Da nimmt es wer persönlich: Linksextremisten fordern „Switch Off Rheinmetall“ – und zünden dafür das Gartenhäuschen von RHEINMETALL Konzernchef Armin Pappberger an und grüßen damit eine jüngst inhaftierte RAF Terroristin.

Am Montagmorgen brennt es um etwa 5 Uhr früh in Hermannsburg: das Gartenhaus von RHEINMETALL Konzernchef Armin Pappberger ist angezündet. Nein, definitiv kein später Grillunfall, zu dem die Feuerwehr um 04.16 ausrückt. Die Täter sind Linksextremisten und haben über Onlineportal INDYMEDIA sich erklärt: „Wir haben in der Nacht vom 28. auf den 29. April 2024 auf dem Grundstück von Armin Papperger in Hermannsburg (…) einen Brandsatz an seinem Gartenhaus deponiert. Papperger ist CEO von Rheinmetall, einem der Big Player der deutschen Rüstungsindustrie.“

Notierte Börsenkurse und Grüße an die RAF

Im Bekennerschreiben gehen die Attentäter am Gartenhaus auf den wirtschaftlichen Erfolg von RHEINMETALL ein: „Seit 2022 hat sich der Aktienkurs von Rheinmetall verfünffacht; Papperger selbst hat diverse Male sein Aktiendepot mit Rheinmetallaktien aufgefüllt. 2023 steigerte der in den DAX Index aufgestiegene Konzern seinen Umsatz auf 7,2 Milliarden Euro, für 2024 sind 10 Milliarden anvisiert. Vor Februar 2022 lag die Produktion von Artilleriegeschossen jährlich bei 70.000 Stück, 2023 bei 350.000 und 2024 sollen es 700.000 sein.“ Gleichzeitig werfen sie RHEINMETALL die „Militarisierung“ und überhaupt die ganze „deutsche Geschichte“ vor. Und äußern dabei auch leichte Kritik an Vizekanzler Habeck: „Papperger ist einer der Rüstungsmanager mit besonders hoher Medienpräsenz. Die Zeit, in der die Rüstungsbranche unter ihrem Schmuddelimage gelitten hat, sind vorbei. Im März 2024 versicherte Vizekanzler Robert Habeck auf einem Treffen der 20 wichtigsten deutschen Rüstungsproduzent*innen: ‚Wir brauchen diese Industrie!’“

Klimakrieg und indirekte Morddrohung

Und dann rufen sie auf zum Klimakrieg: „Dass Armeen und Rüstungsindustrie die größten Zerstörerinnen der Umwelt sind, gigantische Mengen an Ressourcen verschlingen und natürlich auch die größten Produzentinnen von Treibhausgasen sind, liegt auf der Hand. Der Kampf gegen die Klimazerstörung ist auch der Kampf gegen Krieg, Militär und Rüstungsindustrie!“ Zum Schluss gibt es Grüße an eine jüngst inhaftierte RAF Terroristin: „Freiheit für Daniela! Kraft und Glück allen Untergetauchten aus der radikalen Linken und denen, die sich verabreden, Herrschaftsstrukturen militant anzugreifen!“ Eine direkte Drohung, wenn man weiß, dass die RAF direkt wichtige Persönlichkeiten ermordet hat, die ihrer Ideologie im Weg gestanden sind.

Das Bekennerschreiben wurde vier Stunden nach dem Brand auf INDYMEDIA veröffentlicht. Die Hütte soll im Inneren unversehrt geblieben sein. Der Brand gegen den Konzern, der direkt gegen die Person gerichtet ist, die ihn führt, ist dennoch mehr als nur persönlich zu nehmen. Es wäre nicht das erste Mal, dass Extremisten zu einem Spielzeug ausländischer Geheimdienste werden und Sabotage und Mord vorantreiben. Mit „Switch off Rheinmetall“ ist wohl für die Szene ein Kampagnenthema vorgegeben. Der Anschlag passt auch zum Thema der „Revolutioniären 1. Mai“ Demo in Berlin heute – zumindest mit den Plakatmachern hat man sich theoretisch wohl gut abgestimmt. HIER ist der vollständige Text des Bekennerschreibens direkt auf dem linksextremen Portal INDYMEDIA.

Demo-Plakat für Berlin: Rüstungsfirmen werden zum Kampagnenziel für Linksextremisten.