Bei der AUSA 22 in den USA hat GDLS gezeigt, was die nächste Stufe des Abrams Panzer sein könnte. Eine Designstudie, die einen komplett neuen Panzer zeigt: Beim aktuellen Abrams besteht die Besatzung aus Kommandanten, Richtschützen, Lader und Fahrer. Beim AbramsX wird die Besatzung auf drei Personen reduziert, die Schulter an Schulter im vorderen Teil der Panzerwanne sitzen, wobei der Turm unbemannt ist und ein Autoloader für die Hauptkanone verwendet wird.

Der amerikanische Armata

„Bei allen US-Panzern schützte die Panzerung um die Besatzung herum die Kanone“, meint dazu Tim Reese, Leiter der US-Geschäftsentwicklung bei General Dynamics, auf der Konferenz der 2022 Association of the Army in Washington, D.C. in dieser Woche, auf der der AbramsX sein öffentliches Debüt gab: „Wenn die Besatzung nicht mehr bei der Waffe ist, wie viel Panzerung wollen Sie dann um die Waffe herum anbringen?“

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Das soll nicht heißen, dass der Turm keinen Schutz bekommt – schließlich handelt es sich immer noch um eine schwer gepanzerte Kriegsmaschine –, aber es hilft, das Gewicht zu reduzieren. Die neuesten Versionen des Abrams wiegen mehr als 70 Tonnen, was zu Problemen beim Transport zum Schlachtfeld und bei der Bergung im Schadensfall führen kann. Da sich der AbramsX noch in der Entwicklung befindet, hängt das endgültige Gewicht des Panzers davon ab, wie die Armee den Panzer belädt, aber das Ziel läge bei etwa 60 Tonnen, so Reese.

Wenn sich die Besatzung nicht im Turm befindet, funktioniert das Hauptgeschütz über ein automatisches Nachladesystem. Diese Funktion ist bei vielen modernen Panzerkonstruktionen und auch bei einigen älteren, wie dem russischen T-72 und T-80, vorhanden. Die russische Invasion in der Ukraine hat gezeigt, dass diese Funktion bei diesen sowjetischen Panzern eine große Schwachstelle aufweist: Wenn sie getroffen wird, kocht die Munition ab und sprengt den Turm weg. Selbst mit dem Autoloader behält der AbramsX jedoch den Munitionsstauraum und die Ausblasplatten an der Rückseite des Turms bei. Keine fliegenden Türme … 

Visionär wird es bei der Elektronik: Der Panzer verfügt auch über ein System mit künstlicher Intelligenz, das Ziele auf dem Schlachtfeld identifizieren kann. Zwei unabhängige Scanner, die mit dem Kommandanten und dem Richtschützen verbunden sind, suchen jeweils nach Zielen. „Es kann scannen und nach Anomalien suchen“, erklärt Reese. „Wenn das Bild gut genug ist, kann es bis zum Modell des Panzers alles bestimmen und die Ziele auch nach ihrer Gefährlichkeit einstufen.“

Dieselhybrid statt Turbine

Der Motor wurde ebenfalls aufgerüstet und von Turbinen auf ein dieselelektrisches System umgestellt. Dadurch kann der Panzer seine internen Systeme betreiben, ohne dass ein extrem lauter Turbinenmotor laufen muss. Reese stellte sich auch ein Szenario vor, in dem der Panzer einige begrenzte Bewegungen, etwa 500 Meter, mit Batteriestrom durchführen könnte.

Die Zukunft der gepanzerten Kriegsführung reicht also von einem neuen Motor bis hin zu einer kleineren Besatzung. Er sieht zwar irgendwie aus wie der alte Abrams, aber unter der ganzen Panzerung ist der AbramsX ein völlig neuer Panzer. Spannend für Beobachter: das Konzept erinnert eigentlich sehr stark an den russischen T-14 Armata.

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