Normalerweise schauen wir, dass wir euch das neueste Zeugs vorstellen. Diesmal ist es anders. Das ist ein Opa – und wir meinen nicht den Herren, auf dessen Kopf der Helm sitzt, sondern den Helm selbst. Ops-Core (die Firma wurde inzwischen von Gentex aufgekauft) ist heutzutage Standard bei vielen Armeen, hier sehen wir sozusagen den Anfang der Geschichte: einen Ops-Core FAST High Cut in einer ganz frühen Produktionscharge, vermutlich 2009/2010, vielleicht sogar Generation 1. Deswegen wollen euch diesen Helm und seine Details auch zeigen.

Man darf sich nicht irritieren lassen: natürlich ist die Besonderheit des Ops-Core FAST High Cut, dass er Rails hat. Hier nicht. Beachte den unschönen, dicken Rand, der umläuft und normalerweise von der Rail verborgen wird.

Man sieht aber immer wieder mal Bilder von z.B. SEALs, die sich die Rails entfernt haben. So schaut dann der Helm bloß mit der Shell aus.

Angefangen hat Ops-Core sein Geschäft mit Gurtzeug für Helme. Hier sind klassische Ops-Core Riemen verbaut.

Andere Seite: Man sieht schön am Schattenwurf, dass hier einmal eine Rail war. Das Helmlicht ist mit einer Klammer direkt am FAST montiert.

Der Klett hinten ist sich so ausgeschnitten, dass er zwischen die Enden der Rails passt. Hier wird ein MS2000 Strobe als Markierung für Nachtsichtgeräte verwendet. Schaut sperrig aus, ist größer als ander VIP Lights, funktioniert aber. Beachte die simple Montageweise mit geklebtem Klett am MS2000 und dazu der Klebstreifen als zusätzliche Sicherung.

Und oben natürlich auch Klett. Man sieht im Licht auch schön die rauhe Struktur des Helms.

Und das ist die Zugehörige Rail dazu. Man sieht, dass sie schon einiges mitgemacht hat und ein paar Farbschichten trägt. Spannend ist auch, dass es eine schwarze Rail ist, keine Tan.

An den Bungees erkennt der Kenner, dass sie sehr alt ist. Diese Art der Nachtsichtgerätesicherung gab es nur ganz am Anfang. Bei den Fotos unten seht ihr, dass es jetzt ein einfacher Haken ist.

Die ursprüngliche VAS Shroud vom Helm …

… wurde gegen ein Wilcox L2G05 als Nachtsichtgeräthalterung getauscht. SEAL Style halt …

Überraschend ist der Blick ins Innenleben, weil das ganz anders ausschaut als bei den Helmen heute. Es ist weiß und nicht schwarz.

Die Markings: Logo von Ops-Core in der Shell und die Größenbezeichnung M/L. Auch am Clips des Gurtzeugs sieht man die originalen Markings „Head-Loc“.

Der Helm ist schon anständig strapaziert und an der Vorderkante abgeschlagen. Man sieht die schwarze Lage Carbon unter mindestens zwei Lagen Farbe.

Und weiß liegt das Kevlar offen. Das Innenleben könnte auch neuer sein als die Shell.

Hier die Klammer des Helllichte. Markings am Gurtzeug.

Und das ist, warum sich der Ops-Core Helm so gut durchgesetzt hat. Nämlich nicht nur wegen Rails und Montagemöglichkeiten, sondern weil die Shell dünner und leichter ist als vergleichbare Helme – bei mindestens gleichem ballistischen Schutz.

Block in den Nacken. Die Riemen sorgen auch für einen wesentlich besseren Sitz als als Gurtzeugs von eine MICH zum Beispiel.

Kinnriemen mit Leder verkleidet, hier nochmals eine Seitenansicht mit dem Firmeneigenen Velcro (beachte den runden Ausschnitt).

Auch ohne Rail wird auf Nachtsichtgerätsicherung nicht verzichtet: die Bungees sind einfach an der Schraube festgemacht. Bei denen gab es anfangs Diskussionen, ob sie beschussfest sind oder ob ein Schraubentreffer damit endet, dass Innenleben der Schraube sich ins Hirn schiebt.

Hier sind die Bungees geparkt. Beachte L2G05 links und Princeton-Tel Licht rechts. Der Mann hat alles am Kopf, was er braucht. Wozu Rails, wenn sie nicht nötig sind.

Ihr erinnert euch, was wir zu den Haken gesagt haben? Das ist die neue Variante der Haken, die bis heute gängig ist.

FAZIT: Ops-Core Helme sind heute, wie gesagt, fast Standard. Gerade deswegen spannend, diesen Blick in der Geschichte zurück zu wagen und sich so ein altes Stück anzuschauen. Immer daran denken: das Gegenstück dazu ist der klassische MICH/ACH und Ops-Core hat hier mit der Qualität der Shell, mit Rails und Gurtzeug einen riesigen Schritt nach vorne gemacht.

Den Ops-Core FAST High Cut (old gen) findet man immer wieder mal bei spezialisierten Händlern oder auf Ebay.com. Preise sind sehr unterschiedlich, aber generell gesagt um die 1.000 Dollar. 

OPS-CORE im Internet: https://gentexcorp.com/ops-core

Hier noch ein abschließender Blick auf diesen uralten Ops-Core. Ein echtes Sammlerstück.

Special THX an Longshot.Devtsix – schaut auf seinem Instagram vorbei.