Laser-Licht-Module (LLM) kennt man bisher flächig von den amerikanischen Streitkräften. Vor allem zusammen mit der Nachtsichtausstattung sind sie ein wesentliches Hilfsmittel für das „Arbeiten“ in der Nacht. Die deutsche Bundeswehr beschafft nun flächendeckend das LLM VarioRay in der aktuellsten Version, das Gerät von Rheinmetall ist auch in Österreich beim Jagdkommando im Einsatz (siehe Aufmacherbild oben).

Hier liegt das LLM VarioRay in seiner vollen Pracht. Was bekommt ihr alles in diesem Bundle? Prinzipell sichtbares Licht und Laser sowie Laser und Laseraufheller im infraroten Spektrum. Um es international zu sagen: ein PEQ15 mit integrierter Taschenlampe. Sehr angenehm ist das Gewicht von nur 275 g für die gesamte Kombo.

Das LLM VarioRay von vorne, sozusagen das Arbeitende. Hier verlässt elektromagnetische Strahlung in verschiedenen Wellenlängen das Gerät. Es stehen unterschiedliche Lampenköpfe zur Verfügung, aber eines ist bei allen gleich, sie sind nicht sonderlich hell.

Wie ihr dem offiziellen Datenblatt entnehmen könnt, liegt der maximal Lichtstrom bei 650 Lumen. Jede China LED Lampe hat mittlerweile um die 1.000 Lumen. Leider gibt es keine Angabe zur Leuchtkraft in Candela, wäre auch spannend gewesen. Die drei Laser sind alle koaxial gehalten, somit werden alle gleichzeitig justiert.

Das LLM VarioRay in der Seitenansicht. Die Bauhöhe mit Montage ist relativ hoch, somit steht das Licht-Laser-Modul immer recht weit ab von der Waffe, um genau zu sein 4,5 cm von der Railoberkante. Insgesamt misst das LLM VarioRay 14 x 7 x 5 cm. Im vorderen Bereich ist die Buchse für den Kabelschalter.

Die Montage des LLM VarioRay wirkt sehr solide und man hört aus der Truppe auch nichts Negatives über sie. Das Tape um den Lampenhals ist nicht zufällig da. Die Sollbruchstelle des LLM VarioRays ist der Lampenkopf, mit dem man gerne mal wo einfädelt. Der Klügere gibt bekanntlich nach, also ist der Lampenkopf wohl sehr helle.

Die Lampenseite des LLM VarioRays. Nichts Besonderes an dieser Seite, bis auf den Warnaufkleber. Die Laser sind übrigens Klasse 3B Laser, also besser niemanden in die Augen leuchten.

An der Rückseite sind der Wahlschalter und insgesamt drei Druckknöpfe, die alle das Gleiche machen. Die Anzahl der Druckknöpfe steht auch in der Kritik der Truppe, denn mehr Knöpfe bedeuten eine höhere Wahrscheinlichkeit, das LLM VarioRay versehentlich zu aktivieren. Betrieben wird das LLM mittels zwei Stück CR123A, aber es frisst zur Not auch zwei AA Batterien.

Die Laufzeit wird im Datenblatt mit 7h angegeben, aber nur für den IR-Laser und IR-Aufheller. Laut Berichten der Anwender ist die Laufzeit aber sehr viel geringer, wenn ihr auch noch das Weißlicht verwendet. Ein weiterer Kritikpunkt wäre, dass der IR-Aufheller in der hier getesteten Ausführung eher auf der schwachen Seite wahrgenommen wird und sich die Justierung recht schnell verstellt, was für einen Ziellaser eher suboptimal ist.

FAZIT: Das LLM VarioRay ist die Antwort auf das amrikanische AN/PEQ-15 in Kombo mit einer SureFire Lampe. So wie es aussieht, gibt es aber noch etwas Verbesserungsbedarf am Gerät. Insgesamt finden wir das Konzept sehr spannend. Die Überlegung alle Laser auf einmal zu justieren ist sehr gut. Wenn die Gehäuseform etwas stromlinienförmiger und der Lampenkopf stabiler verbunden ist, könnte das LLM VarioRay das Beste seiner Art sein. In seiner jetzigen Form macht es das, was es soll, und das gut.

Das Rheinmetall LLM VarioRay gibt es nur für Behörden.

HIER der Artikel über die Beschaffung des LLM VarioRay für die Bundeswehr.

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