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Oben im Bild sind Soldaten des Jagdkommandos des Österreichischen Bundesheeres (ÖBH). Und sie sind österreichisch angezogen, sieht man doch. Denn die Spezialkräfte des Heeres setzen bei der Dienstuniform auf ein einheimisches Produkt, nämlich die „Einsatzuniform SEK urban“ von Clawgear. Wir hatten die Möglichkeit die Garnitur exklusiv anzuprobieren und zeigen euch die Details.

Nachdem man auf den Einsatzfotos die Uniform nicht so richtig sieht, hier mal die Gesamtansicht. Da erste, was uns auffällt: das Jagdkommando setzt auf internationalen Stil. Es gibt zwar ein eigenes Muster – Tarndruck beige –, das die Elite des Bundesheeres tragen soll, aber was man so hört ist dieses Muster weder als Muster noch die Uniform als Uniform besonders beliebt. Und was tragen Special Operation Forces weltweit? Multicam!

Was tragen Special Forces noch so weltweit? Crye Precision. Clawgear schaut auf den ersten Blick dem Marktführer nicht unähnlich, Combat Shirt und Pant haben aber eigene Lösungen, die nicht unspannend anzuschauen sind.

Arbeiten wir uns also von oben nach unten vor und beginnen mit dem Combat Shirt oder mit dem dienstlichen Namen: „Einsatzhemd SEK urban“. Das ist der Blick auf das Heereseigentum von vorne …

… und von hinten. Die Vorder- und Rückseite zeigen einfach ein klassisches Combat Shirt. Der Torso Bereich ist aus flammhemmendem Stoff gefertigt.

An den Oberarmen sind geräumige Oberarmtaschen angebracht. Und natürlich Klett. Der kann mit einer passenden Abdeckung versehen werden.

Der Kragen ist schön hoch geschnitten, somit ist der Hals gut geschützt. Unter dem Stoffteil verbirgt sich eine Klettfläche. Diese ist dazu gedacht, die Breacher Hood von Clawgear daran zu befestigen, eine geräumige Kapuze also.

Der Kragen wird bis oben hin mit YKK gezippt. Die Klettpunkte für die Breacher Hood sind auch hier gut zu erkennen.

Ein schönes Detail am Klett der Oberarmtaschen sind die eingearbeiteten Schlitze für zum Beispiel Kugelschreiber oder Knicklichter.

Im Inneren bieten die Oberarmtaschen kleine Gummischlaufen, damit für ein bisschen Ordnung gesorgt ist. Das freut den Spieß immer …

Hier die Abdeckung des Kletts im Detail. Keine Sorge, diese ist im Lieferumfang enthalten. Das Combat Shirt, wie es das Jagdkommando trägt, könnt ihr sogar privat käuflich erwerben, denn es entspricht dem Clawgear  Operator Combat Shirt. Der einzige Unterschied ist das Fehlen von Logos beim Einsatzhemd SEK urban des Jagdkommandos.

Verstellbar am Ärmelende: der Saum kann der Größe nach angepeasst werden.

Das erfolgt ganz klassisch mit Klett. Am gesamten Comabt Shirt wurde extra feiner Velour- und Hakenklett verwendet.

Runter mit den Spendierhosen! Nein, wir zahlen doch nichts. Das Shirt ist insgesamt sehr lange geschnitten und reicht bis Mitte Oberschenkel. Da es flammhemmend ist, eine sehr gute Länge unserer Meinung nach. Nein, es ist nicht vorgesehen, es als Minirock zu tragen.

Das mag das Heer sicher nicht. Übrigens, wenn ihr in die runtergelassene Hose reinschaut, sehr ihr solch einen Tag, der die Besitzverhältnisse klarstellt. TMH Tranig ist das Mutterschiff von Clawgear.

Und das sind Shirt und Tag in der Hose verschwunden: die Totale auf die „Einsatzhose SEK urban schwer“. Gleich vorweg, diese Hose könnt ihr in dieser Form nicht käuflich erwerben. Sie ähnelt aber der Raider Mk.IV Pant in großen Teilen, hat aber teilweise andere Lösungen, die sich die Herren vom Jagdkommando so gewünscht haben.

Das Hauptmaterial der Hose und des Shirts ist eine 50/50 Baumwoll-Polyamidmischung in RipStop. Dazu kommen stellenweise Cordura (Knie) und Stretchstoff (Gesäßbereich).

Was auf den ersten Blick auffällt: der Bund der Hose sitzt eindeutig sehr hoch. Jagdkommandosoldaten sind sehr trainiert und schlank, denn für diese Hose darf man nicht zu viel „Wampe“ haben. Sonst schiebt sich alles nach oben. Ergänzend zur männlichen Bauchunfreundlichkeit ist der ganze Beckenbereich relativ eng gehalten. Es empfielt sich also auch, einen gut trainierten Gluteus Maximus zu haben und nicht einen fetten Arsch.

