Ratgeberliteratur ist weit verbreitet und sie gibt gerne Rat. Das ist in vielen Fällen unbedenklich und richtet hoffentlich nicht zu viel Schaden an. In diesem Buch von Karl Painer geht es darum, wie man sich in einer sehr extremen Notlage retten kann. „Geflasht 3“ weil erklären, wie man sich vor Amok oder Terror schützt.

Das ist der Inhalt: der Autor hält sich an die klassische Aufteilung RUN – HIDE – FIGHT. Will sagen: zuerst weglaufen, wenn möglich, ansonsten verstecken (und in beiden Fällen die Polizei alarmieren). Und erst wenn das alles nicht mehr funktionieren sollte, könnt ihr den Helden spielen. Viel Glück!

Das Buch hat den großen Vorteil, dass es genau erklärt, worum es geht und was die Vorraussetzungen sind. Es schaut sich dazu „real world“ Anschläge an und zieht die Schlüsse daraus …

Ein Anschlag in Kenia, der Massenmord von Christchurch. Hier wird nicht weggeschaut, teilweise sind es drastische Bilder, die vermitteln, wie brutal, gewaltsam, mörderisch solche Untaten sind.

Hier die selbst gebauten Tatwaffen des Attentäters von Halle. Alle Terroristen ist gemeinsam, dass sie Massenmörder sein wollen. Weglaufen ist stets die gescheiteste Alternative dazu.

Da wird erklärt, wie man sich am gescheitesten auf der Flucht bewegt und worauf das potenzielle Opfer prinzipiell achten soll. Etwa, dass man generell nicht mitten in einer Menschenmasse ist, wo einen etwas überraschen kann. Rechts ein Bild von der Massenpanik bei der Loveparade in Duisburg, die Tote gefordert hat.

„Feig bin ich nicht, laufen kann ich gut“, ist ein prima Motto. Aber nicht immer ist Laufen möglich. Dann gilt es sich zu verstecken und leise zu sein oder sich zu verbarrikadieren. In dem Buch sind auch sehr praxisorientierte Tipps, wie man Türen mit einfachsten Mitteln – von Münzen bis zum Gürtel – blockieren kann.

Bleibt nichts anderes übrig, gilt es um das eigene Leben zu kämpfen. Die Bildsequenz rechts zeigt einen Mann, der von Islamisten erschossen werden soll, der sich aber wehrt, die Täter zu Opfern macht und davon kommt. Das ist jene Situation, wo man kein Leben mehr zu verlieren hat, sondern nur mehr eines zu gewinnen.

Das Buch schaut sich dabei auch die unterschiedlichsten Möglichkeiten an. Improvisierte Verteidigung mit Feuerlöscher ebenso wie Angriffswaffen wie Axt und Machete und was das bei der Selbstverteidigung ändert.

In dem Buch sind viele Fotosequenzen, die zeigen, welche Techniken kann man anwenden könnte, um Angreifer außer Gefecht zu ziehen. Karl „Flash“ Painer selbst ist in Österreich ja eine Legende, er war beim Jagdkommando, hat eine harte Karriere als MMA Fighter und Türsteher hinter sich und ist mit 55 noch im Cage zu sehen. Der Mann weiß, wie man zuschlägt. Für alle Leser solch eines Ratgebers gilt allerdings: Lesen und Anschauen ist gut, man muss aber auch Üben, Trainieren und Lernen. Wie heißt der schöne Spruch: Es gibt nichts Gutes außer man tut es!

Immer wieder sind es die Bilder, die zurück in die brutale Wirklichkeit holen. Wie erkennt man einen Selbstmordattentäter bevor er zuschlägt? Wie ist das mit einer Autobombe?

Und dann kommt noch etwas Gefährliches. Die Retter sind da und müssen sich durch das Chaos durchkämpfen, um Menschen zu retten. Auch hier gibt es besondere Tipps, wie man das eigene Leben schützen kann. Überhaupt am sinnvollsten: das letzte Kapitel ist „Prävention“, wie man verhindert, dass man in so üble Situationen überhaupt kommt.

FAZIT: Harter Tobak. Und sehr praxisorientiert. SPARTANAT Leseempfehlung.

„Geflasht! Strategien gegen Amok und Terror“ von Karl Painer, Milizverlag, Salzburg 2020, 96 Seiten, 22 Euro. HIER direkt beim Verlag zu bestellen.

MILIZVERLAG im Internet: www.miliz.at