Vor kurzem berichteten wir HIER von Modul 1 des Verteidigungsschießens bei Edelweiss Adventure. Nun ging es weiter mit Modul 2. Auf dem Plan stand Schießen in verschiedenen Anschlagsarten, Schießen nach einer 90 und 180 Grad Körperwendung, Schießen nach kurzer Schrittfolge und Parcourschießen (Low-Level).

Für uns vergingen zwischen den ersten beiden Kursen 3 Wochen, die wir auch nutzten. Bei einem Gespräch wurde uns nämlich schon nahegelegt, dass der Niveau-Sprung zwischen Modul 1 und 2 nicht zu unterschätzen sei. In der Zeit dazwischen versuchten wir daher mit Trockentraining das Erlernte aus Modul 1 zu verinnerlichen und auch ein selbstständiges Training auf der Range im scharfen Schuss ließ sich einrichten.

Voller Tatendrang ging es daher erneut Richtung Edelweiss Adventure und die Spannung war groß, ob das Training ausreichen würde. Schnell wiederholte sich Einiges, was man bereits aus Modul 1 kannte, die nette Begrüßung im Foyer, die Anmeldung und das Eintragen für die Benutzung der Schießhalle. Schon stand man wieder in der Anlage und begann den Schießgürtel anzulegen.

Die Waffe blieb gesichert geholstert, die Magazine ebenfalls leer. Der Kurs ging los und Heinz begann gleich mit der Frage, ob man denn in der Zwischenzeit trainieren konnte. Die Gruppe nickte eher zaghaft, wusste man doch, dass der Ausbildner einen gleich darauf fordern würde und spätestens die Zielscheibe gnadenlos den aktuellen Trainingsstand aufzeigte.

Ohne Trockentraining ging es gleich zur ersten simplen Übung, um auf kurzer Distanz die Scheibe zu durchlöchern. Schnell zeigte sich bei jedem und auch bei uns, auf welchem Level man sich befand und wie vertraut der Umgang mit der Waffe tatsächlich war.

Die Treffer auf der Zielscheibe gaben wieder direktes Feedback, ob man sich konzentrierte oder vielleicht doch etwas durch die Gruppendynamik getrieben fühlte, wenn die anderen schneller schossen als man selbst. Heinz gab den Teilnehmern eine erste Rückmeldung und schon begann man wieder an sich und seinem Handling zu arbeiten.

Kurz darauf folgte, was in jedem Kurs stattfindet: ein Wertungsschießen. Aus 10 Metern beschoss man nach einem Timersignal eine manngroße Scheibe mit einem Schuss, holsterte die Waffe anschließend und wiederholte den Ablauf insgesamt drei Mal. Hier galt das Motto „Treffer vor Geschwindigkeit“, denn am Ende des Kurses erhielt jeder Teilnehmer eine Liste mit seinen Treffern, seiner geschossenen Zeit und den damit erreichten Punkten. Diese Wertungsliste gilt auch immer als offizieller Schießnachweis für die Behörde, sollte man kein eigenes Schießbuch führen. (Was wir allerdings nur sehr empfehlen können.)

Nach dieser Einleitung widmeten wir uns dem Schießen in verschiedenen Anschlagsarten. Bisher bekannt war das stehend freie Schießen. Nun folgte die kniende Position. Heinz zeigte den Vorgang im Trockentraining vor und wir durften die Bewegungen gleich darauf nachahmen. Nach ein paar Wiederholungen hieß es Magazine laden und die Übung wurde im scharfen Schuss wiederholt. Ebenfalls begann gleich danach die Kombination der Anschlagsarten.

Es wurde also stehend und kniend in einer Übung geschossen. Der logische Schluss nach diesem Drill war nun Schießen aus der tiefsten, sprich liegenden Position. Heinz zeigte auch hier die richtige Bewegungsabfolge der diversen Arten vor und auch wie man am besten schnell und vor allem sicher (Knie-schonend) zu Boden kommt. Auch hier galt wieder: zuerst Trockentraining und danach Drills im scharfen Schuss. Die Übungen wurden nun schon richtig anstrengend, egal ob auf dem Bauch liegend oder auf dem Rücken.

Die einzelnen Positionen waren noch recht ungewohnt und so musste man stets auf darauf achten, die Waffe richtig zu führen, zu halten und zu zielen. Dank stetigem Feedback von Heinz verbesserten alle ihr Trefferbild in den jeweiligen Anschlagsarten, doch manche hatten zusätzlich auch noch mit ihren Holstern zu kämpfen. Diese waren teilweise nicht richtig am Gürtel montiert und bewegten sich immer dann mit der Waffe mit, wenn diese gezogen wurde. Das war für die Schützen natürlich denkbar suboptimal. Aus Modul 1 wussten wir bereits, Holster sollten fix am Gürtel montiert sein, um genau so etwas zu vermeiden.

