Es gibt Plattenträger, die aus dem Rahmen fallen. Der von TriTac ist so einer, dazu gehört allein schon die Grundkonstruktion, denn wo ansonsten Cordura regiert, hier regiert Kydex. Auf den ersten Blick schein er an den PlateFrame von S&S Precision zu erinnern, auf den zweiten ist er dann ganz anders. Wir haben uns den TriTac schon vor einiger Zeit zur Brust genommen und veröffentlichen die Review, die bei einem Absturz verschwunden war, hier neu. Die Firma TriTac gibt es inzwischen übrigens auch nicht mehr. Den spannenden Carrier gibt es aus der Konkursmasse allerdings aktuell bei MD-Textil

Was man kriegt, ist ein Modellbausatz. Einiges an Teilen, die man montieren und einstellen muss. Männer mögen das. Die Platten hinten gehören an sich nicht dazu, das sind die Trainings ESAPIs von Team Wendy – HIER in der Review. Sie haben wir verwendet, weil sie auch so schön blau sind und den Betrachter den Carrier deutlicher sieht.

Gegen das Blau mussten wir gleich etwas unternehmen, weil es so in den Augen weh tut. Zum TriTac gibt es Plate Covers/Plattentaschen aus Mesh, die alle Platten vor dem Herren gleich machen. Wie beim Carrier selbst sind Schwarz, Coyote und Olive die Farboptionen. Also, ab in die Tasche, du Platte! Man kann, wenn man der Meinung ist, dass die Platte farblich passt, diese natürlich auch ohne den Mesh-Sack in den Carrier montieren. Carrier ist für singlecurved oder multicurved Platten erhältlich und für fast alle gängigen Plattengrößen geeignet.

Hier sehen wir das umstrittenste Teil am TriTac. Wenn der Vertreter von S&S Precision das sieht, wird er Zornesröte aufziehen und sehr erregt sein. Nun, das mag verständlich sein, weil das an den PlateFrame in der Form doch sehr erinnert – HIER unsere Riew. Es ist auch aus Kydex. Aber es ist trotzdem anders. Der Kydex beim PlateFrame ist auf die Platte angepasst und klammert sie und hält sie an ihrem Platz. Man kann also nur eine Platte, zum Beispiel einen ESAPI verwenden. Tritac verwendet das Ganze als stabiles Gerüst, um das Gurtsystem des Carriers daran zu befestigen. Und man ist dadurch nicht auf eine Plattenform reduziert.

So schaut das Innenleben von hinten aus. Das Mesh-System und geklettete Riemen sorgen für die Anpassung des Plattenträgers an die Platte, die hier daneben liegt. Wir hätten auch eine deutsche SK4 nehmen können …

Der TriTac mit eingespannter Platte. Und obendrein wurden, um den Tragekomfort zu erhöhen, die Plate Pads eingeklettet, Mesh mit Schaumstoff gefüllt. Ein Kann, kein Muss – und freie Wahl der Positionierung, abhängig vom Komfortgefühl des Trägers.

Selbe Variante bei den Schultern. Wer den Carrier länger tragen muss, weiß Polsterung besonders hier zu schätzen.

So schaut der TriTac dann fertig montiert aus. Am Boden daneben liegt ein MOLLE Adapter für den Riemen, den man anbauen kann um seitlich zu erweitern.

Der TriTac jetzt am Mann. Vorne dran ist jetzt auch das TriTac TriMag. Wer Wortspiele mag, kommt hier auf seine Kosten. Und bevor wer jammert, ja, wir haben die Platte schlampig eingepackt, deswegen blitzt es hier blau.

Das TriTac TriMag mag AR15 Mag. Auch hier ist Kydex dominat und Shock Cord hält alles zusammen. Seitlich und als Abstandshalter sind kleine Rollen verbaut, durch die auch die Schnur geschlauft ist. Wer lieber mit Pistolen spielt, kann in jedes Fach einen Steck einkletten, dann nimmt der TriTac TriMag nicht drei Gewehr-, sondern sechs Pistolenmagazine auf. Oder entsprechend gesplittet, 2 Gewehr, 2 Pistole …

Die ganze Kydexlade wird in das Kydexgestell des Plattenträgers eingehängt und fixiert. Man sieht an den Ecken angeschraubte Metallteile, die das männliche Gegenstück sind zu den U-förmigen Erhöhungen im Rahmen. Nach unten wird abgespannt. Ob dieses Munitionslade uns glücklich macht? Wir sind nicht ganz sicher … Es soll demnächst eine MOLLE Plattform kommen, mit der man dann auch normale Taschen befestigen kann, zum Beispiel Tacos von HSGI, die uns persönlich da lieber wären.

Tricky ist auch das Abwurfsystem. Hier haben wir alles bereit für den großen Moment. Schnürchen zwischen den Fingern, los kann es gehen.

Das führt über die ganzen Schultern und wenn man zieht …

… macht es das männliche Teil in der Schließe eng und es flutscht raus. Abwurf! Aber die Schließe ist jetzt am Rücken, wenn sie vorne wäre, könnte man einfach hingreifen und zusammendrücken und offen wär sie.

Das selbe Spiel am Bauch: Links ist die Schließe mit Schnellöffner zu sehen, hinten wird gespannt, in der Mitte ein luftiger Riemen mit MOLLE drauf abgenäht. Also viermal knipsen und der Plattenträger fällt ab.

Blick von hinten, hier sieht der Betrachter nochmal schön die Kydex-Platte und blau schimmert der ESAPI durch. Vom Design her schaut das cool und futuristisch aus. Viel Riemenzeugs läuft über den TriTac Plattenträger.

FAZIT: Der TriTac hinterlässt uns ein bisschen ratlos. Wir würden ihn nicht als militärischen Plattenträger sehen, dafür ist er uns zu überkonstruiert, verspielt, kleinteilig. Gleichzeitig merkt man, dass die Konstrukteure sich darum bemüht haben, möglichst viele Ideen unterzubringen, auch wenn die Ausgangsidee Kydexplatte nah an einem anderen Original liegt. Für verdecktes Tragen oder auch als eine Art stylischer Slick ist das ein schickes Teil, das bequem ist und mit dem Polizisten oder auch Spieler, die einen Hingucker haben wollen, sicher glücklich sind.

Der TriTac Plattenträger kostete seinerzeit stolze 355 Euro und ohne Zubehör (Magazinlade, Polsterungen, …). Im Abverkauf ist er aktuell bei MD-Textil zu haben. Es wird auch ähnliche Versionen als CrossFit-Sport Carrier geben, mit Sportplatten und ca. um 250 Euro. Den blanken Carrier gibt es um freundliche 150 Euro. 

Schaut auf die Homepage von MD-TEXTIL: www.md-textil.info

Runde Patches passen super auf die runde Platte am Oberteil des TriTac Plattenträgers.