Die politische Diskussion läuft schon längere Zeit, sie hat mit dem madig machen des G36 begonnen. Jetzt kommt dazu die konkrete Ausschreibung, bei der das neue Sturmgewehr für die Bundeswehr definiert wird. HIER ist die ganze Ausschreibung zu finden, das sind die Kernanforderungen an die neue Waffe:

1. Version Sturmgewehr „Langrohr“ und Sturmgewehr „Kurzrohr“ (Umrüstung muss durch einen Rohrwechsel möglich sein).
2. Länge Sturmgewehr Kurzrohr ohne Signaturdämpfer maximal 900 mm.
3. Länge Sturmgewehr Langrohr ohne Signaturdämpfer maximal 1.000 mm.
4. Kaliber 5,56 x 45 NATO oder 7,62 x 51 NATO.
5. Beidseitige Bedienbarkeit.
6. STANAG 4694 Schienen an Handschutzunterseite und Waffenoberseite.
7. Einsatz in Gebieten mit den Klimakategorien A1-3, B1-3, C0-3 und M1-3 gemäß STANAG 4370 ohne Einschränkung der Funktionalität (ausgenommen elektrische Komponenten).
8. Lebensdauer des Gehäuses mindestens 30.000 Schuss; Lebensdauer des Rohres mindestens 15.000 Schuss (Weichkernmunition bzw. Doppelkern)/7.500 Schuss (Hartkernmunition).
9. Maximal 3,6 kg Gesamtgewicht ohne Magazin und ohne Optik.
10. Zubehör in unterschiedlichen Mengen: Bajonett mit Scheide und Tragevorrichtung, Signaturdämpfer mit Transporttasche, Manöverpatronengerät, Übungsverschluss, Trommelmagazin, Waffenreinigungsgeräte, Hülsenfangsack, STANAG 4694-Schiene zur seitlichen Montage, Abdeckung für STANAG-Schienen, Mündungskappen, Magazine, Zweibein, Ladehilfe, Trageriemen, Notvisiere, Transporttaschen, Sturmgriff angewinkelt.
11. Ersatzteilerstausstattungspaket. Zubehör optional: Auswerteeinheit Schusszähler, Magazintaschen für 2 Magazine.

So weit, so formal. Die Ausschreibung hat am 19. April gestartet, bis 22. Mai 2017 müssen die Kandidaten eingereicht sein. Die Entscheidung wird dann 2018 fallen. Wer auch immer den Zuschlag kriegt, wird zwischen dem 1. April 2019 und dem 31. März 2026  an die Bundeswehr Waffen im Wert von 245 Millionen Euro liefern. Die ziemlich sicheren Kandidaten sind bis jetzt Heckler & Koch mit dem HK433, Steyr-Rheinmetall mit dem RS556 – der FireArms Blog hat diese beiden Waffen gleich zum Bild mit der deutschen Fahne montiert – , und SIG Sauer mit dem MCX. Irgendwoher kommt das Gerücht dass Beretta mit dem ARX-100/200 antreten könnte. Wir werden Ende Mai alle schlauer sein …

Erste Erkenntnisse auf jeden Fall: die Kaliberdiskussion ist offen, gefragt sind 5,56 und 7,62. 300 Blackout, bei Spezialkräften ganz gerne gefragt, wird nicht berücksichtigt. Zugehörige Optiken sind nicht Teil dieser Ausschreibung. Der Bund kalkuliert mit rund 2.000 Euro pro Waffe. Und ob das HK416A5, das gerade in Frankreich erfolgreich eingeführt wird, aus dem Rennen ist, ist noch nicht ganz klar.

Zwei der möglichen Kandidaten haben wir bereits auf SPARTANAT vorgestellt: HECKLER & KOCH HK433 auf SPARTANAT 

RHEINMETALL RS556 auf SPARTANAT 

More to come …