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Der überaus gelungene TT Modular Pack 30 (HIER im Review) hat einen zweieiigen Zwillingsbruder: den TT TAC Modular Pack 30 VENT. Auch wenn sich beide recht ähnlich sehen, sind sie doch recht verschieden – und machen damit die Tasmanian Tiger Kaufentscheidung umso schwerer. Wir zeigen Euch heute den VENT Rucksack und erklären, was ihn vom Modular Pack 30 unterscheidet.

Der TAC Modular 30 Pack Vent hat, wie sein Bruder, 30 Liter Fassungsvermögen – wir haben es mit der Zahl in beider Namen erraten. Der Vent ist 51 cm hoch, was ca. 5 cm mehr als bei seinem Gegenstück sind. In der Breite ist der Rucksack 3 cm schlanker mit 27 cm. Die Tiefe ist bei beiden Modellen mit 30 cm gleich.

Das Gewicht unterscheidet sich nicht deutlich: Der Modular Pack 30 bringt 1,7 kg (ohne die Zubehörtaschen auf die Waage, während der Vent mit 1,5 kg etwas leichter ist.

Das Tragesystem ist der gravierendste Unterschied bei den Brüdern, daher kommt auch der Name bei dem hier vorgestellten Modell: Der Modular Pack 30 hat ein klassisches Padded Back-System (TT), der Modular Pack 30 Vent das X Vent Zero-Plus System (TT).Hier werden also keine Polster verwendet, die direkt am Rücken anliegen, sondern ein Netzteil, das in die Polsterung des Hüftbereichs nebst Flossen übergeht. Dadurch entsteht ab der Hüfte ein fast kontaktloses Tragen, da der Netzbereich nur seitlich bis unter die Tragegurte geht und der komplette Rücken frei belüftet ist.

Realisiert wird dies durch zwei flexible Fiberglasstangen, die das Netz auf Spannung halten. Hier kann auch durch höhere oder niedrigere Spannung nachjustiert werden, wie weit der Rucksack vom Rücken weg ragt.

Zu Stabilisation wurde ein herausnehmbares Frame Sheet eingesetzt, das aus einen umlaufenden Rahmen auf einer Polymerplatte besteht.

Die Tragegurte sind leicht gepolstert und haben für ein dezenteres Aussehen eine Abdeckung über der Brustgurtverstellung.

Das flache und glatte Design, das durch die Abdeckungen entsteht, wird nach oben hin fortgesetzt, in dem die üblichen D-Ringe nicht aus Polymer sind, sondern aus gummierten Material, dass extrem reißfest ist.

Apropos Material: Der Rucksack kommt nicht – wie üblich bei TT – mit reinem 700d Cordura aus, sondern wurde an den weniger beanspruchten Stellen mit leichterem T-Square Rip Ripstop Material ausgestattet.

Betrachtet man den Modular Pack 30 Vent von vorne, fallen ein paar Details auf, die ihn vom Modular Pack 30 optisch unterscheiden: Es gibt z.B. keinen Klettbereich für Patches – der Pack ist somit noch unauffälliger gestaltet als sein „taktisches Gegenstück“. Das darunterliegende Lasercut Feld ist nicht durchgängig mit MOLLE Schlaufen bestückt, sondern nur zwei Reihen mit vier Schlitzen oben und unten.

Außerdem ist das Feld konstruktionsbedingt kürzer, da der Pack ein separates Fach im unteren Bereich hat. Ebenfalls fehlt die versteckte Tasche unter dem Lasercut Feld, dafür sind die Vorbereitungen für Bungee-Cord an den Seiten geblieben.

Bungeecord findet man am Deckel, allerdings wurde hier Lasercut Material verwendet, durch das die elastische Kordel läuft. Zusätzlich sind MOLLE-Schlitze auf beiden Seiten vorhanden: Eine Reihe mit vier Schlitzen.

Darunter verbirgt sich der bewährte Organzier-Bereich des Modular Pack 30: Ein geräumiges Fach mit zwei D-Ringen, einer Meshtasche, einer Einschubtasche und einer geschlossenen Tasche mit Klettverschluss.

Die Seiten kommen „leider“ auch ohne Lasercut-MOLLE aus, dadurch kann man zwar keine Zusatztaschen anbringen, hat aber dafür jeweils eine üppige elastische Einschubtasche, die spielend auch große Trinkflaschen oder ähnliche Gegenstände aufnehmen kann.

Ebenfalls vorhanden und bekannt vom Bruder, die gummierte Öse auf der linken Seite mit zwei Löchern zur Befestigung oder Sicherung von weiterer Ausrüstung.

