teilnehmern Basiswissen in der taktische Verwundetenversorgung beizubringen, um im Notfall lebenserhaltende
medizinische Erstmaßnahmen für Verletzte mit multiplen Traumata durchführen zu können.

Der Basiskurs war auf Teilnehmer OHNE bzw. mit wenig taktisch-medizinischen Vorkenntnissen
ausgerichtet. Über die Dauer von den zwei Tagen wurde das Wissen sehr gut vermittelt. Didaktisch gut auf bereit, zuerst etwas Theorie in den einzelnen Bereichen, dann wurde vorgezeigt und dann ging es auch schon los, das Gezeigte selbst umzusetzen.

Natürlich startet man mit dem richtigen Anlegen eines Tourniquets, da dies die schnellste Möglichkeit ist eine starke Blutung an den Extremitäten zu stoppen. Zu Beginn an sich selbst in entspannter Lehrsaal Atmosphäre, am Ende dann bereits am Kameraden in gedeckter Stellung am Boden liegend. Was, wie wir zugeben müssen, gar nicht mal so leicht ist und durchaus geübt werden muss.

Nächster großer Punkt, Blutungen am Hals. Hier wurde vorgezeigt, wie man diese Blutungen verbinden kann. Natürlich waren im Anschluss die Teilnehmer dran, diese Verbandsmethode in allen Lagen zu üben.

Als letzter großer Punkt der lebensrettenden Sofortmaßnahmen bei Löchern im Körper, wo keine sein sollten, war natürlich die Behandlung von Verletzungen im Bereich des Brustkorbs. Stichwort Chestseal, aber was machen, wenn man keines dabei hat? Natürlich improvisieren, mittels Klebeband und Folie. Nicht optimal, aber wesentlich besser als nichts zu tun.

Ausgebildet wurde nach dem in Europa auch im zivilen verbreiteten C-ABCDE-Schema. Es unterscheidet sich im Kern aber eigentlich nicht vom US-amerikanischen MARCH-Schema, andere Abkürzungen, für die gleichen Eckpunkte. Mir persönlich gefällt das C-ABCDE besser, da die Reihenfolge leichter zu merken ist. Das hat sich vor allem bei steigendem Stress bewährt, da man sich an A-B-C-D-E immer erinnern kann, sogar bei einem gefühlten Puls von 150.

Am zweiten Tag wurde nochmal wiederholt und das Gelernte in immer anspruchsvoller werdenden taktischen Situationen umgesetzt. Nach jedem Durchgang erfolgte eine Analyse, was, wann, wer gemacht hat. Es war sehr spannend zu sehen, dass im Stress sich keiner mehr so genau erinnern konnte, was eigentlich passiert ist.

Jeder war mindestens einmal in jeder Rolle, also als Verletzter, als Helfer oder als Kommandant, denn es mussten auch (kleine) taktische Entscheidungen getroffen werden.

FAZIT: Ein sehr gut gemachter TCCC Kurs für Einsteiger. Nach den zwei Tagen geht man mit dem Gefühl heraus, stark blutende, schwere Verletzungen durchaus behandeln zu können, bis der Arzt kommt. Übung macht den Meister und so sollte natürlich das gelernte ständig wiederholt werden und hoffentlich nie angewendet werden müssen.

Insgesamt war es ein sehr guter Kurs und allen Teilnehmern hat es sehr gut gefallen. In Zukunft werden noch mehr TCCC-Kurse von EMERISIS in Zusammenarbeit mit TACSURV angeboten. Wir sind schon gespannt.

TACSURV im Internet

EMERISIS im Internet

Die Literatur zum Thema: „Taktische Medizin“ von Carsten Dombrowski, SPARTANAT Black Book 3, Taschenbuch im Pocket-Format, 136 Seiten, Euro 14,90

Die Patches zum Buch: IFAK Marker – exklusiv bei uns &  HIER der Tactical Medic Patch.

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