Tauchen mit taktischen Rebreathern, wie sie von Spezialeinsatzkräften verwendet werden, ist nicht selbstverständlich. Im Mai veranstaltete einer der führenden Anbieter von Taucherausrüstung für Spezialkräfte, die österreichische Firma outer-limits, gemeinsam mit SPARTANAT Gearmag einen Schnuppertag: bei der TacReb Exploration konnten Zivilisten erleben, wie sich Tauchen mit echten Rebreathern anfühlt.

Die unbemerkte Annäherung über offene Gewässer zählt zu der Königsdisziplin maritimer Spezialeinsatzkräfte. Werden sie dabei über die Torpedorohre von U-Booten abgesetzt, oder von Hubschraubern in die Nähe des Einsatzgebiets gebracht, so legen sie die letzten Kilometer zumeist tauchend zurück. Sie verlassen sich dabei auf Rebreather, die einem simplen Konstruktionsprinzip folgen, das sehr lange Tauchzeiten ermöglich, und vor allem keine verräterischen Blasen absondert.

Anders als bei konventioneller Scuba-Tauchausrüstung wird nämlich die verbrauchte Atmenluft in einem flexiblen Behälter, der „Gegenlunge“, aufgefangen, das verbrauchte Kohlendioxid in Atemkalk gebunden und reiner Sauerstoff bei Bedarf wieder ergänzt. Soweit die Theorie, am steirischen Grundlsee gab es diesen Mai die Praxis für interessierte Taucher mit entsprechender Scuba-Erfahrung. outer-limits, einer der weltweit führenden Ausstatter für maritime Special Operation Forces, hatte vor allem das kompakte Siel Caimano CDV und klassische Modelle von Dräger mitgebracht und gab der interessierten Tauchgruppe eine kurze Einschulung.

Militärische Kreislaufgeräte werden zumeist an der Brust getragen, da dies eine optimale Wasserlage und ein besseres Handling beim Tauchen ermöglicht. Thomas Oswald von outer-limits, im Camo-Trockenanzug, kontrolliert den richtigen Sitz.

Das Caimono von Sil zeichnet sich durch seine kompakten Maße und eine einfache Bedienung aus. Der Unterschied zwischen militärischer und ziviler Version, die auch über outer-limits vertrieben wird und frei erhältlich ist, ist nur die teure, antimagnetische Ausstattung. Diese ist allerdings nur für Minentaucher relevant, da sie eine vorzeitige Auslösung der Zünder vermeiden hilft.

Die Kreislaufgeräte der deutschen Firma Dräger beherrschten lange Zeit den militärischen Markt. Das aktuelle Modell Mark VII (im Bild die Rückseite mit der flexiblen „Gegenlunge“) ermöglicht auch eine Verwendung von Nitrox und damit größere Tauchtiefen als bei einem Betrieb mit reinem Sauerstoff.

Das Herzstück von Kreislaufgeräten ist der Behälter mit dem Atemkalk (im Vordergrund das sehr bedienungsfreundliche Modell von Siel). Dieser muss vor dem Tauchgang sorgfältig befüllt und verschlossen werden. Ein Eindringen einer größeren Menge von Wasser könnte zu Laugenbildung im Gerät und damit zu Verätzungen führen.

Thomas Oswald macht sich der tauchbereit. Der Boss von Outer Limits bildet weltweit maritime Spezialeinheiten an Kreislaufgeräten aus. Sehr gut ist in dem Bild unten die Flasche mit reinem Sauerstoff zu sehen, die – in Verbindung mit dem Atemkalk Tauchzeiten bis zu drei Stunden ermöglicht.

Thomas und Lukas Oswald führen letzte Checks bei einer Taucherin des Erlebnistages durch. Typisch und für Scuba-Diver anfangs sehr ungewohnt ist der voluminöse Schlauch, über den sehr bewusst ein- und ausgeamtet werden muss. Über ein Ventil, das mittig sitzt, kann er geöffnet und geschlossen werden. Damit wird verhindert, dass an der Oberfläche Wasser ins Gerät eindringt.

Eine Gruppe ist startklar zum Abtauchen. Alle tragen – wie bei Spezialeinheiten üblich – Trockenanzüge. Allerdings wird nicht über den Anzug tariert, weil dies zuviel an kostbarem Sauerstoff verbrauchen würde. Die Taucher werden durch den Umgebungsdruck „vakumisiert“, was in den für Sauerstoff-Kreislaufgeräten relevanten Tiefen von bis 6 Metern kein Problem darstellt.

Unmittelbar vor dem Abtauchen wird die Luft , die ja ein Gemisch aus Sauerstoff, Stickstoff und Edelgasen ist, abgeamtmet, ehe der Betrieb mit reinem Sauerstoff beginnt. Dies ist ein bewusster Prozess, der drei bis vier Atemzüge braucht.

Los geht’s in die Tiefen eines diesmal sehr trüben, aufgewühlten Grundlsees, der somit die perfekte Kulisse für die Erprobung taktischer Rebreather bot. Ein Erlebnis war dieser Tag für alle Beteiligten. Speziellen Dank an outer-limits, die diese einmalige Taucherfahrung möglich gemacht und engagiert begleitet haben.

Eine Wiederholung dieses TacReb Exploration Tauchtages mit outer-limits ist geplant. Alle Infos dazu demnächst auf SPARTANAT. 

Fragen zu militärischen und zivilen Kreislaufgeräten, sowie zur entsprehenden Schulung: www.outer-limits.at