Im April 2022 hat die U.S. Army bekannt gegeben, dass die SIG Sauer MCX Spear die Tests für die Next Generation Squad Weapon (NGSW) gewonnen hat. Caleb Savant von BROWNELLS hat die zivile Version der neuen Spear in die Hände bekommen und erklärt uns die Waffe, wobei der er das Gewehr sowohl aus der Perspektive eines Büchsenmachers wie auch aus der eines Veteranen mit Gefechtserfahrung beurteilt.

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Die Spear ist auf die neue .277 SIG Fury (6,8x51mm) Patrone ausgelegt, die im Prinzip eine .308 Winchester/7,62 NATO Hülse ist, die mit einem Stahlboden auf 6,8mm eingeschnürt wurde, was einen viel höheren Betriebsdruck ermöglicht: 80.000 psi im Vergleich zu 62.000 psi bei der 308. Selbst mit ihrem 13-Zoll-Lauf schießt die MCX Spear auf 1.000 Yards flacher als eine 6,5 Creedmoor und gibt beim Aufschlag 30 Prozent mehr Energie ab. Bringt diese zusätzliche Leistung einen Gewichtsnachteil für das Gewehr mit sich? Im Gegensatz zu dem, was Ihr vielleicht im Internet gelesen haben, wiegt die Spear tatsächlich weniger als eine HK417.

Das Kurzhub-Kolben-System der Spear macht ein Puffersystem vom Typ AR-15 überflüssig, so dass ein Klappschaft zur Standardausstattung gehört. Die Bedienelemente ähneln jenen der M4, sind aber vollständig beidseitig ausgelegt und verfügen über einen traditionellen AR-15-Ladegriff UND einen Ladegriff auf der linken Seite des Gewehrs. Der seitliche Ladegriff ist dabei auch eine große Hilfe bei der Beseitigung von Fehlfunktionen. Die MCX Spear behält auch den Forward Assist bei. Die Spear verfügt über eine beidseitig bedienbare Sicherung, einen 2-stufigen Abzug in Matchqualität, einen beidseitig bedienbaren Magazinauslöser und einen Standard-M4-Bolzenauslöser mit entsprechendem beidseitig bedienbaren Hebel auch auf der rechten Seite.

Ein Stahleinsatz verstärkt eine der Schwachstellen des M4, nämlich die Bahn für die Nocken des Verschlussträgers. Dieser Einsatz lässt sich leicht auswechseln und verlängert so die Lebensdauer des oberen Gehäuses erheblich. Die MIL-STD 1913 Schiene am oberen Gehäuses ragt weit über den Lauf hinaus, bevor sie auf den Handschutz trifft. Zum Wechseln des Laufs müssen lediglich zwei Schrauben entfernt werden. Durch einfaches Austauschen dieses Laufs kann die MCX Spear leicht in ein 7,62 NATO oder 6,5 Creedmoor Gewehr verwandelt werden. Über einen leicht zugänglichen Einstellknopf am Gasblock kann der Bediener zwischen „Normal“ und „Adverse“ Gasfluss umschalten. Anders als bei der M4 mit permanenter Übergasung kann bei der Spear nur bei Bedarf auf Übergasung umgeschaltet werden.

Der SLX MG-Schalldämpfer wird über das Kupplungssystem von SIG befestigt. Um den SLX MG kompakt genug zu halten und dennoch eine angemessene Schallwand zu haben, damit er seine Aufgabe erfüllen kann, wird er aus einer extrem hitze- und druckbeständigen Inconel-Legierung 3D-gedruckt. Diese Suppressor erzeugt weit weniger Gasrückstoß in Richtung des Schützen als ein Standard-M4-Schalldämpfer. Entfernt man den SLX, befindet sich darunter ein einfacher, aber effektiver Mündungsfeuerdämpfer, der den Flash aus dem Gas, das an der Vorderseite des Schalldämpfers austritt, wirklich abtötet.

Die MCX Spear kommt mit durchsichtigen Polymer-Magazine von Lancer Systems, würde aber auch mit Standard SR-25 7,62 NATO-Magazine funktionieren. Alle Infos zu den neuen SIG SAUER Waffen, die den NGSW Wettbewerb der US Army gewonnen haben, direkt beim Hersteller.

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