Ausrüstungshersteller wissen: wichtig ist nicht nur, was man mit freiem Auge sieht. Bei ZENTAURON etwa ist jedem klar, dass Flecktarn und andere Muster gut tarnen. Aber der Kampf wird auch in einem anderen Spektrum geführt, im Infrarot-Bereich, der von Nachtsichtgeräten genutzt wird.

Was mit Tarnmuster in der Natur kaum sichtbar ist, wird in der Nacht im Infrarotbereich der Nachtsichtgeräte zu einer weißen Fläche in der Landschaft. ZENTAURON stellt daher nur Ausrüstung her, die auch im NIR-Bereich – unten erklärt – sicher ist. Getarnte ZENTAURON-Ausrüstung in den Farben Flecktarn, Tropentarn, Olive, Coyote sind nach Bundeswehr TL gefertigt, und zwar sowohl in Cordura, Kunststoffteilen und Gurtband. Multicam und A-TACS mach MilSpec und CONCAMO in Anlehnung an BW TL.

Von ZENTAURON gibt es auch diese spannende Einführung ins Thema Ausrüstung und IR-Sicherheit. Wir dürfen sie Euch heute gemeinsam mit ZENTAURON präsentieren.

Infrarot-Tarnung der Textilien

Jede moderne taktische Ausrüstung und militärische Bekleidung für Soldaten ist heute mit einer IR Tarnung ausgestattet. Einsätze bei Nacht gehören zum Standard genauso wie das Arbeiten mit Nachtsichtgeräten im Militär. Wir wollen ein bisschen Licht ins Dunkle bringen, wie die IR-Tarnung überhaupt erreicht wird.

Insbesondere im NIR (Nearfield Infrarot) ist eine Anpassung des Helligkeitsniveaus und der Strukturierung an die mittlere Helligkeit und die Struktur des Einsatzhintergrundes essenziell wichtig, um die Detektion über Nachtsichtgeräte zu vermeiden.

Das bedeutet, dass zur offen sichtbaren Tarnung – also dem eigentlichen Tarndruck – auch eine nur im NIR-Spektrum sichtbare Ebene hinzukommt.

Bei Geweben, Gurtbändern sowie auch bei Reißverschlüssen und Kunststoffschnallen, die nicht behandelt sind, wird so viel der Infrarotstrahlung zurückgeworfen, dass diese in Nachtsichtgeräten sehr hell – nahezu weiß – erscheinen.

Um dieses zu verhindern und den Soldaten und seine Ausrüstung in seiner nächtlichen Umgebung nicht als weißes Gespenst erscheinen zu lassen, bedarf es eines ausgeklügelten Tarnsystems.

Übles Beispiel: Teile der Hose sind nicht IR-safe. Im Nachtsichtgerät sind sie komplett weiß. Beachte auch wie die Schattierung der IR-safen Tarnung sich in das Gebüsch einfügt.

Wie bekommt das Textil seine IR-Tarnung im Nahbereich?

Verfahren für Militärkleidung und Ausrüstung

Es gibt im Grunde nur wenige Verfahren, die diesen Effekt erzeugen können. Diese werden durch das Beimengen von Rußpigmenten oder durch das Beschichten mit diesen Pigmenten erreicht.

Drucken:

Beim Bedrucken von militärischen Textilien werden die einzelnen Druckfarben durch die Beimengung der Rußpartikel so eingestellt, dass die vom Militär vorgegebenen Rückstrahlwerte eingehalten werden. So entsteht ein Tarndruck der in beiden (IRR und sichtbaren) Spektren seine Arbeit zuverlässig erfüllt.

Dieses Verfahren hat sich bewährt und weist eine gute Tarnwirkung bei gleichzeitig guter Reibechtheit und Waschpermanenz auf.

Beschichtung:

Bei der Beschichtung, die meist bei unifarbenen Geweben und Gurtbänder eingesetzt wird, werden Pigmente normalerweise appliziert und mit einem Bindersystem an den textilen Fasern fixiert, was sich in schlechten Reibechtheitswerten der Farben sowie mangelnder Waschpermanenz negativ bemerkbar machen kann.

Verweben: 

Bei diesem Verfahren werden einzelne vorbehandelte Fasern zu einem Faserstrang durch Verweben zu einem Flächengewebe oder Gurtband verarbeitet, die in den infraroten Textilien verarbeitet werden. Es ist dabei möglich, mit unterschiedlichem Gehalt an beschichteten Einzelfasern ein nur im nahen Infrarotbereich (NIR) sichtbares Muster zu erzeugen und dabei im sichtbaren Spektrum einfarbig zu erscheinen.

Problematisch ist hier, dass nur die Musterung als solche, aber nicht einzelne Farben oder Bereiche mit unterschiedlichen Rückstrahlwerten ausgestattet werden können. Dieses Verfahren ist zudem auch mit das Teuerste und wird eher im Bereich der Gurtbänder verwendet. Die Reibechtheitswerte sowie die Waschpermanenz sind aber bei diesem Verfahren überdurchschnittlich gut.

