Dass die Russen recht konsequent an der Weiterentwicklung ihrer Panzer arbeiten, belegen neue Bilder, die die Schützenpanzerversion des T-14 Armata auf einer Teststrecke beim 38. Forschungsinstitut des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation zeigen. Der T-15 BMP-KSh nutzt den selben Körper wie der Kampfpanzer T-14, was im Zusammenspiel einerseits die Ersatzteillogistik beträchtlich erleichtert bzw. natürlich mit Kampfpanzer und Kampfschützenpanzer ein kongeniales Team schafft, bei dem das Zusammenspiel optimiert ist.

Vor der Vorbeifahrt die Frontale: Typisch ist die stark ausgeformte Frontalpanzerung, die uns ganz stark an einen Manta erinnert und dem T-15 ein sehr eigenwilliges Aussehen gibt. Wir sehen ein Abschleppseil, das direkt vorne unten montiert ist. Und darunter etwas, das wir als Aufhängung für eine Räumschaufel interpretieren würden.

Wenn der T-15 vorbei rauscht, sieht man erst, was das für ein Schlachtschiff ist. Wobei der Panzer selbst schmäler ist, aber viel von seiner Form durch die Zusatzpanzerung bekommt, die im vorderen Dritte sehr spitzwinkelig angelegt ist, weswegen er eben wie ein Manta daher kommt. Neben passiven Schutzmaßnahmen, sind auch die aktiven für das Überleben besonders wichtig. Der T-15 trägt wie der T-14 das Afghanit System, dessen Leistungsfähigkeit noch nicht ganz klar ist. Im Bild jedenfalls sind zwei verschiedene Wurfkörperarten zu sehen, beide gehören zum System.

Die russische Grafik aus dem Jahr 2015 zeigt die Afghanit-Bestandteile am Fahrzeug und erklärt auch die Schützenpanzervariante mit Turm. Drei Mann Besatzung (Kommandant/Richtschütze/Fahrer) sind vorgesehen, dazu kommt eine Gruppe von neun Panzergrenadieren/Mot. Schützen.

Modularität ist inzwischen ein großer Baustein zum Erfolg. Gerade bei der Zusatzpanzerung sind da viele Möglichkeiten vorhanden. Nach der Vorbeifahrt erkennt der Beobachter deutlich, dass dieser T-15 eine doppellagige Reaktivpanzerung trägt. Vorne die wohl sowieso reaktiv gepanzerte„Mantaflosse“ ist einlagig zusätzlich bestückt, seitlich am Fahrzeug sind aber deutlich zwei Schichten zu sehen. Tandemhohlladung wird sich hier schwer tun. Überleben am Gefechtsfeld hat halt oberste Priorität. Und gegen Javelin von oben hat sich der Russe sicher auch was überlegt.

Spannend ist, dass das das gleiche Fahrzeug sein könnte, aber von der Zusatzpanzerung her ganz anders, leichter bestückt. Der Manta vorne hat nichts aufgelegt, aber seitlich hängt die Reaktivpanzerung hier einlagig. Der T-15 wirkt weniger bullig. Auf der Rückseite ist der Ausstieg zusätzlich mit einer Gitter-Panzerung versehen, die RPG-Treffer verhindert.

Frontalfoto im Gelände: das sollte der Gegner sehen. Im Vergleich zu den bisherigen russischen BMPs ist der T-15 groß, die extreme Neigung vorne an der Panzerung soll zusätzlichen Schutz bieten, wenn der Kampfschützenpanzer dem Gegner die Stirn bietet. Angeblich soll es sich hier um ein neues T-15 Kommandofahrzeug handeln, deutlich ist aber der abgedeckte Turmkranz des Gefechtsturms zu sehen. Was das „Paket“ darüber ist, wissen wir nicht: Fernmelde-Box? Und/oder Sensorpaket für Afghanit? Wobei die Sesoren für das Afghanit die zwei „Jausenboxen“ rechts und links vom Fahrerbereich über den Starterrohren sind.

Insgesamt beeindruckendes Bildmaterial vom T-15. Wir haben uns zuerst immer ein bisschen gefragt, woran das Fahrzeug erinnert. Es wirkt, als ob die Russen die Israelis als Inspiration genommen hätten, um aus einem Kampf- einen Schützenpanzer zu machen. Bei den IDF ist das der Achzarit, der Basis Beutefahrzeug T-55 umgebaut als schwerer Schützenpanzer läuft bzw. der Namer als gepanzerter Transporter und Abart des Merkava. Vor allem aber der Achzarit erinnert irgendwie deutlich an den T-15 ohne Turm. Oder eben umgekehrt … Mehr zur aktuellen Bilanz des T-14 auf SPARTANAT: FAKTEN UND MYTHEN UM DEN T-14 ARMATA

Das russische Verteidigungsministerium im Internet: eng.mil.ru