Hipster haben den Vollbart zu einer quer durch die ganze Gesellschaft akzeptierten Erscheinung gemacht. Von allen akzeptiert? Nein, eine kleine Minderheit ist der Meinung, dass die verdammten Hipsters den Bart nur gestohlen haben. Der Vollbart sei über die Special Operation Forces, die in Afghanistan ihren Job erledigt haben, zurück in den Westen gekommen. Jack Murphy, ehemaliger Special Forces Operator, aktiver Bartträger  und SOFREP Herausgeber, hat eine Philippika gegen den Hipster-Bart geschrieben: 

In einem erbärmlichen Versuch eine Anti-Gesellschaft im Kunst- und Handwerksbereich zu schaffen, wird Amerika von Hipstern mit schmerzlich anzusehender Gesichtsbehaarung geplagt. Diese Beta-Männchen schleichen durch die Straßen von Brookly und unterhalten sich über Facebook, haben eigentlich keine spezielle Meinung, außer ihr sorgfältig gepflegtes, verwahrlostes Aussehen.

Diese Manginas sind sich nicht bewusst, dass es die Alpha-Männchen der US Special Forces waren, die den Bart wieder populär machten. 2001 hatten Terroristen in Amerika zugeschlagen, zerstört das World Trade Center und ein brennendes Loch in eine Seite des Pentagon gerissen. Amerika hat als Antwort darauf die Special Forces als Experten für unkonventionelle Kriegsführung in den Einsatz geschickt.

Um in ihrer Gastgebernation – bei den Mitstreitern der „Northern Alliance“ – nicht aufzufallen, ließen sich die Soldaten der Special Forces selbst Bärte wachsen. Der Vollbart ist noch immer ein Statussymbol in Afghanistan, das Männlichkeit und Alter repräsentiert. Viele Dorfälteste tragen Bärte, die unter den Achseln nach hinten geweht werden, wenn ein starker Windstoß durch den Hindukusch bläst.

Um sich in dieser Stammeskultur Respekt zu verschaffen, wurden bei den Special Forces Teams Bärte erlaubt und eingeführt – aber in Kombination mit einem typisch amerikanischen Einschlag, die Baseball Cap war immer mit dabei.

Mit der Zeit wurde der Bart in der Special Forces Community allerdings auf zwei verschiedene Arten zur Institution:

1. Die afghanischen Milizen achteten ihre Mentoren von den amerikanischen Special Forces and wussten, dass Amerikaner mit Bärten und Basecaps der „Real Deal“ waren. Das waren jene Kerle, die gekommen sind, um „Ärsche zu treten“ und dem Feind Paroli zu bieten. Daher war es für SOF wichtig, das Image des Status Quo zu behalten.

2. Der Bart wurde ein „Cool-Guy“ Statussymbol innerhalb Special Operations. Jeder Soldat in Afghanistan kam zu dem Schluss, dass die SOF Jungs mit den Bärten die coolen Sachen machten. Vielleicht wussten sie nicht, was genau, aber sicherlich etwas Cooles – egal, ob das wirklich wahr war oder nicht.

Ein Ranger erzählte mir um 2005 herum, dass es wichtig war einen Bart zu haben – aber nicht um sich an die  Afghanen anzupassen, sondern eher weil es zusätzlichen Respekt gab, wenn Ranger mit anderen JSOC (United States Joint Special Operations Command) Mitgliedern sprechen mussten.

Schon lange also ein Statussymbol in der afghanischen Kultur, war der Bart jetzt migriert und wurde zu einer  „Institution“ in der Special Operations Community. Obwohl die gestählten Special Forces Kämpfer bereits 2001 ihre Bärte wachsen ließen, wurde der Vollbart erst in ab ca. 2006 in der Hipsterkultur aufgegriffen.

These: Um von ihrer eigenen geistigen, körperlichen, emotionalen und sexuellen Unzulänglichkeiten abzulenken, begannen Hipster den Mangel an Testosteron durch das Wachsen von Bärten zu kompensieren. Diese hippen Typen ahmten in einem vergeblichen Versuch, ihre Legitimität als Männer in ihrer Umgebung zu sichern, US Special Forces Soldaten nach. Aber das geschah nicht in den Badlands von Afghanistan, das war in der an Grünfutter reichen und glutenfreien Hauptstadt von Amerika: Brooklyn.

Jeder echte Mann in Amerika weiß, dass es der Höhepunkt der Männlichkeit ist, ein Special Operations Soldat zu sein. Das folgt der großen Tradition von Männern, die in der Altsteinzeit Mammuts gejagt haben, später Nazis im Zweiten Weltkrieg töteten und letztendlich auf dem Mond gelandet sind. Es ist die Spitze des Totempfahls, ein Special Operations Operator zu sein – wenn es um den Status Mann geht. Die lieben Leser können meine Logik ruhig in Frage stellen, aber tief in ihrem schwachen, unsicheren Hipsterherzen wissen sie, dass ich die Warheit sage.

Das ist, wie die Hipster den Ruhm der Special Forces für ihre eigenen finsteren Zwecke entführt haben. Der Hipsterbart verbirgt eine tiefe und beschämende Geschichte, erfüllt von direktvermarktetem Käse, selbstgebrautem Bier und hausgemachten Schuhen.

„Die Hipster haben unsere Bärte gestohlen, ohne die tiefgreifende Geschichte der amerikanischen Kriegsführung dahinter zu kennen.“

Special Forces Soldaten haben sich Bärte wachsen lassen, um sich an ihre afghanischen Kameraden anzupassen. Um es so höflich wie möglich zu sagen: die afghanische Kultur hat – mit Stammessystem und Frauenfeindlichkeit – eine gewissen „Steinzeit-Mentalität“.

Richtig gehört, die Anti-Krieg-, Frieden-und-Liebe-, Offen-für-alles-, Feel-good-Hipsters imitieren eine Mode, die ihre aktuelle Abstammung direkt von Gruppen wie den Taliban hat. Zumindest die Special Forces Soldaten dagegen haben verstanden, dass so eine Anpassung nur bedingt Sinn macht. Aber der Hipster ist eine naive Kreatur, verloren im Meer von Gourmet-Eisdielen und glutenfreien Pizzas – die nichts weiß von der finsteren Ideologie, die sie sich jeden Tag in seinem Gesicht wachsen lässt.

SOFREP_4JACK MURPHY  ist Managing Editor bei SOFREP.COM. Er hat in der 5th Special Forces Group gedient und war unter anderem im Irak und in Afghanistan im Einsatz. 2010 hat er die US Army verlassen. Er studierte an der Columbia University Politikwissenschaft. Murphy ist Autor von „Reflexive Fire“, „Target Deck“, der PROMIS Serie und hat viele Artikel über Waffen, Taktik, Special Operations, Terrorismus und Counter-Terrorismus veröffentlicht.