Geschlossen wird der Bund mittels eines Knopfes (siehe auch Bild darüber) und zusätzlich mit Klett. Interessanterweise wurde in der Hose selbst weißes Saumband verwendet.

Der Bund ist an der Rückseite gepolstert ausgeführt. Ein deutliches Markenzeichen der Clawgear-Hosen ist die riesige, trapezförmige Gürtelschlaufe.

Der Teil zwischen Po und Saum ist aus Stretchmaterial gefertigt, damit beim Bücken kein Maurerdekolleté gezeigt wird. Auch eine Bundverstellung mit Klett ist jeweils über der Hüfte rechts und links eingearbeitet.

Strapazfläche ist der Hintern allemal. Der Hosenboden ist daher großflächig verstärkt. Also lasst das Wetzen beginnen.

Die Gürtelschlaufen sind überbreit ausgeführt und messen circa 7 cm.

Ein normaler 40 mm Gürtel wirkt etwas verloren in diesen geräumigen Gürtelschlaufen. Wir haben den Tactical Low Profile Laminate Belt von Tardigrade Tactical an der Hose, er gehört natürlich nicht zum Lieferumfang.

Die Hosentaschen sind mit einer großen Verstärkung versehen, damit ein Klappmesser auch auf Dauer keine Spuren hinterlässt.

Im Inneren der Hosensäcke findet ihr die manuelle Höhenverstellung für die Knieschoner.

Und ja, richtig erkannt: das Innenleben der Taschen ist dunkelbraun.

Das sind die gepolsterten Einschübe für die Einsatzhose, vom Auftraggeber so gewünscht. Schaut ein bisschen aus wie Crye Precision, aber durchaus geiler.

So schaut das gute Stück von hinten aus.

Die gesamte Kniepartie ist aus massivem Cordura gefertigt, also maximaler Abriebschutz. das ist auch ein deutlicher Unterscheid zu Crye, es gibt ein Kniebereich keinen Stretch.

Innen wird der Einschub mittels Klett an Ort und Stelle gehalten.

Hier das gepolsterte und ungepolsterte Knie nebeneinander, also sozusagen „select apple or sunshine“.

Damit auch ja nichts schlackert, kann in der Kniekehle die Weite des Hosenbeins justiert werden.

Auffällig sind die großen Taschen an der Jako-Hose, die das Jako so haben wollte. Anstatt Zip-Lösung, wie bei den Raider Pants, setzen die Soldaten auf klassische Lösungen. Die Oberschenkeltaschen sind sehr geräumig ausgeführt und werden wie reguläre BDU-Taschen mit Knöpfen geschlossen. Fast schon „oldschool“.

Weniger oldschool dagegen ist die Öffnung an der Oberseite der Lasche. Hier passt schön ein Sturmgewehrmagazin hinein. Das Loch ist übrigens kein Durchgriff in die Oberschenkeltasche, sondern eine eigenständige Tasche.

Damit das Magazin auch ja nicht verloren geht, steht eine Gummisicherungsschnur bereit.

Eine Unterschenkeltasche darf bei modernen Einsatzhosen natürlich nicht fehlen, so auch hier nicht.

Die Weite des Fußendes kann natürlich auch angepasst werden. Klett ist auch hier funktional.

Ein nettes Detail ist die kleine Lasche an der Vorderseite des Hosensaums, die in die Schnürung des Schuhs eingehängt werden kann. So rutscht die Hose nicht unnötig weit nach oben.

Das Ende der Legende.

Und hier nochmal ein seitlicher Blick auf die Pants im schmalen Schnitt.

FAZIT: Die Einsatzuniform urban von Clawgear ist eine durchdachte Kampfuniform und wurde in Abstimmung mit dem Jagdkommando für dieses produziert. Das Oberteil entspricht dem kommerziell erhältlichem Operator Combat Shirt, wobei die Hose ihre eigenen Wege geht. Vor allem die Knieschoner und die Oberschenkeltaschen unterscheiden sich sehr von der Raider Mk.IV Pant. Die Herren vom ÖBH wollten das so: insgesamt ein professioneller Kampfanzug nach internationalem Standard mit einigen österreichischen Lösungen.

Der Link zum SPARTANAT Video: Youtube

Erhältlich in dieser Form – leider nirgends. Wer zumindest etwas sehr Ähnliches haben will, für den haben wir was: sas Operator Combat Shirt (entspricht dem SEK urban Oberteil) gibt es direkt bei Clawgear für Euro 109,90€ und die Raider Mk.IV Pant (ähnlich der SEK urban Hose, anderer Knie- und Taschenbereich) auch dort für 159,90 in originalem Multicam.

CLAWGEAR im Internet: www.clawgear.at

Jagdkommando im Internet: jagdkommando.bundesheer.at

 

Hier die Uniform noch einmal in voller Pracht bei der Anwendung beim Kommando.