Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko gewährt den russischen Streitkräften wahrscheinlich weiterhin Zugang zum belarussischen Luftraum, um dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zumindest nominelle Unterstützung zu gewähren, ohne eine direkte militärische Beteiligung der weißrussischen Streitkräfte an Operationen in der Ukraine zu riskieren.
Der stellvertretende Leiter der operativen Hauptabteilung des ukrainischen Generalstabs, Oleksij Gromow, hatte bereits am 7. Juli berichtet, dass die belarussische Regierung Russland die Nutzung des Flugplatzes Pribytki in der Oblast Gomel überlassen habe. Die unabhängige belarussische Überwachungsorganisation The Hajun Project meldete ebenfalls am 11. Juli, dass ein russisches AWACS-Flugzeug (Airborne Warning and Control System) zum ersten Mal seit dem 4. April in den belarussischen Luftraum eingedrungen sei. Das Hajun Project stellt fest, dass die belarussische Regierung neue Luftraumbeschränkungen entlang der Grenze zur Ukraine eingeführt habe, wo das AWACS-Flugzeug zwischen dem 10. und 11. Juli patrouilliert ist. Zusammengenommen deuten diese Daten wahrscheinlich darauf hin, dass Lukaschenko versucht, Putins Krieg in der Ukraine zu unterstützen, ohne direkt militärisch einzugreifen, um auf den Druck zu reagieren, den Putin wahrscheinlich auf ihn ausübt. Wie das ISW bereits früher eingeschätzt hat, bleibt die Wahrscheinlichkeit einer direkten belarussischen Beteiligung am Krieg in der Ukraine aufgrund der Auswirkungen, die dies auf die Stabilität und sogar das Überleben von Lukaschenkos Regime haben könnte, gering.
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