Slowenien kündigt seine Vereinbarung über den Kauf von 45 gepanzerten Mannschaftstransportwagen (APC) des Typs Boxer im Wert von 281 Millionen Euro von der Organisation für gemeinsame Rüstungskooperation (OCCAR).

Die Vereinbarung über den Kauf von Boxer-Panzerfahrzeugen wurde von der vorherigen Regierung im Mai unterzeichnet. Das Land kündigte erstmals Pläne zum Kauf der Panzer an, nachdem der ehemalige Verteidigungsminister Matej Tonin im Juni 2021 seine deutsche Amtskollegin Annegret Kramp-Karrenbauer getroffen hatte. Slowenien hatte sich zuerst für die Variante entschieden, die auch Litauen einführt.

Die neue Entscheidung ist gefallen, nachdem eine vom Verteidigungsministerium angeordnete Prüfung ergeben hatte, dass der Vertragspreis nicht alle Kosten enthalte und dass es keinen angemessenen Preisvergleich oder explizite Informationen darüber gäbe, ob die Fahrzeuge unter realen Bedingungen getestet wurden, wie in der nationalen Verteidigungsstrategie gefordert.

„Unser Ziel ist es, die Anforderungen der NATO an die Fähigkeiten unserer Kampftruppen zu erfüllen, aber nicht um jeden Preis und schon gar nicht mit Prototypen“, sagte Premierminister Robert Golob. „Was wir in Zukunft suchen werden, ist, wie wir diese Fähigkeiten viel effizienter und billiger und so konform wie möglich mit dem, was die slowenische Armee bereits hat, sicherstellen können“, fügte er hinzu.

Die Boxer sollten das Rückgrat eines mittleren Bataillons bilden, das Slowenien im Einklang mit NATO-Verpflichtungen aufstellen muss. Verteidigungsminister Marjan Šarec meint dazu, das Ministerium sei beauftragt worden, bis Ende des Jahres eine Alternativlösung zu entwickeln. Nach den Bestimmungen des Abkommens wird diese Entscheidung Slowenien jedoch wahrscheinlich zur Zahlung von bis zu 70 Millionen Euro in Form einer Geldstrafe zwingen.