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Genial einfach, einfach genial: Das ist der Schweizer Fibi Stove. Dieser Klassiker unter den Hobokochern ist zu Recht der Liebling vieler Bushcrafter und verdient eine genauere Beäugung. Entwickelt wurde er von Tom Bieri und Ueli Fiechter, beide versierte Outdoorer, die in die Konstruktion dieses Holzkocher ihre Erfahrungen aus der Berufspraxis hineingepackt haben und Outdoorer mittlerweile mit einigen genauso stilvollen wie funktionellen Produkten zum Thema Feuer, Kochen & Heizen erfreuen.

Die zentrale Stärke des Fibi Stove ist dessen Zerlegbarkeit: Die zehn exakt gefrästen Teile aus rsotfreiem Chrom-Nickelstahl (im Bild oben fehlt der Feuerrost) werden in wenigen Handgriffen zu einem 37 Zentimeter hohen und 15 Zentimeter breiten Turm zusammengesteckt. Auf seiner soliden Basis steht er nicht nur sicher, die schlanken Edelstahl-Profile beschädigen durch ihre minimale Auflagefläche auch nicht den natürlichen Untergrund.

Die Bauweise nützt diesselbe Kaminwirkung wie eine Schwedenfackel, also ein in der Mitte eingeschnittener, brennender Baumstamm. Die in den vier Außenwänden eingestanzten Elemente aus Rentier, Sterne, Mond und Wolken schmücken ihn nicht nur, sondern sorgen für die nötige Belüftung und machen ihn sehr leistungsstark. Mit entsprechendem Zunder gestartet (es empfiehlt sich hier „Fertigprodukte“ dabei zu haben, aber genauso ist auch ein natürliches Anzünden möglich) legt er sich binnen Sekunden mächtig ins Zeug. Ab dann wird er von oben mit rund daumendicken Aststücken „gefüttert“. Die sollte man idealerweise schon vorbereitet haben. Genau das ist aber der Vorteil des Fibi: In unseren Breiten findet sich fast immer „Futter“ für ihn und selbst im Regen wird man auf der Suche nach brauchbaren Materialien fündig.

Der Kocher brennt dabei das Material effizient und praktisch rückstandsfrei ab. Und es entsteht durch die Bodenplatte auch keine Brandnarbe auf dem Boden. Bei heftiger Fütterung des Fibi muss man dennoch auf die Wärmeabstrahlung die damit verbundene Brandgefahr für den Untergrund achten. Hohes, trockenes Gras ist sicher kein geeigneter Standort für den Hobokocher.

Ein Topf, oder auch eine Pfanne wird direkt auf den Kocher gestellt. Möchte man Backen oder sogar Grillen (siehe Bild) wird die als Zubehör lieferbare Hitzebremse nötig. Diese wird direkt – wie eine Herdplatte – auf den Kocher gelegt, um die Einwirkung der Flammen zu drosseln. Um beim Kochen oder Backen die Temperatur zu erhalten, werden die Hölzer durch den schmalen Schlitz zwischen Topf und Kocher nachgeworfen, oder es muss letzterer immer mal wieder abgenommen werden. Das ist etwas lästig und wohl der einzige Nachteil des Fibi, aber ein zumutbarer. Der klare Vorteil ist, dass er nicht nur als Kocher, sondern auch als Ofen tolle Dienste in der kalten Jahreszeit leistet.

FAZIT: Mit seinem Gewicht von zwei Kilogramm ist er an der oberen Grenze für Backpacker, dafür entfällt das Nachdenken über Gaskartuschen oder Benzinvorräte. Bei Touren mit Kanu, Pferden oder Hundeschlitten fällt die schmale Tasche ( Packmaß von 22 x 34 x 3.5 cm), in der sich die Einzelteile des Fibi verstaunen lassen, ohnehin nicht auf. Schmerzhafter sind da schon die 265,- Franken (Umrechnungskurs zum Euro zur Zeit praktisch 1:1!), die man für den Fibi-Stove hinlegen muss. Dafür bekommt man ein in der Schweiz konzipiertes und gefertiges Produkt, das einem weit über die fünf Jahre Garantie hinaus Freude machen wird.

Der Stove im Internet: www.fibistyle.ch