xjA_8TagcUA

Spiritus? Spirit with us! Micro Chest Rigs sind ja eigentlich nichts Neues. Aber was da von Spiritus Systems – HIER bei uns im Interview – kommt, ist so noch nicht dagewesen und unserer Meinung nach ein bombastisches Konzept. Wir zeigen Euch die Details des Spiritus Systems Micro Fight Chest Rigs.

Spiritus Systems gibt es seit 2013, aber so richtig bekannt geworden ist das Unternehmen erst letztes Jahr. Die Gründer haben einen militärischen Hintergrund und die Ideen für Spiritus Systems entstanden teilweise am Hindukush zwischen den Einsätzen. Man wollte die Ausrüstung modularer und leichter gestalten, basierend auf den eigenen Erfahrungswerten mit dem bisher genutzten Equipment. Später sollte dann noch das Feedback der Endnutzer Einfluss auf die Produkte nehmen. Das Kernprodukt ist das Micro Fight Chest Rig, dass wir Euch hier im Detail vorstellen.

Anders als bei der Konkurrenz bietet Spiritus Systems nur ein einziges Chest Rig an. Dieses ist aber so ausgelegt, dass ein sehr breites Spektrum an Nutzern damit abgedeckt werden kann, doch dazu später mehr. Das Chest Rig erwirbt man auch nicht komplett (obwohl einige Shops ein Set anbieten), sondern stellt es sich aus verschiedenen Einzelteilen zusammen – genauso wie man es benötigt. Hier ein paar Beispiele:

Das Herzstück ist die Plattform – Spiritus nennt es Chassis. Dabei handelt es sich um ein knapp 23cm breites und 13cm hohes Modul, das in zwei Bereiche unterteilt ist. Es wiegt ohne Gurte und Inhalt und Buckles 120 Gramm.

Das hintere Fach, komplett mit Klett ausgekleidet, dient als Munitionsfach für die Langwaffe. Aktuell stehen drei verschiedene Einschübe zur Verfügung:

  • 3x 5.56/.223 AR15 Magazine
  • 2x 7.62/.308 AR10 Magazine
  • 4x 9mm/.45 SMG Magazine

Die Einschübe sind elastisch und werden mit Klett im Chassis befestigt. Hier gefällt uns besonders gut, dass die Magazine sich nicht nur gut entnehmen lassen, sondern auch sehr gut wieder zurück zu stecken sind. Der Einschub hat einen leichten Memory Effekt und fällt nicht komplett zusammen nach der Magazinentnahme.

Der vordere Bereich ist nicht ganz so hoch wie das Hauptfach, hat aber die gleiche Tiefe. Auch hier wurde der Innenraum komplett mit Klett ausgekleidet, zusätzlich findet man noch Klett auf der Vorderseite.

Jetzt fängt der Spaß erst richtig an: Man muss sich nämlich entscheiden wie man das Rig ausstattet. Zur Option stehen folgenden Kombinationen:

  • Gesamtes Fach mit einer Flappe nutzen
  • Halbes Fach mit Flappe nutzen + Einschub für zwei Pistolenmagazine
  • Halbes Fach mit Flappe nutzen + Einschub für ein Gewehrmagazin
  • Komplett ohne Flappe mit 2x Einschub für zwei Pistolenmagazine (4 Insgesamt)
  • Komplett ohne Flappe mit 1x Einschub für zwei Pistolenmagazine und 1x Einschub für Gewehrmagazin
  • Komplett ohne Flappe mit 1x Einschub für drei AR15 Magazine
  • Komplett ohne Flappe mit 1x Einschub für zwei AR10 Magazine

Zusätzlich stehen dann noch diverse Einsätze zur Unterteilung und mit Schlaufen zur Verfügung – diese hatten wir allerdings nicht im Test und können dementsprechend auch nichts dazu sagen.

