Selbstverteidigung aus einem Buch? Wir haben auch alle „Feuerkampf und Taktik“ gelesen, man muss es also nur in den richtigen Kontext stellen. Gewisse Prinzipien, Denkanstöße, Definitionen und Theorierahmen lassen sich natürlich gut und übersichtlich in einem Buch festhalten.Nach einleitenden Worten der Autoren wagt man sich an eine Definition von „Combatives“ und stellt klar die Unterscheidungen und Schnittstellen zu Kampfsport/-kunst her. Während zweiteres den Fokus ausschließlich auf den Kampf legt, ist es bei der Selbstverteidigung essentiell, dass auch die Momente vor und nach einem Kampf genug Beachtung finden.

Besonderes Augenmerk wird auf die Psyche gelegt, die geht beim abendlichen auspowern in einer Kampfsport/kunst Schule oft unter oder findet einfach nicht genug Beachtung. Hier erkennt zumindest der Profi, dass die Autoren eine Ahnung von der Materie haben. 3Ds, Coopers Farbskala, Grob-/Feinmotorik verschiedene Szenarien bei verschiedenen Angreifern sowohl für Behörden als auch Zivilisten, geben einen breiten Überblick.

Reale Selbstverteidigung hat sich zum Glück weiterentwickelt, dennoch ist noch immer viel Bullshit auf dem Markt. Die Jungs im Buch zählen zum Glück nicht dazu.

Kann man Selbstverteidigung auch einem Buch lernen? Natürlich nicht! Kann man einen guten Leitfaden bekommen über Systeme und Prinzipien, die sich bewährt haben um die eigene Zeit nicht mit blödsinnigen „Wenn der das macht, machst du das“ Kampfsport-, Selbstverteidigungszentren und -trainern zu verschwenden? Ja! Ach, wieviel haben wir schon gesehen …

Combatives: Konsequente Selbstverteidigung“ von Stefan Reinisch, Patrick Türl und Maria Marek, Stuttgart 2016, Pietsch Verlag, 144 Seiten, Euro 19,90

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