Operator mit wilder Mischung an privat beschaffter Ausrüstung. Zu erkennen sind einfache taktische Westen (vermutlich BHI) sowie sonstige Rig´s.

Wie bei allen anderen Einheiten der US-Streitkräfte hat sich auch die Ausrüstung der ODA`s der Army Special Forces (SF) in den letzten 10 Jahren gewandelt. Hier der zweite Teil der Überblicks zur Gear-Entwicklung bei den Special Forces – geschrieben von Oxymoron, herzlichen dank! – gibt der folgende Überblick.

Gear-Mix
Wie jede andere Spezialeinheit wurde auch bei den SF´s der Army zT abenteuerlich kombiniert um den Verschiedenen Aufträgen gerecht zu werden. Besonders bei den vielen Aufklärungs- und PsyOps-Missionen im afghanischen Hinterland wurde gern individualisiert. Auffällig oft wurde dabei auf sämtliche Body Armor verzichtet. Getragen wurden auch viele privat-Beschaffte Systeme vieler bekannter Hersteller. Zum Einatz kamen Westen und Rigs von uA Eagle, BHI, LBT und später auch Paraclete. Stellvertretend sei hier nur RAV genannt, die schnelle viele „Fans“ fand. Aber auch exotische Systeme wie die PBPV-Body Armor (welche heute eine seltenheit ist) wurde zT auch von ganzen ODA´s dezentral beschafft.
Die 10th SFG zB war aufgrund des Liefervertrages mit Eagle Industries die erste SF-Einheit die 2004 mit der CIRAS ausgestattet wurde. Die 20th SFG hatte einen Vertag mit Sotech so dass die komplette Group lange deren Produkte im Einsatz fürhrte.

Ein ODA der 20th SFG mit Sotech Callahan und Hellcat Systemen (2003-2005)

SFLCS/ACU Zeitalter
2005 Wurde das SPEAR-System nun kontinuierlich abgelöst nachdem sich herausgestellt hatte, dass das System nicht jedermanns Geschmack war. Der Nachteil lag bei der zu geringen Modularität auch wenn das ELCS hier Massstäbe gesetzt hatte. Auch die Möglichkeit die MOLLE-Pouches nur vertikal (BALCS) und schräg (ELCS) anzubringen ampfanden wohl einige Operators in Anbetracht des horizontalen Standards als Störend.
Abgelöst wurde das Kit schlussendlich vom, heute bekannten, Special Forces Load Carrying System (SFLCS). Hergestellt wird es von Eagle und Teile auch von Allied Industries. Die Grundlegende Farbe des Systems ist als Kompromiss aus den Farben OD und Tan zu betrachten und wurde von Eagle „Matt Johnson Khaki“ (MJK) in Anlehnung an den gleichnamigen Eagle-Designer/Ingenieur getauft. Über die Produktionsjahre und auch herstellerabhängig sind aber immer wieder zT auffällige Abweichungen in der Farbgebung anzutreffen. Das Kit besteht aus 42 Teilen wobei viele Teile mehrfach enthalten sind. Zu Auswahl stehen vier Trägersysteme (Mar CIRAS, PC/w. Cb bzw MBAV, Rhodesian Recon Vest und Ranger H-Harness) sowie der Concealable BALCS-Carrier der speziell für das Tragen mit dem Rhodesian und dem H-Harness vorgesehen ist was aber praktisch so gut wie nie gemacht wird. Ausserdem gibt es eine grosse Anzahl von Pouches und anderen Teilen um die Systeme auszustatten und anzupassen. Eagle hat dabei an so ziemlich alles Gedacht. Vom simplen Mag-Pouch über ein kleines Modular Assault Pack bis zu Taschen für so ziemlich alle gängigen Sprengmittel und dem Breacher-Pouch.

SF Operator 2010 in Afghanistan. Erkennbar die ACU in MC und das SFLCS-Kit mit CIRAS und diversen Pouches. Besonders hier sind die Schuhe aus dem Trekkingbereich sowie Mechanix-Gloves und die Suunto-Uhr. Typisch für uA. Die 5th SFG ist die Glock 19 als Ersatz für die M9 im BHI SERPA-Holster auf einer MOLLE-Plattform.

Zudem wurde Ende 2005 die neue ACU (Army Combat Uniform) als Ersatz für WL-BDU sowie der Desert-BDU eingeführt. Das Tarnmuster UCP kann sich allerdings aktuell nicht wirklich durchsetzen. Bereits alle Einheiten (inkl. Der SF) sind in den Einsatzgebieten mit ACU´s in Multicam (bzw. im Army-Jargon „OCP – Operation Enduring Freedom Camouflage Pattern“) ausgerüstet. Bereits vorher war es allerdings nicht unüblich, das speziell die SF´s des öfteren auf Multicam-Produkte zurückgriffen. Aber auch das Wieder-Auftauchen von (modifizierten) WL-BDU´s konnte beobachtet werden. Neu sind darüber hinaus auch eine kleine Anzahl an neuen Nachtsichtoptiken. Hier sei speziell, das aus dem fliegerischen Bereich adaptierte, AN/VIS 6 und 9 genannt. Nach wie vor im Einsatz befindet sich das M4A1 Carbine, nach wie vor  grösstenteils mit KAC RIS und SOPMOD I und II Teilen und SF-typisch öfters mit M203 Launchern. Am verbreitetsten ist ausserdem immer noch der MICH TC-2000. Individuelles Gear ist bis auf den Einsatz von einigen „zivlen“ Schuhen und Handschuhen aufgrund der Möglichkeiten des SFLCS eher weniger anzutreffen.

Ein weiterer, etwas untypisch ausgestatteter, Operator (7th SFG) wärend einer Competition 2011. Über der modifizierten WL BDU trägt er einen MBAV, ausgestattet mit einem improvisierten Halter für ein Breacher Tool sowie eine G19 in einem G-Code SOC-Holster. Als Handschuhe nutzt er Camelbak Vents. Beim Helm handelt es sich um einen TC2001 an dem per Adapter eine AN/AVS Mount auf die NVG-Plate montiert wurde. Das Headset ist ein Peltor Comtac 2. Er führt ein M4A1 10.5“ mit LaRue 7“ RIS. Daran montiert ein EoTech 553 und ein M3X Light.

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Special Thx an Oxymoron!