Die Module wiegen im Einzelnen:

  •  Full Flap  35 Gramm
  •  Halfflap 22 Gramm
  •  Pistol Insert 26 Gramm
  •  AR15 3x Insert 64 Gramm
  •  Straps (Skinny Strap + Backstrap mit allen Buckles) 170 Gramm

Wir haben uns für die Variante „Halbes Fach mit zwei Pistolenmagazinen“ entschieden – so hat man die Grundausstattung auf der Brust: Drei AR Magazine, zwei Pistolenmagazine, etwas Erste Hilfe Zeugs und ein Multitool. Diese Variante hat ein Leergewicht von 402 Gramm.

Hier noch die Variante „Gesamtes Fach mit Flappe“:

Hat man sich für das komplette Grundgerüst entschieden, kommt noch die Qual der Wahl bei den Trägern: Zur Auswahl stehen Skinny Straps und Fat Straps – also dünne und breite Träger. Die Skinny Straps werden als X auf dem Rücken getragen, dabei handelt es sich um 25mm Gurtband. Hier hat man keine Polsterung, allerdings auch das kleinste Profil – setzt man das Rig also verdeckt ein, sind die Skinny Straps die erste Wahl.

Die Alternative sind die Fat Straps, die als H-Harness getragen werden. Für diese wurde 50mm breites Cordura verwendet, dass auf jeder Seite noch zwei horizontale MOLLE Schlaufen aus Gurtband und eine Schlaufe aus elastischem Material hat, um Trinkschläuche oder Funk befestigen zu können. Das H-Harness hatten wir ebenfalls nicht im Test.

Welches Tragesystem sollte man wählen? Bei einer Konfiguration mit drei AR15 Magazinen/zwei AR10 Magazinen + zwei Pistolenmagazinen und etwas Kleinkram reichen die Skinny Straps vollkommen. Nutzt man noch den S.A.C.K. oder die Expander Wings (zu beiden später mehr) sollte man über die breiteren Gurte nachdenken.

Natürlich wäre das Chest Rig nicht perfekt, wenn man es nicht am Plattenträger integrieren könnte. Dazu löst man auf der Rückseite den Streifen Klett ab, der den Hakenklett bedeckt.

Wen jetzt noch die Buckles der Chest Rig Träger stören, kann diese ebenfalls entfernen.

Jetzt muss die Plattform nur noch am Plattenträger befestigt werden und man hat ein solides Grundsetup.

Das ist aber noch nicht alles. Um das Volumen zu vergrößern, bietet Spiritus noch den S.A.C.K. an. S.A.C.K. steht für Sub Abdominal Carrying Kit – also grob übersetzt: „Unterbauch Tragetasche“.

Dabei handelt es sich quasi um eine Bauchtasche oder Hip bag, die direkt am Chestrig befestigt ist.

Der S.A.C.K: hat eine aufgesetzte Fronttasche mit einer elastischen Vorderseite: Dadurch kann man auch größere Gegenstände verstauen, da sich das Material dehnt. Bedient wird er mit zwei Reißverschlüssen, die mit griffigem Schrumpfschlauch versehen sind. Der S.A.C.K. wiegt 127 Gramm.

Das Hauptfach ist komplett mit Klett ausgekleidet und kann damit die optionalen Unterteiler von Spiritus aufnehmen, aber auch andere Taschen, die Hakenklett auf der Rückseite haben. Auch hier wieder zwei Reißverschlüsse für die Bedienung mit Schrumpfschlauch zum besseren Zupacken.

Die Tasche auf links gedreht:

Am Boden der Innenseite fallen zwei Laschen auf, die einen Kordelstopper mit Shockcord halten. Diese sind für die Aufnahme eines Tourniquets gedacht.

Dazu steckt man die Shockcord durch die Ablaufösen (Tasche noch immer auf links gedreht).

So sieht das Ganze vorbereitet von innen aus…

…und von außen.

Tourniquet einhängen, mit den Kordelstoppern innen fest ziehen – fertig. Die Tasche wird nun auf der Rückseite mit dem Chest Rig verbunden (Klettschutz abziehen, Tasche anbringen, Schutz wieder befestigen) und schon hat man eine praktische Ergänzung für medizinische Ausrüstung, ein Nachtsichtgerät oder Sonstiges.

