Crye Precision hat mit dem Adaptive Vest System (AVS) ™ ein vollmodulares System geschaffen, das für jeden Einsatz angepasst werden kann. Die Idee dahinter ist, einen Plattenträger zu haben, bei dem man nicht nur die Kaliber mit Magazinpanels – wie auch bei Mayflower und Co. praktiziert – wechseln kann, sondern auch unterschiedliche Plattentaschen, Cummerbunds und Frontflaps. Für den Komfort kann man außerdem auf Pads und ein Harness zurückgreifen – und für mehr Volumen gibt es den AVS Pack 1000, den wir Euch heute vorstellen möchten.

Auf den ersten Blick macht der AVS 1000 einen recht schlichten Eindruck. Ein Assaultpack wie jeder andere? Nein, beim AVS steckt die Liebe im Detail bzw. die Möglichkeiten, wie er getragen werden kann.

Im Lieferumfang ist ein kleines Manual enthalten (zum download auch HIER) – und das ist auch das erste mal, dass wir bei einem Rucksack eines benötigt haben. Ausgepackt kommt der Rucksack nämlich nackt mit einem großen Beutel voller Schnallen und Gurte und man ist erstmal hoffnungslos überfordert. Dabei ist es eigentlich ganz einfach. Auf der Rückseite des Rucksacks sind zwei breite Streifen Flauschklett vernäht. Der obere Bereich hat zudem noch eine MOLLE Schlaufe und Gurtband mit dem dann die entsprechenden Gurte angebracht werden können.

In unserem Fall – der regulären Rucksackkonfiguraton – benötigen wir nur die Rucksackträger, die direkt eingeschlauft werden, wobei das breite Klettband am Rückenteil des Rucksacks neben der Fixierung auch zur Größenregulierung dient. Nun muss man nur noch die kurzen Gegenstücke am unteren Ende des Rucksacks befestigen und beide Trägerteile verbinden und schon kann man den Pack tragen.

Um den Komfort noch zu erhöhen, wird ebenfalls das Back Pad auf den Flauschklett angebracht und vorne an den Tragegurten ein Sternum Strap (Brusttragegurt) befestigt.

Auf den Bildern der Anleitung ist immer genau zu sehen, welche Teile man für welche Konfiguration benötigt.

Weitere Konfigurationsmöglichkeiten des AVS 1000 Packs sind:

– AVS Self-ACCESS: Hier wird der Pack mit Gurten so befestigt, so dass er selbst über die Schulter nach vorne gehoben und zugegriffen werden kann

– AVS Semi-Fixed: Der Pack ist nur am Plattenträger mit Fastex befestigt. Man bekommt ihn schnell runter (mit Hilfe) – Diese Konfiguration wird allerdings nicht sonderlich stabil sein

– Fixed (Plate Bag): Es wird kein Rückenteil vom Platecarrier verwendet, sondern nur das Harness und die Rückenplatte wird im AVS 1000 getragen

– MOLLE Attach: Gibt gegenüber der Semi-Fixed Konfiguration mehr Stabilität, man verliert aber Flexibilität

– JPC Fixed Configuration: Auch wenn man „nur“ einen JPC Plate Carrier verwendet, kann man den AVS Pack nutzen – hier wird der skelletierte Cummerbund des JPC einfach in die vertikalen Molle Schlaufen geschoben und miteinander verbunden. Anschließend das AVS Back Pad drüber und der AVS dient auch hier als Plate Bag

Der Tragekomfort mit Pad und Brustgurt ist außergewöhnlich gut. Dies ist auch unter anderem den vorgeformten und gepolsterten Schultergurten zu verdanken, die perfekt sitzen.

Diese haben außerdem auf jeder Seite elastische Schlaufen für Kabel und Trinkschläuche und zusätzlich vertikale MOLLE Schlaufen, die z.B. für den Brustgurt genutzt werden können.

Das Volumen des Rucksacks wird mit 16 Litern angegeben. Im Vergleichsbild mit einem Haley D3 Flatpack (4/11 Liter – Review HIER auf SPARTANAT) und einem Camelbak HAWG (23 Liter – Review HIER auf SPARTANAT) sieht man, dass dieses Volumen auch realistisch ist.

Die Ausstattung des AVS ist simpel gehalten – es gibt zwei flache, handbreite Zipperfächer auf der Frontseite ohne weitere Unterteilung.

Darunter liegt ein weiteres RV Fach in 3/4 Länge des Rucksacks, ebenfalls ohne weitere Unterteilung.

Auf der linken Seite ist eine geräumige, elastische Tasche für Trinkflaschen verbaut.

Gegenüber findet man 3×3 Reihen Molle zur individuellen Bestückung. Weiterhin hat man auf beiden Seiten zwei Kompressionsriemen untergebracht. Alle Reißverschlüsse sind hochwertig und haben einen langen Zipperpull aus Paracord mit ITW Paracordstopper und sind mit Schrumpfschlauch ummantelt. Die Gurte haben ein elastisches Band für die Aufnahme von überschüssigem Gurtmaterial. Einen Klettbereich für Patches gibt es leider nicht, dass ist schade.

Das Hauptfach ist geräumig und hat auf der Rückenseite ein elastisches Fach für Trinkblasen.

Hier können auch die Platten eingesetzt werden, die dann mit Gurten und Fastexverschlüssen durch dafür vorgesehene Schlitze an der Rückwand am Framesheet fixiert werden.

Das Framesheet selbst ist skelettiert und aus Carbon, um Gewicht zu sparen und sitzt in einem eigenem Fach. Es gibt genau die richtige Stabilität, die man sich bei einem Rucksack dieser Größenklasse wünscht.

Was es leider nicht gibt, ist eine Aufhängung für die Trinkblase, jedoch kann man die Gurte für die Plattenfixierung verwenden und damit arbeiten.

Für den Trinkschlauch oder auch Antennen sind zwei Durchlässe an der Oberseite des AVS vorgesehen. Am Boden des Rucksacks findet sich noch eine Ablauföse, damit sich kein Wasser im Rucksack sammelt.

FAZIT: Crye Precision hat mit dem AVS 1000 Pack einen durchdachten und hochwertigen Pack herausgebracht, der das Adaptive Vest System komplettiert. Was uns nicht gefallen hat sind nur Kleinigkeiten, die man ohne weiteres schnell selbst mit Nadel und Faden beheben kann (Klettfeld für ID und Aufhängung für Trinkblasen). Preislich ist der AVS leider – wie der Rest des – im oberen Segment. Aber Crye war ja schon immer teuer und exklusives High Speed Gucci Gear. Wer sich den Rest des AVS Systems einmal näher ansehen möchte, kann das auf der HP von Crye Precision machen.

 Zu haben ist der AVS 1000 in Coyote, Multicam, Ranger Green und Schwarz bei TACWRK für 379 € – die mal wieder die Schnellsten sind.

 

Bilder aus dem Manual: Bestandteile des Packs

Bilder aus dem Manual: Verwendungsmöglichkeiten