Rheinmetall ist vom österreichischen Bundesministerium für Landesverteidigung mit einer umfassenden Modernisierung bestehender Skyguard Flugabwehrsysteme beauftragt worden. Beide Seiten haben nun in Wien in Anwesenheit der Bundesministerin für Landesverteidigung, Klaudia Tanner, den Vertrag über das Projekt Skyguard Next Generation im Wert von 532 MioEUR netto geschlossen. Der Vertrag umfasst eine Projektlaufzeit von 48 Monaten, beginnend im Februar 2024. 

Mit dieser Beauftragung wird Rheinmetall im Partner- und Nachbarland Österreich eines der ambitioniertesten Vorhaben in der europäischen Flugabwehr realisieren. Für das Bundesheer wird damit ein wichtiger Schritt der Nachrüstung im Zeichen der „Mission Vorwärts“ vollzogen, einem Aufbauplan für die Streitkräfte. 

Skyguard Next Generation ist ein Produkt aus der Skynex-Familie von Rheinmetall Air Defence, dem welt-weiten Technologieführer in der Nahbereichsflugabwehr. Das Auftragspaket in Österreich umfasst insgesamt sieben taktische Einheiten, die jeweils aus vier 35mm-Zwillingsgeschützen bestehen, einer Multisensoreinheit zur Luftraumüberwachung, Zielerfassung, -identifikation und -verfolgung sowie dem Kommandoposten. Dabei werden 28 beim Kunden vorhandene 35mm-Zwillingsgeschütze auf einen neuen, hochmodernen Stand gebracht. Darüber hinaus umfasst der Vertrag Ersatzteilpakete, Ausbildungsleistungen und die dazugehörige 35mm-Munition. Auch die Option zur Bestellung einer weiteren taktischen Einheit ist vertraglich vereinbart.

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Das System Skyguard Next Generation basiert auf bestehenden Waffensystemen der österreichischen Streitkräfte. Im Rahmen einer Nutzungsdauerverlängerung werden vorhandene Oerlikon 35mm- Zwillingsgeschütze auf den modernsten Stand gebracht, mit einer Zielverfolgungssensorik gekoppelt und in das Waffeneinsatzführungssystem Skymaster von Rheinmetall eingebunden. 

Die außergewöhnliche Präzision der Sensorik erlaubt es, Luftziele bereits frühzeitig zu erfassen und zu identifizieren. Das Führungssystem ermöglicht es dem taktischen Kommandanten, ein lokales Luftlagebild zu erstellen, die Gefährdungslage einzustufen und in enger Koordination mit übergeordneten Stellen eine Bekämpfung auszulösen. Die Einbindung von Boden-Luft-Lenkwaffen ist ebenfalls möglich. 
Das Gesamtsystem ist rasch verlegbar und bietet dem Nutzer im Rahmen der militärischen Einsatzplanung eine höchstmögliche Effizienz. Die Geschütze können sowohl abgesetzt als auch unbemannt bedient werden, was den Schutz der Soldaten wesentlich erhöht und den Kampfwert steigert.

Skynex von Rheinmetall

Die kanonenbasierten Flugabwehrlösungen aus der „Skynex“-Produktfamilie eignen sich besonders zum Nächstbereichsschutz, wo Lenkwaffen nicht effektiv wirken können. Das Skynex-System besteht aus Luftraumüberwachung, Waffeneinsatzzentrum und Effektoren. Als Effektor dienen die Oerlikon Schnellfeuergeschütze, die mit einer Kadenz von 1.000 Schuss/Minute bis auf 4.000 Meter wirken können.

Bereits die Erfolge des heute technisch veralteten 35mm-Flakpanzers Gepard in der Ukraine unterstreichen, mit welcher Effizienz eine kanonenbasierte Flugabwehr Luftziele – besonders Marschflugkörper und Drohnen – abwehren kann und welche Bedeutung die Fähigkeit zur Nahbereichsflugabwehr heute noch hat. 

Skynex bietet demgegenüber nicht nur den Generationensprung in der Sensorik und in der Möglichkeit der vernetzten Anwendung mehrerer taktischer Einheiten sowie der Einbindung in das übergeordnete Führungssystem. Einzigartiges Merkmal in der Waffenwirkung ist die Verwendung von zeitprogrammierbarer 35mm-Munition des Typs Ahead, die von Rheinmetall entwickelt wurde und eine maximale Effektivität gegen kleine und schnelle Ziele ermöglicht. ALLE INFOS zu SKYNEX.

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