Weil die Magnus-Packs des tschechischen Herstellers Fenix Protector als „eine der größten Überraschungen der IWA 2019“ bezeichnet wurden, war das der Auslöser für mich, dass ich einen dieser Rucksäcke in die Hände bekommen wollte, um zu sehen, was es mit dem Lob auf sich hat. Freundlicherweise wurde mir die 30-Liter-Version des Magnus-Packs für den Test zur Verfügung gestellt.
Ich habe diesen Rucksack benutzt, um die gesamte Ausrüstung, die ich als Ausbilder bei der Polizei in den Niederlanden benutze, zu transportieren. Meine Ausrüstung besteht normalerweise aus:
– IFAK/Schusswunden-Kit
– Aufnahme-Headset
– Reinigungs-/Reparatursatz für die Waffe
– Zusätzliche Kleidung
– Hardshell-Jacke
– iPad/Laptop
– GoPro-Kamera
ÜBERSICHT
30 Liter Stauraum bietet Magnus. Das hat sich als die perfekte Größe zum Einpacken meiner Ausrüstung erwiesen. Durch das Clamshell-Design – der Rucksack öffnet sich ganz wie eine Muschel – ist es sehr einfach und schnell möglich, die ganze Ausrüstung einzupacken, sogar über die Unterseite des Rucksacks. Der Rucksack kann dank seiner vier Reißverschlusszüge teilweise oder ganz geöffnet werden.
HAUPTFACH
Die Innenseite des Hauptfachs ist auf allen Seiten mit Klett versehen, um zusätzliche Taschen oder Organizer zu befestigen. Auf der Innenseite dieses Packs gibt es keine Taschen. Das macht den Magnus extrem flexibel.
VERWENDETE MATERIALIEN / QUALITÄT
Das erste, was beim Betrachten von Magnus auffällt, ist das verwendete Material. Obwohl auf einem Etikett steht, dass die Tasche aus Cordura gefertigt sei, sieht sie nicht wie die typisches 1000D oder 500D Cordura aus, wie es bei den meisten Rucksäcken verwendet wird, und fühlt sich auch nicht so an. Dieser Stoff scheint eine laminierte Version von Cordura zu sein, das verleiht ihm ein sehr charakteristisches Aussehen und Gefühl. Ein weiteres Merkmal ist die Farbe dieses Rucksacks. Durch die ungewöhnliche Mischung aus Grün/Grau eignet er sich hervorragend für den Einsatz in taktischen und nicht taktischen Umgebungen.
Die Nähte und die Gesamtqualität sind erstklassig. Der Rucksack hat sich in den letzten Monaten, in denen ich ihn benutzt habe, gut gehalten und zeigt trotz starker Beanspruchung keine Anzeichen von Verschleiß oder Beschädigung.
MERKMALE / TASCHEN
Unser Magnus hat mehrere Taschen und Beutel, um die persönliche Ausrüstung zu organisieren.
Am unteren Teil beider Seiten befinden sich offene Fächer, die für Wasserflaschen oder Gegenstände, auf die man schnell zugreifen muss, verwendet werden können.
Ebenfalls auf beiden Seiten befinden sich Fächer, die offensichtlich für lange/dünne Gegenstände gedacht sind. Diese Fächer können nicht erweitert werden, so dass alles, was man hier einführt, den Platz des Hauptfachs auffrisst. Diese Taschen werden oben durch Klappen mit Klettverschluss gesichert.
Zum Festzurren und/oder Zusammendrücken des Packs gibt es zwei Kompressionsriemen auf beiden Seiten. Diese Gurte müssen wieder gelöst werden, um das Hauptfach vollständig zu öffnen.
Auf der Vorderseite von Magnus befindet sich ein Fach, die für kleine Gegenstände – Sonnenbrille, Telefon usw. – verwendet werden kann.
Im Inneren dieses Faches befindet sich ein kleines Fach aus Netzmaterial, damit man seine Ausrüstung besser organisieren können. Unterhalb der Öffnung dieses Faches befindet sich eine Klettfläche für Namensschilder oder Patches.
Am abnehmbaren Hüftgurt befinden sich schließlich zwei Taschen. Diese sind groß genug, um eine mittelgroße Kamera oder sogar das größte Mobiltelefon zu verstauen. Sie werden mit Reißverschlüssen geschlossen.
Auf der Oberseite des Rucksacks befinden sich zwei mit Klettverschluss gesicherte Öffnungen zur Verwendung mit einem Camelbak oder Funkgeräten sowie ein Tragegriff.
TRAGESYSTEM
Das Tragesystem ist sehr komfortabel. Es wird mit gut gepolsterten Schultergurten und einem gepolsterten und abnehmbaren Hüftgurt in voller Größe geliefert. Die Schultergurte verfügen über Lastaufnahmemittel, einige lasergeschnittene Slots zur Befestigung von Ausrüstung oder Taschen und einen verstellbaren Brustgurt.
Die Rückenplatte ist dank einer Kunststoffplatte und (abnehmbaren) horizontal angeordneten Aluminiumstreifen im Rucksack sehr steif.
FAZIT: Nachdem ich diese Rucksack in letzter Zeit intensiv genutzt habe, kann ich wirklich sagen, dass er ein Qualitätspackung, durchaus vergleichbar mit Tasmanian Tiger oder 5.11 Tactical. Die verwendeten Materialien und seine Farbe machen Magnus einzigartig in seiner Fähigkeit, sich in viele Umgebungen einzufügen und dabei der „Graue Mann“ zu bleiben.
Da Vorlieben für Rucksäcke sehr persönlich sind, muss ich gestehen, dass der Magnus meinen derzeitigen „fast perfekten“ Rucksack, den Vanquest Ibex 35, nicht vollständig ersetzen wird. Meiner Meinung nach hat der Ibex mehr intelligente Details, und das Layout der Taschen ist eine Spur besser auf meine Bedürfnisse abgestimmt.
Hier sind einige meiner (ebenfalls sehr persönlichen) Punkte, die an Magnus verbessert werden könnten:
– Ich würde gerne ein Fach zur Aufbewahrung einer Wasserblase oder eines iPad/Laptops sehen. (Fenix bietet eine einmontierbare Pouch für die Trinkblase an.) Obwohl es sich hierbei eindeutig um einen taktischen Rucksack handelt, denke ich, dass es für Militär- oder LE-Profis sehr üblich ist, elektronische Geräte zu benutzen und mitzunehmen.
– Ich denke, der Trage-/Schleppgriff ist sehr dünn. Wenn der Rucksack vollgeladen mit Ausrüstung und Munition ist, schneidet der Griff in der Hand. Ich wünsch mir überhaupt, mehr Rucksäcke würden sich von der Griffgestaltung der Goruck- oder Eberlestock-Rucksäcke inspirieren lassen.
– Das verwendete Netzmaterial im Vorderfach scheint sehr dünn zu sein. Da Mesh Löcher hat, neigen kleine Gegenstände (wie Stifte) dazu, durchzustechen.
Der Verkaufspreis für die Magnus 30-Liter-Packung beträgt etwa 185,- Euro und ist HIER in der Rucksackrubrik des tschechischen Herstellers zu finden. Es gibt Magnus in drei verschiedenen Größen: in 30, 40 und 50 Liter.
FENIX PROTECTOR im Internet: www.fenix-protector.com
Special THX to Rob for this review
