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Die Narbe in Martins Gesicht stammt von einem Tattoo, dass er sich nach seinem Aufenthalt in Syrien entfernen ließ. Die Tätowierung, eine kleine Fliegerbombe, wollte er nicht mehr tragen nachdem er gesehen hatte was Bomben anrichten können. 2017 arbeitete er für eine Hilfsorganisation im Irak, wo er die Erstversorgung für Verwundete an der Front leistete. Später ging es für ihn und sein Team an die Grenze zu Syrien, um dort ein Krankenhaus aufzubauen. Für ihn eine sehr erfüllende Aufgabe – etwas zu schaffen, das bleibt. Eigentlich wollte er gar nicht mehr zurück nach Deutschland.

Im Frühjahr 2018 wurde er dann zu einem neuen Einsatz nach Syrien geschickt. An dem Tag, wo alles losgehen sollte wurde Martin zusammen mit einem Freund von syrischen Sicherheitskräften entführt. Sie bringen sie in ein Gefängnis in Damaskus, wo Menschen vom Assad-Regime gefoltert werden. Martin wird in der Gefangenschaft mit Folter konfrontiert, bekommt mit, wie eine Frau vergewaltigt wird und glaubt bald nicht mehr lebend herauszukommen. Nach seiner Freilassung beschließt er, dass das Tattoo in seinem Gesicht weg soll – eine neue Narbe soll aber bleiben.

Martin war Häftling in einem syrischen Foltergefängnis | Meine Narbe | COSMO

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