Jetzt ist es fix – die US-Army steigt beim Ersatz von SAW und M4 auf das Kaliber 6,8mm um. Die beiden Waffensysteme sollen im Rahmen des Next Generation Squad Weapon Prorogram – SIG SAUER präsentierte dafür erst kürzlich ein neues MG – einen würdigen Nachfolger finden. Im Zuge dessen suchte man auch nach einer neuen Patrone, die den Realitäten des modernen Schlachtfelds gerecht wird.

Modellfall Afghanistan

Das neue, zwischen 5,56 mm und 7,62 mm angesiedelte Kaliber soll einen kontrollierbaren Rückstoß bei gleichzeitiger Steigerung der Reichweite ermöglichen. Konkret suchte die US Army nach Munition die bis zu einer Entfernung von 600 Metern noch Körperpanzerung durchdringen soll.

Bei diesen Anforderungen orientierte man sich an Einsatzräumen wie Afghanistan. In den dortigen Gefechten von Bergspitze zu Bergspitze hat das Kaliber 5,56 mm oft kaum mehr Wirkung im Ziel. Die Distanzen sind schlicht zu groß. Von einer Penetration von Körperpanzerung kann auf diese Entfernungen auch keine Rede mehr sein.

Suche nach einer neuen Munition: links das klassische 5,56 NATO, daneben moderne Konkurrenten. So wie es ausschaut, hat 6,8 SPC das Rennen gemacht.

Neues Hülsenmaterial

Die Army will mit dem neuen Kaliber jetzt den „Sweet Spot“ zwischen 5,56 und 7,62 mm gefunden haben. Größeres Projektilgewicht und höhere Mündungsgeschwindigkeit als beim „kleinen“ Kaliber 5,56 mm; bedeutet: größere Reichweite, verbesserte Genauigkeit und stärkere Penetration. Die signifikante Gewichtsreduzierung der gesamten Patrone im Vergleich zur 7,62 mm Munition wird dabei durch eine besonders interessante Designentscheidung herbeigeführt: Die Hülse soll zukünftig nicht mehr aus Metall gefertigt werden. Stattdessen will man auf leichteres Material setzen.

Vorsichtiger Umgang mit Informationen

Wie genau die neue 6,8 mm Patrone nun aber aussehen soll, ist noch nicht bekannt. Alle bisherigen Infos sind lediglich einigen wenigen Äußerungen der U.S. Army und Ausschreibungen für das Next Generation Squad Weapon Program zu entnehmen.

Inwiefern sie der bereits 2002 für das US-Spezialkräftekommando (USSOCOM) entwickelten 6,8 mm Remington SPC ähnelt oder ob sie ihr gar zu 100 Prozent entspricht – was angesichts der Äußerungen über ein anderes Hülsenmaterial eher unwahrscheinlich erscheint – ist bis jetzt reine Spekulation. Das liegt auch daran, dass das US Militär mit der Veröffentlichung derartiger Infos selbstverständlich sehr vorsichtig umgeht. Der Feind liest schließlich mit.

Jetzt heißt es erst mal abwarten und SPARTANAT lesen. Die ersten Waffen im neuen Kaliber sollen im Jahr 2021 an die Truppe gehen. Wir bleiben an der Sache dran.