Kopflampen im taktischen Bereich – da kommen eigentlich nur zwei Unternehmen in Frage, die sich ausgiebig mit dieser Art von Beleuchtung auseinandergesetzt haben: Petzl und Princeton Tec. Beide Hersteller haben Kopflampen mit NSNs (NATO Stock Number) in der Produktpalette, die man auch häufig auf Bild- und Videomaterial von US Militärs sieht. Wir haben uns die Princeton Tec Remix Pro R + G + IR angesehen und getestet.

Wenn man die Remix Pro anschaffen will, muss man sich als erstes einmal darüber klarwerden, welche Version man nimmt. Die verschiedenen Modelle haben nämlich eine Maxbright LED und drei kleine Ultralight LEDs. Die kleinen gibt’s in unterschiedlichen Farbkombinationen, aber Informationen darüber zu finden ist schwerer als man denkt und fängt bereits auf der Homepage von Princeton an. Dort gibt es nämlich keine Anhaltspunkte, welche LED-Farbkombinationen es gibt. Schaut man jedoch unter dem Menüpunkt MPLS stößt man dort zumindest auf Angaben für dieses Modell. Für die von uns getestete Remix Pro scheint es die Versionen Weiß/Rot, Weiß/Grün, Weiß/Infrarot, und unsere Kombination Weiß/Rot/Grün/Infrarot zu geben, soweit wir recherchieren konnten.

Aber wenn man dann die gewünschte Variante gefunden hat und die Lampe in den Händen hält, verfliegt der erste Ärger recht schnell, denn die Lampe ist wirklich gut. Mit nur 66 Gramm inklusive Stirnband und Batterie ist sie ein echtes Leichtgewicht, zudem ist sie sehr kompakt.

Wie schon erwähnt verfügt die Remix Pro über 4 LEDs, 1 große Maxbright LED™ mit angegeben 125 Lumen (auf der Packung – Die Webseite besagt 150 Lumen) und den drei 5mm kleinen und farbigen Ultralight LEDs. Diese sind gut geschützt hinter einer Plastikscheibe untergebracht. Princeton Tec gibt 5 Jahre Garantie auf die Lampe. Im Lieferumfang sind eine CR123 Energizer, Stirnband und Bedienungsanleitung in Deutsch/Französisch/Englisch enthalten.

Das Batteriefach ist von der rechten Seite (in Leuchtrichtung) über einen Clip zu öffnen. Einen Dichtungsring für das Batteriefach um absolute Wasserdichtigkeit zu erreichen gibt es nicht.Bedient wird die Lampe über einen einzigen Knopf mit einer „intelligenten“ Schaltung (dazu später mehr). Der Leuchtwinkel lässt sich beim Tragen in ca. 45° nach oben und unten einstellen und hat genügend Wiederstand, um sich nicht von selbst zu verstellen.

Das Gehäuse ist aus robustem Plastik und bietet Schutz vor Stößen und Spritzwasser (Angaben des Herstellers: Waterproof – Level 1 à Level 1 is assigned to lights that offer a degree of water protection equivalent to IPX4 in the International Electrotechnical Commission (IEC) standards. Lights rated at Level 1 are designed for water resistance to splashing and quick dunkings. If a light with a Level 1 rating is accidentally submerged for a longer period of time, the batteries should be removed and the cabinets should be carefully inspected for signs of battery leakage. If water has entered the housing, the light should be dried and batteries replaced). Wir haben die Lampe im flachem Wasser getestet und geschüttelt: Funktionieren tut sie. Öffnet man aber das Batteriefach sieht man kleine Wassertropfen, die eingedrungen sind. Auch das Plastikglas ist von innen minimalst feucht. Keine große Sache, tauchen sollte man aber mit dieser Lampe definitiv nicht. Es wird in verschiedenen Reviews im Netz berichtet, dass der Batteriedeckel recht schnell abbricht, wir konnten allerdings keine Mängel feststellen – falls doch, gibt es ja die 5-jährige Herstellergarantie.

Das Stirnband ist komplett vom Gehäuse abnehmbar und lässt sich mit einem Schieber in der Länge verstellen.

Hier in Multicam, ist es auch in Tan erhältlich (weitere Farben sind dann an das Lampengehäuse angepasst – für ein Tan-farbiges Gehäuse gibt es nur diese beiden Varianten).

Die Schlitze für das Stirnband können auch in MOLLE eingehängt werden.

Zur Bedienung muss man erstmal sagen, dass die Eintastenbedienung großartig ist. Ein großer Knopf auf der Gehäuseoberseite wird immer mit dem Finger (ob mit oder ohne Handschuh) getroffen und schaltet die Lampe auch erstmal (egal welche Version) mit einer der kleinen LEDs ein. Bei unserem Modell ist es Rot, was auch durchaus Sinn macht.

