Die russischen Streitkräfte nutzen das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja in Enerhodar, um mit den Ängsten des Westens vor einer nuklearen Katastrophe in der Ukraine zu spielen, wahrscheinlich in dem Bestreben, die Bereitschaft des Westens zur militärischen Unterstützung einer ukrainischen Gegenoffensive zu schwächen. Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), Rafael Grossi, hat am 3. August erklärt, dass das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja, das derzeit von russischen Truppen besetzt ist, „völlig außer Kontrolle“ sei und dass in der Anlage „jeder Grundsatz der nuklearen Sicherheit verletzt“ worden sei. Er warnt davor, dass die russischen Streitkräfte die physische Unversehrtheit der Anlage nicht respektieren, und appelliert an Russland und die Ukraine, den Besuch von IAEO-Beobachtern in dem Komplex rasch zu ermöglichen. Der Leiter der russischen Saporischschja-Besatzungsverwaltung, Evgeniy Balitskyi, antwortete, die IAEA sei in der Anlage willkommen: „Wir sind bereit zu zeigen, wie das russische Militär die Anlage heute bewacht und wie die Ukraine, die Waffen aus dem Westen erhält, diese Waffen, einschließlich Drohnen, einsetzt, um das Atomkraftwerk anzugreifen, und sich dabei wie ein Affe mit einer Granate verhält“. Russische Beamte stellen der Ukraine vor, dass sie in unverantwortlicher Weise vom Westen gelieferte Waffen einsetzt und eine nukleare Katastrophe riskiert, um westliche und andere verbündete Staaten davon abzuhalten, zusätzliche militärische Unterstützung für die sich abzeichnende Gegenoffensive der Ukraine im Süden zu leisten.
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