Anfang April fanden die PPF Games zum zweiten Mal in ihrer Geschichte statt. Die taktische Trainingscompany PPF war auf der Suche nach taktischen Athleten, die sich messen wollen. An zwei Wettkampftagen mit über zehn Stages erwarteten die Teilnehmer hier nicht nur diverse Schießaufgaben, sondern auch höchste körperliche Belastungen. Wir wurden dazu ebenfalls eingeladen, hier unser Erfahrungsbericht.

Los geht es bereits am Abend vor dem eigentlichen ersten Bewerbstag mit einem wichtigen Briefing. Hier wird nicht nur der Ablauf erklärt, sondern auch die Sicherheitsregeln und Informationen zu medizinischen Notfällen gegeben. Ausgebildetes Personal ist vor Ort, ein Krankenhaus ist ebenfalls nur acht Minuten entfernt, sollte etwas Gröberes passieren. Gut zu wissen … 

Nach den wichtigen Infos und einem guten Gefühl, dass sich um einen gesorgt wird, erhalten wir einen Goodie Bag. Gesponsert von BROWNELLS finden sich darin ein T-Shirt, Safety Flags und weitere Kleinigkeiten. Ebenfalls dabei war auch GERMAN OPERATOR mit Flaschenöffnern in Form einer 223 Hülse, sowie 50 BMG, Coin, Sticker und Patch. Auch PPF spendierten eine Trinkflasche und einen Kalender. Kein schlechter Start!

Etwas später trifft man sich zum gemeinsamen Abendessen in einem Lokal in der Nähe, wo die meisten Teilnehmer ihr Hotel buchten. Es wird Pizza, Steak und Pasta bestellt, je nach Vorliebe. Bei entspannten Gesprächen lernte man die Teilnehmer kennen und wir stellten fest, der Großteil stammt aus Deutschland und hat Behördenhintergrund. Ebenfalls vertreten waren die Länder Frankreich, Schweiz mit jeweils einen Teilnehmer und zwei aus Österreich. Der Abend endet natürlich etwas früher als man es vielleicht gewohnt ist. Denn man spürt die Aufregung der Teilnehmer, was einen wohl die nächsten Tage erwarten wird. Alkohol findet sich auf keinem Tisch der Teilnehmer, auch auf Anraten von Niklas, dem Gründer von PPF, damit der Körper möglichst fit für den nächsten Tag ist. Und so ist für viele schon um 21 Uhr Schluss und es geht wieder ins Hotel.

Der erste Tag

Bereits um 8 Uhr trifft man sich auf der Range, welche etwa 1 Stunde von Bratislava entfernt, in der Slowakei liegt. Die Teilnehmer-Nummernschilder werden fixiert und dann geht es auch schon los. Niklas gibt eine kurze Einführung in den Tag und erklärt die Stages. Er zeigt an manchen vor, worauf das Augenmerk liegt. Als er von den Fitness Elementen zu sprechen beginnt, mussten wir erstmal schlucken, ob der Anforderungen.

Bevor es los geht mit dem Bewerb, geht es noch zu einem Warm-Up-Schießen. Nicht alle Teilnehmer kommen mit eigener Ausrüstung und Waffen zum Bewerb, wie dieser Teilnehmer am Bild. Viele leihen sich die Sachen aus und sind dementsprechend nicht so vertraut mit den Gerätschaften. Das Warm-Up mit Waffe ermöglicht den Veranstaltern kurz zu überprüfen, ob die Waffenhandhabung sitzt und sicher ist für den Bewerb. Den Teilnehmern ermöglicht es, sich mit den Waffen auseinanderzusetzen und Erfahrung zu sammeln, welche Sie später benötigen werden.

Station – Long Range

Da wir mit eigener Waffe und Ausrüstung angereist sind, ist das Warm-Up schnell geschossen und wir werden zur ersten Station geschickt. Long Range auf einer 400 Meter Schießbahn ist gleich mal der Beginn.

Gestartet wird aus einem Fahrzeug heraus und anschließend müssen vier Stahlziele beschossen werden. Sobald diese getroffen sind, muss von der Fahrerseite das Objekt geborgen werden.

Das Objekt ist ein Autoreifen mit einer 24 Kilogramm Kettlebell. Dieses muss man nun von Fass zu Fass ziehen, die Distanz zwischen 50 und 100 Meter jeweils.

Bei jedem Fass wirkt man auf die Scheiben, doch die Munition ist limitiert. Schießt man zu viel, fehlen hinten raus die Schuss. Nach etwa 300 Meter, legt man das Objekt ab und muss noch abschließend einmal aus einem Turm heraus und vom Dach einer kleinen Hütte, am Ende der Bahn, schießen. Die letzte Position ist etwa 375 Meter entfernt. Sehr herausfordernd!

Station – Gepäckslauf

Kaum fertig mit der ersten Station, werden wir gleich zur nächsten geschickt. Gepäckslauf steht an. Ausgestattet mit einem Funkgerät für Notfälle und einem circa 16 Kilogramm schweren Sandsack im Rucksack ging es los.

