Die ukrainischen Streitkräfte haben in den letzten Tagen einen großen erfolgreichen Gegenangriff um Mykolajiw durchgeführt, und die russischen Streitkräfte konnten am 18. März lediglich um Mariupol weitere Gebietsgewinne erzielen. Die russischen Streitkräfte sehen sich mit zunehmenden Moral- und Versorgungsproblemen konfrontiert. So häufen sich Berichte über Selbstverstümmelungen unter den russischen Truppen, um einem Einsatz in der Ukraine zu entgehen, und über Engpässe bei wichtiger Lenkmunition.

Der ukrainische Generalstab berichtete am 18. März weiter, dass Russland seine strategischen Ziele in der Ukraine nicht erreicht habe, darunter die Vernichtung der ukrainischen Streitkräfte, die Einnahme von Kiew und die Kontrolle über die Ukraine bis zum Ostufer des Flusses Dnipro – zum ersten Mal nannte der ukrainische Generalstab diese Gebietseroberung als ausdrückliches russisches Ziel. Darüber hinaus erklärte der ukrainische Generalstab am 18. März, dass die ukrainischen Streitkräfte „Schritt für Schritt die Befreiung des vorübergehend besetzten ukrainischen Territoriums in alle Richtungen fortsetzen“ – die erste Erwähnung der Durchführung von Gegenangriffen „in alle Richtungen“. Das vollständige Russian Offensive Update 28 gibt es direkt bei UNDERSTANDING WAR.

Politisch gibt es auch Bewegung: Russische und ukrainische Unterhändler haben sich wahrscheinlich darauf geeinigt, dass die Ukraine nicht der NATO beitreten wird, sind sich aber nicht einig über die Neutralität der Ukraine, Abrüstung und territoriale Ansprüche (Stand: 17. März). Die Financial Times berichtete am 15. März, dass russische und ukrainische Unterhändler ein 15-Punkte-Abkommen in Erwägung zögen, das vorsieht, dass die Ukraine auf ihre NATO-Ambitionen verzichtet und im Gegenzug für Sicherheitsgarantien von Staaten wie den USA, Großbritannien und der Türkei verspricht, keine ausländischen Militärstützpunkte oder Waffen zu beherbergen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskij bestätigte am 15. März, dass die Ukraine der NATO nicht beitreten wird, und begründete dies mit den Vorbehalten der NATO-Staaten und nicht mit russischen Forderungen. Mehr Analyse zur Entwicklung der politischen Lage.

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