Rheinmetall ist von der australischen Regierung mit der Lieferung von 211 Radpanzern des Typs Boxer im Gesamtwert von 2,1 MrdEUR (3,3 MrdAUD) beauftragt worden. Ein entsprechender Vertrag ist nun in Canberra vom australischen Premierminister Malcolm Turnbull und dem Geschäftsführer von Rheinmetall Defence Australia, Gary Stewart, unterzeichnet worden. Die Auslieferung der hochmodernen 8×8 Allradfahrzeuge soll im Zeitraum 2019 bis 2026 erfolgen.

Der Düsseldorfer Technologiekonzern spielt damit eine Schlüsselrolle in einem umfassenden Modernisierungsprogramm der Streitkräfte des Landes. In Australien ist Rheinmetall mit der Tochtergesellschaft Rheinmetall Defence Australia and New Zealand präsent, die Vertretungen in Adelaide, Canberra, Melbourne und Brisbane hat. Bereits 2013 wurde Rheinmetall damit beauftragt, rund 2.500 mittlere und schwere Militär-LKW im Gesamtwert von 1,1 MrdEUR nach Australien zu liefern. Für die nächste Phase dieses Projekts wurde Rheinmetall erst kürzlich ausgewählt, was die Lieferung von weiteren rund 1.000 LKW und 800 Aufbauten bedeutet. Obendrein hatte bereits im März 2018 Premierminister Turnbull die Absicht seiner Regierung verkündet, Rheinmetall mit der Lieferung des Boxers zu beauftragen.

Internationales Erfolgsprodukt „Boxer“

Der Boxer wurde bereits von der Bundeswehr und den Streitkräften in den Niederlanden und in Litauen beschafft. Die australischen Streitkräfte führen den Boxer im Rahmen des Projektes „Combat Reconnaissance Vehicle“ (CRV) in mehreren Varianten ein. Die Spähpanzer-Varianten – 133 der 211 Fahrzeuge – werden zudem mit dem hoch innovativen Lance-Turm von Rheinmetall ausgestattet sein, der über eine 30mm-Waffe verfügt.
2016 war der Boxer CRV im australischen Auswahlverfahren LAND 400 Phase 2 als einer von zwei Kandidaten für die intensive Erprobungsphase ausgewählt worden. Hier konnte der 8×8-Radpanzer in allen Kategorien – Schutz, Beweglichkeit, Feuerkraft und Führungsfähigkeit – überzeugen.

Rheinmetall kooperiert in dem Boxer 8×8 CRV-Projekt eng mit der australischen Industrie und konnte in dem Land ein starkes und leistungsfähiges Projektteam formen. Ein signifikanter Teil der industriellen Wertschöpfung im Rahmen der Boxer-Fertigung für die australischen Streitkräfte wird in dem Kundenland stattfinden. Über 40 australische Unternehmen werden in das Programm eingebunden.

Große Freude bei der Rheinmetall AG

Der große Auftrag ist natürlich ein Fest für Rheinmetall. Ben Hudson, Leiter der Vehicle Systems Division und Mitglied des Bereichsvorstands von Rheinmetall Defence, dazu: „Der Boxer ist aufgrund seiner Fähigkeiten, seinem hohen Schutzniveau und dank seiner Modularität der beste zur Zeit verfügbare Radpanzer. Er schützt sowohl gegen asymmetrische Bedrohungen, denen australische Soldaten in ihren jüngsten Einsätzen ausgesetzt waren, wie auch gegen konventionelle Angriffe im Einsatz. Wir werden der australischen Armee ein hervorragendes Produkt liefern und weiterhin ein verlässlicher Partner sein.“ Gary Stewart von Rheinmetall Defence Australia hebt hervor, dass Rheinmetall zur Realisierung des Projekts am Standort Brisbane im australischen Staat Queensland ein eigenes Kompetenz- und Fertigungszentrum aufbaut: „Das wird zur Etablierung einer eigenständigen militärischen Fahrzeugindustrie in Australien beitragen und unsere langfristige Partnerschaft mit der australischen Regierung untermauern.“ Armin Papperger, der Vorstandsvorsitzende der Rheinmetall AG ist ebenfalls begeistert: „Es ist uns eine Ehre, dass wir von der australischen Regierung als Partner in einem so umfassenden Vorhaben zur Modernisierung der Streitkräfte ausgewählt worden sind. Damit setzt sich die erfolgreiche Zusammenarbeit Rheinmetalls mit der australischen Regierung und den Streitkräften in überzeugender Weise fort. Wir freuen uns, dass wir jetzt den größten Einzelauftrag der jüngeren Unternehmensgeschichte verbuchen können.“

Rheinmetall im Internet: www.rheinmetall.com