Die Berliner Landespolizeibehörde hat der SIG Sauer GmbH & Co in Eckernförde den Auftrag zur Lieferung von mehreren hundert Gewehren vom Typ MCX erteilt.

Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein großer für SIG Sauer am deutschen Markt: Nachdem SIG Sauer in Europa u.a. bereits die London Metropolitan Police und die englische Spezialeinheit SAS mit solchen Gewehren ausgestattet hat, ist dies die erste große Vergabe eines Gewehrauftrages durch eine Länderpolizei in Deutschland überhaupt. Durch die modulare und kompakte Bauweise wie auch weitere hochwertige technische Features konnte SIG Sauer im Wettbewerb überzeugen.

Die MCX Gewehre werden mit speziell auf die Wünsche der Berliner Polizei angepassten Spezifikationen produziert – was das ist, das ist so geheim, dass man es noch nicht genau weiß. Die Behörde will es auch nicht kommuniziert wissen – die Bilder zeigen also nicht die konkrete polizeiliche Konfiguration, sondern eine MCX, die die SPARTANAT Redaktion beim Besuch bei SIG Sauer testen konnte.

„Dieser Auftrag unterstreicht den Trend, bei der Bewaffnung von Sicherheitskräften stärker auf die Beschaffung von Gewehren zu setzen, die langsam die MP5 (Hersteller: Heckler & Koch) ablösen“, so SIG Sauer Geschäftsführer Franz von Stauffenberg. Polizeilich heißt das „Mitteldistanzwaffe“ – ein Euphemismus, um das Wort Sturmgewehr zu vermeiden. Letztendlich geht es beim Upgrading auf moderne Waffen im Kaliber 5,56 mm darum, im Ernstfall einer Terrorbedrohungen nicht unterbewaffnet zu sein. 

Fairer Wettbewerb

SIG Sauer Geschäftsführer von Stauffenberg sieht den Erfolg bei dieser Ausschreibung aber nicht nur durch die Qualität der SIG Sauer Produkte, sondern auch in den Rahmenbedingungen der Ausschreibung begründet: „Es war ein fairer und einwandfreier Wettbewerb, der nicht durch die Struktur der Ausschreibung und deren Rahmenbedingungen bereits auf einen Wettbewerber zugeschnitten war.“

„Besonders die speziellen Anforderungen an die gewünschte Munitionsverträglichkeit konnte fast ein Jahr lang getestet werden, ein entscheidendes Detail für eine erfolgreiche Erprobung der Waffe“, so Franz von Stauffenberg.

KSK – leider nicht SIG Sauer MCX

Dies sei beispielsweise bei der Ausschreibung der Waffen für das Kommando Spezialkräfte KSK so nicht der Fall gewesen. Hier war die einzusetzende Munition nicht verfügbar, um die ausgeschriebene Waffe an diese anzupassen. Lediglich der spätere Gewinner der Ausschreibung konnte auf die Munition zugreifen. Das ist, wenn auch noch nicht offiziell, ein klarer Seitenhieb auf Heckler&Koch. Kenner gehen davon aus, dass die deutschen Spezialkräfte des HK416 bekommen werden. HIER auf SPARTANAT der Bericht dazu.

SIG Sauer sieht sich auf gutem Wege, auch bei kommenden weiteren Ausschreibungen zu punkten. „Wir haben ein sehr wettbewerbsfähiges Angebot und unser Team ist gut aufgestellt, um alle kommenden Anforderungen in Europa zu erfüllen“, erklärt Franz von Stauffenberg. Nachdem es mit dem KSK nichts geworden ist, wird SIG Sauer sicher an der Polizei dran bleiben und dabei mit seiner sehr guten Waffe punkten können.

SIG Sauer im Internet: http://sigsauer-le.com

Deutsche Behördenwaffe vielleicht auch mit Flüstertüte? Macht nicht so viel Lärm in der Stadt.