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Manchmal schaffen es zivile Produkte auf unsere Seite. Der Guidepost 75 von Thule ist so ein Produkt, da er auf Grund seiner Größe, Ausstattung und Verarbeitung das Zeug zu einem echtem Bug Out oder Prepper Rucksack hat. Ganz im Sinne von „Gray Man“ – HIER auf SPARTANAT alles zur „Gray Man Theory“ – zeigen wir Euch heute diesen Rucksack.

Thule, bekannt für Autozubehör wie Skiboxen und so weiter, hat auch eine sehr interessante, uns bisher unbekannte Rucksack Sparte. Durch unsere Kontakte bei TACWRK – dort gibt es ebenfalls Produkte von Thule – haben wir vom Sales Team Thule den Guidepost 75 zum Test zur Verfügung gestellt bekommen.

Der Guidepost 75 ist ein ausgewachsener Mehrtagesrucksack. Gefertigt ist aus 210 Nylon und 420 Robic Ripstop Nylon. Er hat ein Fassungsvermögen von 75 Litern, sein Gewicht beträgt knapp 2,6 Kg. Die Dimensionen sind 36cm x 32cm x 85cm. Die hier vorgestellte Farbe nennt sich Obsidian und ist ein mattes grau/anthrazit.Als erstes fällt einem das genial konzipierte Tragesystem auf. Das lässt sich nämlich mit wenigen Handgriffen superschnell verstellen: und das in alle erdenklichen Richtungen.

Den Rückenbereich hat man mit Klett versehen. Darauf sind die Schulterpolster angebracht, die aber gleichzeitig miteinander verbunden auf eine Schiene in der Mitte laufen. Um also die Höhe der Polster und Tragegurte zu verstellen, löst man einfach den Klett unter den Polstern und schon lässt sich das Konstrukt frei nach oben und unten bewegen.

Da der Rucksack über den Schulterbereich herausragt, sind Lastenriemen notwendig, die es ermöglichen, den Pack an den Körper heranzuziehen. Damit diese auch für kleinere Personen funktionieren, kann man diese an zwei verschiedenen Punkten am Rucksack anbringen. Das ist auch über D-Ringe realisiert, die schnell von der einen auf die andere Position versetzt werden können.

Der Beckengurt ist horizontal beweglich, bedeutet, er ist in der Mitte aufgehängt und kann so schwingen. Das gleicht Beckenbewegungen aus und lässt den Rucksack mit, anstatt gegen den Körper arbeiten. Gerade für Menschen mit Hüftproblemen oder einem wiegenden Gang ein unschätzbarer Vorteil.

Um den Beckengurt festzuziehen, wurde ein „Pull-Forward-Design“ gewählt, was eine optimale Kraftnutzung gewährleistet.

Der Beckengurt ist mit zwei Taschen ausgestattet. Auf der rechten Seite findet man eine elastische RV-Tasche …

… und auf der linken Seite eine abnehmbare wasserdichte Tasche.Diese wird über einen Rollverschluss dicht gemacht und über zwei Clips vorn oder an dem Beckengurt befestigt.

Der Brustgurt ist über einen Schieber in der Höhe verstellbar, was eine Verstellung „on the fly“ kinderleicht macht.

Gegen den Durst sind auf jeder Seite elastische Einschubtaschen vorhanden, die so angebracht sind, dass der Träger sie erreichen kann, ohne den Rucksack abzunehmen.

Sie bieten Platz für alle gängigen Trinkflaschen, darüber hinaus ist die rechte Seite auf der Rückseite mit einem Reißverschluss versehen, um sie noch größer zu machen. Hier bekommt man dann auch eine 1 Liter Nalgene unter.

Natürlich kann auch eine Trinkblase (nicht enthalten) genutzt werden. Dafür gibt es im Hauptfach einen Einschub nebst Fastexverschluss zur Aufhängung.

Der dazugehörige Durchlass ist mittig unter dem Deckel zu finden. Die Führung kann entweder links oder rechts verlegt werden, beide Schulterträger verfügen über jeweils zwei elastische Schlaufen und eine unelastische zur Aufnahme des Schlauches mit Mundstück.

Auf der linken Seite des Guidepost 75 sind gelbe Schlaufen mit einem Blitz-Symbol zu finden. Nie wieder Kabelsalat oder herausgerissene Kopfhörer: Hier kann alles, was ein Kabel benötigt, durchgeschlauft und geführt werden. Gedacht ist es so, dass in der wasserdichten Tasche auf der linken Seite ein Smartphone oder MP3 Player untergebracht wird, an dessen Anschluss dann das Kopfhörerkabel zum Träger geführt wird.

Natürlich kann man auch eine Powerbank im Rucksack Deckelfach unterbringen und so das Gerät laden.

Der Guidepost 75 verfügt über eine flache Einschubtasche auf der Front. Hier sind auch an den Ecken Schlaufen zur Anbringung weiterer Ausrüstung vorhanden.

