„Tu felix Austria“, du glückliches Österreich. So heißt es schon seit Jahrhunderten. Glücklich sind wir diesmal, weil es für das Bundesheer einen neuen Tarnanzug gibt. Das ist für die Landesverteidigung der Alpenrepublik etwas gar Außergewöhnliches. Das neue Muster ist noch namenlos, aber nichtsdestotrotz wollen wir euch die Fotos nicht vorenthalten. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an das JgB Burgenland für die Bilder. Vorweg noch ein kleiner Hinweis: die Fotos haben wir in einer höheren Auflösung als sonst belassen, damit euch kein Detail entgeht. Im Klartext: Anklicken zum Vergrößern! 

Schneidiges In-Formation-Stehen geht schon mal problemlos im neuen Tarn. Der Schnitt der Uniform bietet wenig Neues, es ist im Kern der Sache der KAZ03 des ÖBH in neuer Farbe.

Generalleutnant Norbert Gehart, der Leiter der Sektion Bereitstellung im Bundesministerium für Landesverteidigung, erklärte die Vorteile vom „Tarnanzug neu“,  im Vergleich zum bisher in Verwendung befindlichen „Kampfanzug 03“, der seit  nunmehr  15 Jahren beim Österreichischen Bundesheer eingeführt ist.

„Das Fleckentarnmuster vom ‚Tarnanzug neu‘ wurde von Expertinnen und Experten des Österreichischen Bundesheeres entwickelt. Die Besonderheit des Tarnmusters besteht darin, dass es die elektronische Aufklärung durch optronische Nachtsichtmittel erheblich erschwert und auch in natürlicher Umgebung einen hohen Tarneffekt erbringt. Zudem wurden Vorkehrungen getroffen, um Knie- und Ellbogenschutzprotektoren einzuschieben, was ein wesentlicher Beitrag für mehr Körperschutz für unsere Soldatinnen und Soldaten ist.“

Nach dem offiziellen Übergabeakt geht es auch gleich ab in die Botanik damit, um des Kaisers neue Kleider zu testen. Jeder gute Gefechtsdienst beginnt mit einer Befehlsausgabe am Geländemodell. Sehr spannendes Detail im Bild: der Adapterarm um die LUCIE mit dem neuen Gefechtshelm (OPS Core Sentry) zu verbinden, die Montage passt plötzlich Skeleton Shroud von Ops-Core.

Noch schnell alle Kommandanten unterweisen und dann kann es losgehen. Nebenbei bemerkt: Wir haben noch nie so viele LUCIE Nachtsichtgeräte an einem Ort gesehen. Hoffentlich wird das in Zukunft ein gewohntes Bild.

Das neue Tarnmuster harmoniert gut mit RAL 7013. Von den Farben erinnert es etwas an den deutschen 5-Farbtarndruck „Flecktarn“ der Bundeswehr, noch mehr aber an das neue Multitarn, das für die deutschen Spezialkräfte kommen sollen.

Für alle, die nicht genau wissen, wie die Geschichte der Bundesheer-Uniformierung läuft. Dieses Bild wurde vom Social Media Team des Verteidigungsministers auf Instagram veröffentlicht. Sehr informativ und eine kleine Reise durch die Tarngeschichte des ÖBH. Der Kampfanzug „Desert“ ist speziell für das Jagdkommando entwickelt und ausgegeben worden.

Sehr ungewohnt das ÖBH in neuen Farben zu sehen. An die 4.000 neue Garnituren sollen pro Jahr ausgegeben werden. Also wird es noch etwas dauern, bis alle Soldaten einheitlich gewandet sein werden.

Der Pinzgauer im Hintergrund ermöglicht auch einen guten Tarnmustervergleich, denn die Motorhaube ist mit einer alten Zeltplane in K4 (M57) und Steintarn für das Gebirge abgedeckt.

Hier die Jägergruppe beim gesicherten Vorgehen. Auch schön zu sehen ist der Duellsimulator mit seinen Prismen und Sensoren am Helm. Der Ops-Core Sentry ist als Kopfschutz ja auch noch sehr frisch in der Truppe – HIER haben wir ihn vorgestellt

Damit das Trainingssystem funktioniert, muss eine spezielle Laserbox an der Waffe montiert werden.

Gegen zu warme oder zu kalte Füße hilft angeblich Kneippen, also ab in den Bach. Das MG74 ist mit einer Aimpoint Optik zur besseren Zielerfassung versehen.

Unser geschultes Äugelein erspäht etwas selten Gesehenes beim Kameraden rechts im Bild. Ein 40mm Granatgewehr ML40 von Madritsch. Das ÖBH rüstet auf.

Hier noch einmal lebende Geschichte – von links nach rechts: M57 in K4 („Fleckerlteppich“), Drillichanzug M59 in Feldgrau, Dienstanzug 75 in RAL 7013, KAZ 03 in RAL 7013, Kampfanzug im Wüstenmuster für das Jagdkommando um 2011 und der neue Tarnanzug. Die Heeresbekleidungsanstalt Brunn am Gebirge hat ganz wesentlich an der Entwicklung vom „Tarnanzug neu“ mitgewirkt.

Hier das Lineup von der anderen Seite. Auf der Homepage des ÖBH gibt es eine sehr informative Aufstellung der bisherigen Uniformen.

BUNDESHEER im Internet: www.bundesheer.at