Wien in der Ukraine? Ja, jetzt erstmals gesehen … Auf Filmmaterial war die Selbstfahrlafette 2S31 „Vena“ – eben „Wien“ – als Teil der russischen Streitkräfte in der Ukraine zu sehen. Ob es ein altes Einzelfahrzeug ist, das aufgebraucht wird, oder neue und mehr kommen, ist nicht ganz klar. Die Selbstfahrlafette 2S31 Vienna wurde erstmals in den 90er-Jahren auf der Waffenmesse IDEX97 vorgestellt, doch es gab keinen Kunden für diese für die damalige Zeit sehr fortschrittliche Entwicklung. Das besondere ist ihr 120 mm Granatwerfer/Mörser als Bewaffnung. Spannend, wie früh die Russen mit einer Turmlösung in 120mm gespielt haben, wenn man denkt, wie sehr im Moment der 120mm Nemo Turm von Patria im Westen gefragt ist.
1996 hatten die russische Motowilicha Werke das jüngste Mitglied ihrer Nona-Familie vorgestellt, den „Vena“, als Mörser auf Selbstfahrlafette mit einem längeren Rohr (russische 120 mm 2A80), der auch die lasergesteuerte Gran-Bombe gegen Punktziele mit einer Reichweite von 13 km abfeuern kann.
Die bekannte Version wurde auf ein BMP-3 Fahrgestell montiert und hat 70 Schuss an Bord (etwa doppelt so viel wie die erste Version). Eine ähnliche Version wurde von der chinesischen Armee unter der Bezeichnung WZ 551 6×6 entwickelt, die auf einem gepanzerten Mannschaftstransportwagen montiert ist. Und schließlich haben die Russen, die anscheinend eine Vorliebe für supergroße Geschütze haben, das gigantische 420 mm SP-Oka Mörsersystem entwickelt, das ursprünglich für den Abschuss von taktischen Nukleargeschossen vorgesehen war. Glücklicherweise wurde es nie bestellt.
Die Russen suchen aktuell wohl Wege, um Artillerieverluste in der Ukraine schnell auszugleichen, das könnten der mobile 12mm Werfer ebenso eine Lösung sein, wie sein großer Bruder der 2S18 Pat-S, eine 152 mm Haubitze im gleichen Turm wie „Vena“ ebenfalls auf BMP-3. Und der ist angekündigt zur Einführung. Ob es mit „Vena“ weitergeht, ist auch eine Frage: in einem Video von einem russischen Testgelände von 2021 sieht man Schwimmversuche mit der Selbstfahrlafette.