Die Tasche ist über einen langen Reißverschluss auf der rechten Seite zu erreichen. Zur schnellen Identifikation auch bei Dunkelheit ist das Innere in hellem Gelb abgesetzt.  In der Tasche ist auch in einem separaten Fach das Regencape des Packs untergebracht.

Dieses wird mit elastischem Zug über den Rucksack gestülpt und kann zusätzlich noch an zwei Laschen befestigt werden.

Die Fronttasche fungiert weiterhin als Beavertail. Man kann also von oben schnell erreichbare Kleidungsstücke oder ähnliche Ausrüstung unterbringen. Dabei wird die Öffnung oben vom Deckel überdeckt, das heißt, es regnet nicht rein.

Damit man nicht lange suchen muss und der Inhalt auch noch schneller erreichbar ist, hat man dem Einschub noch einen seitlichen Reißverschluss verpasst. Dieser ist am oberen Ende mit einem Druckknopf gesichert.

Das Hauptfach lässt sich neben dem Toploader Zugang (dazu später mehr) auch L-förmig mit einem zwei-Wege-Reißverschluss öffnen. Dieser ist komplett unter einer Abdeckleiste verborgen. Das ist besonders praktisch, da man so wählen kann, zwischen:

  •  Nur seitlich öffnen
  •  Nur Schlafsack-Abteilung öffnen
  •  Komplett L-förmig öffnen, um den gesamten Inhalt zu sehen

Hier haben wir nun nur die untere Abteilung geöffnet. Zum Vorschein kommt ein mittelgroßes Schlafsackfach (es passen kompakte 4-Seasons oder Sommerschlafsäcke hinein), das mit einer Trennwand vom Hauptfach abgeteilt ist.

Man kann auch durchladen, die Trennwand lässt sich schnell mit zwei T-Knöpfen abnehmen.

Löst man den Deckel mit zwei Fastexschnallen an der Vorderseite, kommt der Schneefang mit Zugschnur zum Vorschein. Die ist recht pfiffig gelöst: Mit der angebrachten Lasche am Kordelstopper ist das System schnell bedienbar. Das Hauptfach ist, wie so oft bei Rucksäcken dieser Größe, nicht weiter unterteilt (bis auf das Trinkblasenfach) und verdient deshalb auch keine besondere Aufmerksamkeit.

Die lenken wir nämlich lieber auf den Deckel, der voller Überraschungen steckt. Angefangen mit den vier Befestigungen an der Außenseite lässt sich das Top-Teil komplett abnehmen mit Hilfe von vier Fastexverschlüssen und einem Stück Gurt, das am Rucksack befestigt werden kann – hier mittig zu sehen).

Auf der Innenseite, die ebenfalls signalgelb ist, findet man ein flaches Reißverschlussfach.

Die Außenseite des Deckels besteht aus einem geräumigen Fach, das locker eine dicke Winterjacke aufnehmen kann. Hier findet man auch eine Unterteilung, die mit drei Druckknöpfen verschlossen ist.

Öffnet man diese und stülpt den Inhalt nach außen, verwandelt sich der Deckel in einen ausstreichend großen Tagesrucksack.

Der kann dann auch im Notfall zum signalisieren genutzt werden, ist er doch ebenfalls knallgelb.

Wenn der Tagesausflug länger dauert, nimmt man die Trinkblase aus dem Hauptrucksack und packt sie in den Daypack, alles vorhanden: Aufhängung, Schlauchdurchlass und ab dafür.
Ach ja, Kompressionsriemen gibt es natürlich auch, zwei Stück pro Seite hat Thule dem Guidepost spendiert.

Alles in allem haben wir den Rucksack jetzt seit mehreren Monaten immer wieder getragen und genutzt. Die durchdachten Features und Verarbeitung haben uns überzeugt – dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

FAZIT: OK, die gelben Applikationen am Rucksack stören etwas und nehmen dem Rucksack das Prädikat „Bester BugOutBag“ aber sonst haben wir absolut nichts zu bemängeln, im Gegenteil: Der Guidepost 75 ist über und über mit genial konzipierten Features gespickt, da kann sich so manch ein militärischer Rucksack mal eine Scheibe abschneiden. Wer einen „no bullshit“ Rucksack sucht, der einem im Zweifelfall das Überleben über mehrere Tage sichert, ohne dabei groß aufzufallen (abgesehen von den Signal-Elementen) ist mit dem Guidepost 75 gut beraten. Es gibt ihn übrigens auch 10 Liter kleiner und 10 Liter größer: Guidepost 65 und Guidepost 85 nennt er sich dann. Auch an unsere weiblichen Leser ist gedacht: Den Guidepost 65 und 75 gibt es auch für speziell an die Anatomie unserer Ladies angepasst.

Erhältlich ist der Guidepost 75 und auch die anderen Modelle direkt bei Thule für 299 €. Ihr bekommt ihn in dem schicken grau (Obsidian) oder in Blau (Poseidon), die Damen haben die Wahl zwischen Hellgrau und Bordeaux.

THULE im Internet: www.thule.com