Nun galt es rund vier Kilometer aus dem Steinbruch heraus in den Wald über so einige Höhenmeter zurückzulegen. Immer den Schildern und dem Flatterband folgen, damit man auch wieder zurückfindet. Aufgrund der Steigung mussten wir Bergauf immer wieder Geh-Pausen einlegen, nutzen aber den Schwung bergab für das Laufen. Im Wald muss man zudem sehr aufpassen nicht auszurutschen, denn in der Nacht hatte es zuvor geregnet.

Station – Barrikade

Nach dem Gepäckslauf machen sich bereits die Beine bemerkbar und wir fangen an die Oberschenkel zu spüren. Doch die nächste Station wartete bereits. Bei einem Barrikaden Parkour, muss man von unterschiedlichen Barrikaden und Schießpositionen auf Stahlziele und am Ende auf eine Papierscheibe wirken.

Die Positionen und Anschlagsarten sind dabei vorgegeben und man darf nur einen Schuss jeweils abgeben. Gefordert sind daher sehr oft beide Anschlagsarten – rechts und links. Erschwerend kommt noch hinzu, dass man auf seine Position achten muss. Exponiert man hinter einer Deckung zu viel von sich selbst, gibt es Strafpunkte.

Den Abschluss macht die klassische V-Tac Barrikade. Durch die markierten Öffnungen auf die IPSC-Papierscheibe wirken. Bewerbstypisch wird hier der Lauf hindurchgesteckt.

Station – Combat Fitness Test

Nun kommt die für uns schwerste Station – der Combat Fitness Test. Kettlebell auf die Schulter und Front-Squad, Burpee Weitsprung, Kettlebell werfen, Shuttle-Run und mehrere Runden über den abgesteckten Schießplatz sollen die Fitness prüfen.

Als Niklas dies in der Früh das erste Mal auflistete, dachten wir uns noch, ja gut das werde wir bestimmt nicht in der vorgegebenen Zeit schaffen. Doch Niklas beglückte uns mit der Antwort, es gibt kein Timeout bei den heutigen Stationen.

Die Zeiten werden alle zusammengezählt und ebenfalls fließen die Punkte der Schießwertung in das Gesamtergebnis. Innerlich hatten wir uns etwas darauf verlassen, dass Stationen, welche zu schwer sind, einfach durch ein Timeout beendet werden, doch weit gefehlt. Also quälten wir uns durch die Station, begleitet von Motivationssprüchen des PPF Teams. Schon während der Station, beschlich uns der Gedanke, hätten wir doch nur mehr und intensiver trainiert.

PPF hingegen nutzte die Chance um sich dabei einen Überblick, über die Teilnehmer zu verschaffen, um abschätzen zu können, wie diese den zweiten Tag meistern werden.

Station – Schießbude

Erschöpft ging es in die letzte Station namens „Schießbude“. Die sieht ja lustig aus, dachten wir uns. Doch auch hier hatte sich PPF etwas einfallen lassen. Beim Start muss man erst einmal einige Burpees ablegen, anschließend eine Rechenaufgabe auf einem Block lösen und die Zahl, welche herauskommt, muss man in Form des Ballons beschießen. Dabei stellen die horizontale Reihe die Zahlen 10, 20, 30, 40 und 50 dar. Die Vertikale Spalte jeweils die Zahlen 1 bis 5.

Je mehr Ballons man also beschießt, desto schwieriger wird es auch die Zahlen richtig zuordnen zu können. Hat man eine Aufgabe gelöst und den Ballon beschossen, muss man wieder Burpees machen. Insgesamt muss man daher 15 Rechenaufgaben lösen und legt dabei 95 Burpees ab. Bei all den Burpees wird das rechnen und zielen gleich etwas schwerer.

Hör auf zu heulen – ein guter Spruch, denn das war nur Tag 1. Letztes Jahr war es damit quasi schon vorbei, doch dieses Mal, wartet ein weiterer Tag auf uns.

Während manche Teilnehmer noch schießen, sammeln sich die anderen, welche bereits alles erledigt haben und plaudern über ihre Erfahrung. Eine Teilnehmerin schlägt dabei vor, etwas Yoga zur Auflockerung und Dehnung zu machen. Wir machen da natürlich ebenfalls mit, kann nur helfen denken wir uns. Bereits jetzt merken wir in den Oberschenkeln und dem Rücken die Belastung des Tages.

Da das Essen am Vortag im Restaurant allen geschmeckt hatte, gab es zum Abschluss wieder eine Verabredung für das gleiche Lokal. So trifft man sich erneut am Abend, frisch geduscht, nochmal zum gemeinsamen Abendessen und lässt den Abend ausklingen. Doch wieder, findet sich kein Tropfen Alkohol am Tisch, stattdessen sehr viel Wasser. Auch dieser Abend endet wieder etwas früh – alle wollen ins Hotel so viel Schlaf und Erholung noch mitnehmen in den nächsten Tag.

Wir werden ebenfalls vom zweiten Tag berichten, Teil 2 kommt daher in den nächsten Tagen! – PPF-Games im Internet.

Fotos wurden uns freundlicherweise von PPF zur Verfügung gestellt.

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