Weiter ging es im Programm und es folgte das Schießen nach einer 90 und 180 Grad Körperwendung. Heinz erklärte in welcher Reihenfolge der Körper sich bewegen sollte. Zuerst dreht nur der Kopf, um mögliche Gefahren visuell wahrzunehmen, dann folgt der Körper, und erst zum Schluss wird die Waffe in Richtung Ziel gezogen. Das bereits bekannte Programm von Trockentraining und anschließender Übung im scharfen Schuss folgte. Einmal wurde 90° über Links gedreht, einmal 90° über rechts und einmal standen wir vor der Wendung mit dem Rücken zum Ziel.

Mit Adleraugen bewachte Heinz seine Teilnehmer, dass das besonders hohe Maß an Sicherheit, welches bei diesem Drill notwendig war, auch eingehalten wurde. Keiner der Teilnehmer sollte seine scharfe Waffe vorzeitig ziehen und eventuell unbewusst Unbeteiligte mit der Mündung streifen, sondern diese erst präsentieren, nachdem die Zielscheibe visuell wahrgenommen und der Körper frontal zum Kugelfang gedreht wurde. Doch in unserem Kurs ging natürlich alles gut, die Teilnehmer verhielten sich ordentlich und befolgten die sichere Reihenfolge.

Das Schießen nach kurzer Schrittfolge wurde nun behandelt. Heinz erklärte im Detail, worum es ging und auch was man vermeiden sollte. Da in zwei Gruppen geschossen wurde, führte immer eine Gruppe den Drill durch und die andere sah zu.

Die Übung war folgende – man bewegte sich zum Ziel hin und wieder davon weg, erst auf Kommando wurde geschossen. Doch nach den ersten Schritten wurde klar – das „normale“ Gehen musste man erst wieder neu lernen. Der Kopf befand sich schon in Alarmbereitschaft, man wusste ja schließlich, dass man gleich schießen würde und so kam es, dass der Gang und die Körperhaltung anfangs noch eher unnatürlich und angespannt aussahen. Heinz erklärte daraufhin, dass man locker schlendern solle, so als würde man einfach spazieren gehen. Nur dann hatte die Übung auch einen Sinn. Also besann man sich neu und versuchte entspannt weiterzugehen.

Heinz gab nun immer wieder das Kommando zum Schießen, was folgte, war rasches Stehenbleiben und saubere Schussfolgen. Da sich alle in einer Reihe zum und vom Ziel wegbewegten, musste man dementsprechend auch immer auf die anderen Teilnehmer und seinen eigenen Nebenmann achten. Doch auch hier konzentrierten sich alle und wir bewegten uns stets auf einer gleichmäßigen Linie.  

Abschließend wurde das Erlernte in einem kleinen Parcours zusammengeführt. Man musste zwei, sich auf gleicher Höhe befindlichen Ziele, aus unterschiedlichen Distanzen bekämpfen. Zuerst stehend von der 5m Linie, dann kniend von 10m Entfernung und zuletzt liegend auf einer Distanz von 15m.

Sich mit der Waffe sicher vom Ziel wegzubewegen wollte jedoch auch gelernt sein und so zeigte Heinz die SUL Position vor. Mit diesem Wissen durchliefen die Teilnehmer einzeln den Parcours und erhielten anschließend eine weitere individuelle Analyse von Heinz.

Nach rund vier Stunden und 310 Schuss rauchten nicht nur unsere Waffen, sondern auch der Kopf und der Kurs war leider wieder einmal viel zu schnell zu Ende. Obwohl einiges an Inhalt vermittelt wurde, konnten wir alles umsetzen und lernten wieder viel Neues dazu. Wie nach den bisherigen Kursen, war nun auch hier wieder klar, dass es jetzt an uns lag zu trainieren.

Am besten natürlichen Übungen im scharfen Schuss, jedoch auch das Durchführen von Bewegungsabläufen im Trockentraining hilft, die Inhalte richtig und sicher zu verinnerlichen. Nur durch mehrmalige Wiederholungen kann man das Erlernte festigen und automatisieren – an dieser Stelle können wir das Buch Schiessausbildung von Heinz empfehlen. Hier findet man das Vorgezeigte in schriftlicher Form wieder, was für uns ein großer Pluspunkt von Edelweiss Adventure gegenüber anderen Kurs-Anbietern ist. Abschließend können wir den Kurs absolut empfehlen und freuen uns auf Modul 3.

Wer ebenfalls gerne Kurse von Edelweiss Adventure besuchen möchte, findet HIER die entsprechende Übersicht für sein persönliches Abenteuer. Nicht vergessen, bald findet der 1st Edelweiss Influencer Day am 11.Juli 2021 statt. Mehr Infos dazu findet ihr HIER.

EDELWEISS ADVENTURE im Internet: www.edelweiss.world