Es darf auch nicht der Durchlass für den Trinkschlauch fehlen: Er ist gummiert und beidseitig vorhanden.

Das tolle Feature der innenlaufenden Kompression vom Modular Pack 30 findet sich beim Vent Pack wieder und ist nach wie vor eine geniale Lösung.

Das separate Fach im unteren Bereich des Packs kann als Schlafsackfach genutzt werden, solange der Schlafsack nicht zu groß ist. Ein Sommerschlafsack passt perfekt. Außerdem findet man in diesem Bereich einen Klettstreifen auf der Rückseite und hat die Möglichkeit, den Unterteiler aufzuzippen, um so das volle Volumen des Rucksacks nutzen zu können.

Das Hauptfach ist über einen umlaufenden Reißverschluss erreichbar. Hier kann man den Rucksack nur ein Stück öffnen, um nur von oben zu beladen, oder man öffnet die Reißverschlüsse ganz und hat den kompletten Ladebereich vor Augen.

Der Durchgriff bzw. die Ladefunktion für längere Gegenstände unterhalb des Hauptfach-RVs ist auch übernommen worden.

Das Hauptfach selbst ist durch das abgesetzte untere Fach etwas kleiner als beim Modular Pack 30. Die Rückwand wurde mit MOLLE-Klett versehen: Ein Flauschklett mit eingelassenen MOLLE Schlaufen, der sowohl Ausrüstung mit Hakenklettrückseite als auch reguläre MOLLE-Taschen befestigen lässt.

An der Oberseite findet man eine Flappe, die einen Einschub für Trinkblasen und das Frame Sheet verschließt. Halterungen für Trinkblasen in Form von Öse und Klettschlaufe sind analog des Modular Pack 30 vorhanden.

Die Innenseiten kommen mit vorkonfigurierten Taschen anstatt MOLLE-Klett: Auf der linken Seite sind zwei Meshtaschen, die nicht ganz so tief wie eine Hand sind vernäht.

Auf der rechten Seite gibt es eine über die ganze Fläche gehende Zippertasche, die für flache Gegenstände geeignet ist.

Im Test trägt sich der Rucksack gerade bei heißem Wetter viel besser, als der Modular Pack 30 mit den regulären Mesh-Polstern. Allerdings hat der luftige Komfort einen Nachteil: Höhere Lasten lassen sich nicht so gut bewegen wie bei seinem Bruder, da die Last weiter vom Rücken weg ist. Als vollbestückter Bug out Bag mit 15-20 Kilo wird der Rucksack so nach kurzer Zeit recht unangenehm zu tragen, das Einsatzgebiet sollte daher eher auf leichtes Gepäck ausgelegt werden.

Ganz anders sieht es aber aus, wenn der Rucksack als Daypack für Klettertouren, Wanderungen oder ähnliche Anwendungsgebiete genutzt wird. Hier kommen alle Features zum Einsatz und gerade für diesen Einsatzzweck hat der Vent die Nase vorn, vergleicht man ihn mit dem Modular Pack 30. Die Seitentaschen halten sicher Nalgene-Flaschen oder auch herkömmliche PET-Flaschen, der untere Bereich eignet sich perfekt für Regenkleidung oder wärmende Schichten, die Ventilation am Rücken sucht seinesgleichen und ist im Vergleich zu Rucksäcken aus dem zivilen Bereich eindeutig besser, weil das Netz nicht komplett am Rücken anliegt.

FAZIT: Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, welcher Modular Pack besser gefällt: Obwohl sie sich ähnlich sind, hat man doch zwei unterschiedliche Packs für unterschiedliche Einsatzgebiete. Der Modular Pack 30 Vent ist schlichter und unauffälliger als der Modular Pack 30, dafür kann man mit ihm weniger Lasten tragen. Weiterhin ist er weniger modular, d.h. es sind weniger Möglichkeiten vorhanden, Zubehör anzubringen. Aber vielleicht ist das genau das, was der ein oder andere Leser sucht bzw. bevorzugt – wir finden die Mischung auf jeden Fall interessant. Wenn es nur ein Rucksack sein darf, würden wir den Modular Pack 30 wählen, wenn man mehrere in Erwägung zieht, ist man mit beiden Rucksäcken für unterschiedliche Zwecke bestens bedient. Gerade als Alltagsrucksack ist der Vent definitiv die bessere Wahl.

Preislich liegt der TAC Modular Pack 30 Vent bei 160 Euro, man bekommt ihn im hier vorgestellten Schwarz, Carbon Grau oder Oliv/Tan bei allen Händlern, die Tasmanian Tiger führen.

TASMANIAN TIGER im Internet: www.tasmaniantiger.info