Übles Beispiel: ZENTAURON ZFR Medic Rucksack im Vergleich zu einem offiziellen Medic-Rucksack der Bundeswehr. Der hat nämlich gar keine NIR Tarnung.

Beimengung bei militärischen Schnallen und Reißverschlüssen

Hier werden die Rußpigmente dem Grundmaterial beigemengt. Dieses Verfahren kommt hauptsächlich bei Kunststofferzeugnissen zum Einsatz. Hier sind im Besonderen alle Schnallen, Reißverschlüsse, aber auch Waffen und Anbauteile zu nennen. Dieses Verfahren ist permanent und wird durch die Nutzung nicht schlechter.

Nutzung und Einsatz:

Die Tarnung im NIR Bereich ist nicht zu unterschätzen, da diese dem Soldaten ermöglicht, nicht das sprichwörtliche Highlight im Wald zu sein. Moderne Armee achten peinlich genau auf die Einhaltung des Remissionsverhalten der eingesetzten Uniformen und Ausrüstung. Die Tarnung im NIR Bereich kann über Wohl und Wehe der Mission und das Leben des einzelnen Soldaten entscheiden. Nachtsichtgeräte sind immer weiter verbreitet und werden kontinuierlich verbessert. (Allein in Afghanistan haben die Taliban 16.000 Nachtsichtgeräte „erobert“, sind also „nachtkampffähig“.)

Verfügen einzelne Ausrüstungsgegenstände nicht über diese Tarnung, ist der ganze Schützentrupp und damit auch der Auftrag in Gefahr. Eine mangelhafte Tarnung erwirkt, dass die Aufklärung bei Nacht für den Gegner um ein Vielfaches leichter wird. Daher sollten Vorgesetzte auch darauf achten, und im Zweifel sich mal den Schützentrupp vor Abmarsch mit Nachtsichtgeräten ansehen, um sicher zu stellen, dass die Tarnung auch in der Nacht die Anforderungen erfüllen.

Gutes Tarnmuster: deutsches Flecktarn funktioniert im deutschen Wald großartig.

Geländeformen und ihre Eigenarten:

Verschiedene Geländeformen brauchen abgestimmte Tarnung. Was im Wald gut funktioniert, ist in verschneiter Umgebung eher kontraproduktiv, und auch im bebauten Gelände nicht das Mittel der Wahl.

Die Rückstrahlwerte müssen auf das Gelände abgestimmt sein, in dem man sich bewegt. Dabei kann das Mischen verschiedener Tarndrucke bei den einzelnen Uniformen und Ausrüstungsgegenstände hilfreich sein, um die Silhouette des Soldaten zu verwischen und ihm und dem Schützentrupp Sicherheit durch Tarnung zu gewähren.

Gerade bei Übertritten in andere Geländeformen ist es daher ratsam, sich und seine Ausrüstung innerhalb des Schützentrupps immer wieder zu bewerten, und die Mängel in der Tarnung möglichst zeitnah abzustellen.

Wie wird IRR optimiertes Gewebe gepflegt und erhalten

Alle IRR Textilien sind einer Abnutzung durch Scheuern, reinigen aber auch Anhaftungen oder Verschmutzungen anfällig, ihre Tarneigenschaft ganz oder in Teilen einzubüßen. Besonderes Augenmerk sollte hier auf die Reinigung der Uniform und der Ausrüstung liegen.

Das Waschen der Uniform mit normalen Waschmitteln, die Bleichmittel oder Aufheller enthalten, ist hier im besonderen Maße schädlich, da hier die Einstellungen der IRR Beschichtung zur Nichte gemacht werden können.

Auch die Verwendung von Weichspülern ist nicht ratsam, da hier Partikel in das Gewebe eingetragen werden, die die Tarnwirkung beeinträchtigen können.

Das Reinigen der Ausrüstung wie Rucksäcke und Schutzwesten sowie daran angebrachte Taschen sollte möglichst schonend erfolgen. Warmes Wasser und Handwäsche ist hier das Mittel der Wahl.

Bei hartnäckigen Verschmutzungen kann auch Neutralseife oder ein anderes Waschmittel ohne Zusätze von Aufhellern und Bleiche verwendet werden.

Das Wissen um die Grundlagen stellt sicher: Die von ZENTAURON verwendeten Materialien – wie das Cordura Gewebe, das nahe zu bei allen Taschen, Plattenträgern, Schutzwesten, und Rucksäcken zum Einsatz kommt –, erfüllt alle Vorgaben und liefert nicht nur bei Tageslicht die nötige Tarnung, sondern auch unter Nachtsichtbedingungen. Denn: Tarnung bedeutet Schutz.

ZENTAURON im Internet

Wir haben für Euch die neue SPARTANAT Kategorie BASICS eingeführt. Mit dieser stellen wir Euch die Grundlagen vor, von denen ihr immer schon wissen wolltet, wie sie funktionieren.