Am Mann sieht das komplette System nun so aus:

Obwohl das komplette Rig groß aussieht, hat es ein schlankes Profil und lässt sich somit auch mühelos unter einer Jacke verbergen.

Noch nicht alles untergebracht? Erst vor kurzem ist eine zusätzliche Erweiterung herausgekommen, die wir deshalb leider auch noch nicht testen konnten: Die Micro Fight Expander Wings.

Die Flügelchen kennt man vom JPC Plattenträger: Hier haben sie eine ähnliche Funktion – das Chest Rig wird rechts und links erweitert, um so mehr Ausrüstung aufnehmen zu können.

Die Expander Wings können folgende Gegenstände aufnehmen (pro Seite):

  • Surefire 60 Schuss Magazin
  • Zwei AR15 Magazine
  • Ein AR10 Magazin
  • Trinkflasche
  • Rauchgranate
  • Erste-Hilfe-Ausrüstung
  • Großes Funkgerät

Die Verarbeitung aller Teile des Micro Fight Chest Rigs sucht seinesgleichen. Die Nähte sitzen, die Materialen sind perfekt gewählt und alles funktioniert so, wie angegeben. Verwendet wird Flauschklett, Hakenklett, elastisches Band für die Inserts sowie 500d Cordura.

Wir haben nun schon einige Kurse und Stunden auf dem Schießstand mit dem Chest Rig hinter uns – sowohl am Plattenträger, als auch solo getragen in der Chest Rig Konfiguration. Der Komfort in der Minimalausstattung ist mit den Skinny Straps optimal, man kommt überhaupt nicht auf die Idee, dass man breitere Träger brauchen könnte. Am Plattenträger hat man blitzschnell das Chest Rig angelegt und erweitert somit die Schutzfunktion zu einem gutsitzendem und perfekt bedienbarem Komplettpaket.

FAZIT: Was kann man zu diesem genialen System sagen? Auf jeden Fall nichts Negatives – hier stimmt einfach alles. Der Preis für die einzelnen Module ist fair, man kann das Chest Rig perfekt auf jede erdenkliche Mission anpassen, man hat eine gute Auswahl an Waffensystemen, die bedient werden können und die Magazineinschübe eignen sich sehr gut für administratives Nachladen ganz ohne Kydex -–was will man da noch mehr? Dieses Chest Rig spricht unserer Meinung nach jeden an, egal ob First Responder, Personenschützer, Soldat oder Gearjunkie. Ein sehr innovatives Stück Gear mit voller Modularität ganz ohne lästiges MOLLE Ein-und Ausschlaufen. Wer nur eine Plattform für den Plattenträger benötigt, kauft auch nur die Plattform. Also auch Preismodularität – wir lieben es!

Das Spiritus Micro Fight Chest Rig gibt es in den Farben/Tarnungen Multicam, Multicam Black, Woodland M81, Coyote Brown, Ranger Green, Schwarz und Wolfgrau. Die Module im Einzelnen kosten:

  • Micro Fight Chest Rig Chassis
  • Skinny Straps
  • Fat Straps
  • Backstrap
  • Full Flap
  • Half Flap
  • 3x AR15 Insert
  • 1x AR15 Insert
  • 2x AR10 Insert
  • 4x SMG Insert
  • 2x Pistol Insert
  • S.A.C.K.
  • Micro Fight Expander Wings

Erhältlich sind die Teile des Micro Fight Chest Rigs bei LMSGear. Das Grundgerüst kostet 89€, die Schulterträger 24€ oder 46€ je nach Version, der Backstrap 16€, die Flappen 28€ oder 19€ je nach Version und die Inserts liegen zwischen 14€ und 22€. Den S.A.C.K. gibt es für 58€. Das vorgestellte System mit Half Flap, Double Pistol Insert, Triple AR15 Insert, Skinny Straps und Backstrap kommt also komplett für 188,80€, mit S.A.C.K. für 246,80.

SPIRITUS SYSTEMS im Internet: http://spiritussystems.com/