Manche geben historischen Aufnahmen Farbe. Die hier ist besonders interessant: sie zeigt deutsche Soldaten mit einer Körperpanzerung am Maxim MG 08. Entstanden ist das Bild in der späten Kriegszeit (1917/18), Ort unbekannt.

Die schweren Verluste in den Schlachten von 1915/16 veranlassten das deutsche Kommando, die Entwicklung des Grabenpanzers anzuordnen, wobei die ersten Beispiele Ende 1916 auftauchten. Der Soldat auf der rechten Seite trägt auch einen Stirnpanzer auf seinem Helm – gibt es heute auch, da heißt das Slap Charge (für Ops-Core Helme). Der Stirnpanzer damals bestand aus einer Stahlplatte, die die Stirn des Soldaten besonders vor Scharfschützenfeuer schützen sollte. Er war fast 1 cm dick und wog 1,2 kg. Das zusätzliche Gewicht an der Vorderseite des Kopfes verursachte erhebliche Beschwerden und war eine große Belastungen für den Hals. Der Stirnpanzer war bei den Soldaten, die dazu neigten, ihn im Feld zu „verlieren“, nicht sehr beliebt. Nur eine geringe Anzahl (50.000 Stück) wurde letztendlich hergestellt.

Was den Einsatz von ersten Schutzwesten im Feld betrifft, so schrieb General Ludendorff: „Die Rüstung ist im Allgemeinen nicht für Einsätze vorgesehen, aber sie wird sich als wertvoll erweisen für Wachposten, Abhörposten, Granatenlochbesatzungen, Geschützmannschaften von über den Boden verstreuten Maschinengewehren usw., insbesondere als Schutz für den Rücken. Ich bitte darum, dass die Rüstung an Einheiten ausgegeben wird, die für bedrohte Sektoren der Linie bestimmt sind, damit sie sich mit ihrer Verwendung vertraut machen können, bevor sie in die Linie gehen.“

Anmerkung: Der schlechte Zustand des Grabens und die exponierte Position der Soldaten deuten darauf hin, dass es sich um eine gestellte Fotoserie für Propagandazwecke aus dem Hinterland handelt.

Foto: Originalquelle unbekannt (Farbe von Rui)