In den Abendstunden des 13. November ereignete sich in der Flugfeld-Kaserne ein tragischer Vorfall, bei dem ein 31-jähriger Niederösterreicher zu Tode kam. In den Nachtstunden erkannte der diensthabende Offizier in der Flugfeld-Kaserne zwei freilaufende Belgische Schäferhunde. Er alarmierte einen Hundeführer, der um 02:00 Uhr morgens die beiden Hunde wieder versperrte.

Bei der nachfolgenden Kontrolle der Zwingeranlage entdeckte der Hundeführer den tödlich verletzten Unteroffizier des Jagdkommandos. Allem Anschein nach war dieser von den Hunden attackiert worden. Bei dem verunglückten Soldaten handelt es sich um einen 31-jährigen Oberwachtmeister aus Niederösterreich, der seit 2017 als Hundeführer tätig war. Er war an diesem Abend für die Betreuung und Fütterung verantwortlich. Bislang konnte nachvollzogen werden, dass dieser gegen 16:00 Uhr zur Zwingeranlage aufgebrochen war, um die Hunde zu betreuen. Sein eigener Diensthund verblieb dabei im Fahrzeug.

Die beiden Belgischen Schäferhunde, die in der Nacht auf Donnerstag einen Jagdkommando-Soldaten in der Flugfeld-Kaserne in Wiener Neustadt getötet haben, waren klassische Zugriffshunde. „Ihre Aufgabe ist es, den Angreifer unschädlich zu machen“, erläuterte Bundesheersprecher Michael Bauer im Gespräch mit der APA.
Die Tiere des Jagdkommandos sind so ausgebildet, dass sie beispielsweise bei der Erstürmung eines Hauses den Feind ausschalten. „Läuft der Angreifer davon, stellt ihn der Hund. Wenn sich der Angreifer nicht mehr wehrt, hört der Hund auf“, sagte Bauer. Dass die Diensthunde Soldaten attackiert haben, kam bisher nicht vor. „Es ist noch niemand gröber verletzt worden“, sagte Bauer.

Tatort: Zwei Malinois töten einen Hundeführer, die in der Nacht Dienst hatte. Die Erhebungen der Polizei sind bereits angelaufen. Das Bundesheer hat eine Unfallkommission eingerichtet, die unter anderem aus einem Veterinärmediziner, einem Arzt und einem Rechtskundigen besteht.

Das Österreichische Bundesheer bekundet den Angehörigen seine tiefe Anteilnahme. Der Heerespsychologische Dienst hat die Betreuung der Angehörigen und Kameraden des verunfallten Soldaten übernommen.

Im Österreichischen Bundesheer werden derzeit 170 Militärhunde verwendet, 70 im Militärhundezentrum. Davon sind 41 Rottweiler, 15 Belgische und fünf Deutsche Schäferhunde sowie neun Labradore. Die Ausbildung findet in Kaisersteinbruch statt.

ÖSTERREICHISCHES BUNDESHEER im Internet: www.bundesheer.at