Man hat nun 1,5 Sekunden Zeit, die nächste Farbe anzuwählen, ansonsten geht die Lampe beim nächsten Klick aus. Bei dem Testmodell ist die nächste Farbe Grün, danach geht es wieder zurück zu Rot.

Infrarot wird gesondert aktiviert, damit man sich nicht unbeabsichtigt verrät. Dazu hält man einfach die Taste gedrückt: Das aktiviert automatisch Infrarot. Für die Maxbright LED™ muss man bei rotem oder grünem Licht die Taste für 1-2 Sekunden gedrückt halten und schon springt die große LED an.

Solange man das intuitiv herausgefunden hat, ohne auf die Verpackung oder die Bedienungsanleitung zu schauen, ist alles gut. Falls man das aber getan hat, kommen die Fragen. Beides besagt nämlich, dass die Lampe 4 Modi hat:

  • 1x High Maxbright LED
  • 1x Low Maxbright LED
  • 1x High Ultrabright LEDs
  • 1x Low Ultrabright LEDs

Man kann also die beiden Lichtquellen in Hoch und Niedrig Stufen anfahren, laut Anleitung mit einem Doppelklick. Hmm, wenn man schnell klickt, wechselt die Lampe von rot auf grün. Etliche Stunden Internet-Suche haben leider nichts ergeben, wir können nur annehmen, dass es bei unserer Variante mit rot, grün und Infrarot keine Hoch/Niedrig Abstufung gibt (falls wir einfach zu blöd waren, dass herauszufinden, lasst es uns wissen!). Die Anleitung und Verpackung ist demnach universell für alle Modelle und somit schlichtweg falsch. Das könnte man definitiv besser machen.

Die Lichtleistung der Remix Pro ist sehr ausgewogen. Laut Verpackung kann man mit Rot 28 Meter und mit Weißlicht 72m leuchten. In der Praxis sieht das etwas anders aus, wie man auf den Bildern sehen kann.

Die Lampe leuchtet nicht ganz so weit, macht dafür aber eine schöne Nahausleuchtung,was man sich bei einer Kopflampe auch eigentlich wünscht. Der Lichtstrahl ist also nicht fokussiert, sondern eher breit ausgelegt. Auf der Verpackung sieht man noch mal die Reichweiten für die High/Low Abstufung: Dort wird bei der großen LED 72m auf High und 52m auf Low angegeben. Für Rot sind es 28m auf High und 10m auf Low. Betrachtet man die Ausleuchtung, kann man schon sagen, dass unser Modell eher im Low Modus fährt.

Betrieben wird die Princeton Tec mit einer CR123, was natürlich hilft, wenn man andere Stromverbraucher mit den gleichen Batterien im Einsatz hat. Sie soll mit der Maxbright LED™ 4/7 Stunden (je nach Modi) und mit den Ultrabright LEDs 5/40 Stunden pro Batterie bringen.

Im täglichen Gebrauch gefällt die Remix Pro sehr gut, da sie kaum spürbar zu tragen ist. Auch die Ausleuchtung ist völlig in Ordnung für eine Kopflampe, da gibt es in allen Farbmodi nichts zu bemängeln. Die Bedienung ist genial, vor allem ist man nicht halb blind, bis man in den Rotmodus geschaltet hat, wie es bei einigen anderen Lampen der Fall ist.

FAZIT: Das von uns getestete Modell mit mehreren Farben und Infrarot ist ein Alleskönner, da muss manganz klar Abstriche machen, was die effektive Reichweite angeht. Zieht man den Preis, Gewicht und Größe der Kopflampe in Betracht, geht sie ganz klar in die engste Auswahl, wenn man eine neue Lampe anschaffen will. Wem die Leuchtleistung zu gering ist, der kann in diesem Fall auf die Weißlicht/Einfarbig (Rot ODER Grün) ausweichen, die sollte nach unserem Erfahrungswert mit dieser Lampe deutlich weiter leuchten. Gestört hat uns das allerdings nicht, wie gesagt – eine Kopflampe muss den Nahbereich abdecken und nicht 100 Meter weit throwen können – einziges Manko von unserer Seite ist die mangelhafte Bedienungsanleitung und irreführende Verpackung, da sollte Princeton dringend nachbessern. Wir hoffen mit diesem Review ein wenig Klarheit gebracht zu haben.

Erhältlich ist die Princeton Tec Remix Pro in Schwarz, Multicam und Tan und Oliv für 60 € im Marines Shop. Dort findet man auch weitere Modelle von Princeton Tec und natürlich auch von Petzl.

Princeton Tec im Internet: http://www.princetontec.com