Khi Pa Landgraf von KL STRATEGIC hat es ins Rollen gebracht, was man für ein Kurzwaffenholster trägt, und wie man es einsetzt. SICHERHEITSAGENTUR GEILLINGER setzt nach und erklärt, wie man den Einsatzstock sinnvoll tragen kann:

Wir wollen mal den Faden aufnehmen zum Weiterspinnen und die Möglichkeiten aufzeigen, wie man, die inzwischen etablierten Mehrzweckeinsatzstöcke (von Bonowi, ASP, Nexbaton – oben im Bild – usw.) zweckmäßig führen kann.

Auch hier gilt, wie für erlaubnispflichtige Schusswaffen, zum Führen außerhalb eines befriedeten Besitztums bedarf es einer behördlichen Erlaubnis oder ein berechtigtes Interesse (was einer behördlichen Genehmigung faktisch gleichkommt).

Mit Markteinführung des EKA (Markeneigene Bezeichnung „Einsatzstock-Kurz-Ausziehbar“ für das ursprünglich als „Teleskopschlagstock“ bekannte Einsatzmittel) der Marke Bonowi, wurde als eine, bis dato eher wenig genutzte, Führmethode für Einsatzstöcke etabliert: das sogenannte Führen im „Cross Draw“. Der EKA wird dabei auf der „schwachen“ Seite geführt, und mit der „starken“ Hand gezogen. Das Holster sitzt dabei in der Regel auf 11 Uhr des Trägers und wird im 45 Gradwinkel bzw. horizontal geführt. Diese Trageweise eignet sich wegen dem „Printing“ und der ausladenden Bauweise kaum für das verdeckte Tragen, eine offene Jacke wäre dafür die einzige praktikable Option. Als brauchbare und haltbare Holster für diese Trageweise haben sich die Modelle der Hersteller GK-Pro aus Frankreich (nahezu bei jeder Polizei in Deutschland im Einsatz) und des italienischen Herstellers Radar als die Besten herauskristallisiert.

Wird das Führen auf der Seite der „starken Hand“ favorisiert, ist ein vertikales Führen zu empfehlen. Hierzu sollte das Holster auf die 16 Uhr Position gelegt werden, bei Schusswaffenträgern bedeutet das: hinter die Schusswaffe (und zwar mit ausreichendem Abstand, so dass man jedes einzelne Einsatzmittel ohne Störung gut ziehen kann). Warum empfehlen wir das? Wird das Holster vertikal auf z.B. 13-14 Uhr positioniert, wird man jedes mal schmerzlich an einen falsch positionierten Ort des Holsters erinnert, sobald man sich setzt oder bückt. Man schiebt sich den Einsatzstock in die Rippen- und/oder Magengegend. Ein Führen auf der 17 Uhr Position ist hier auch eine praktikable Alternative, vor allem, wenn es darum geht, das Einsatzmittel verdeckt zu tragen. Auf dieser Position wird der Einsatzstock im sogenannten „Scout Style“ getragen. Dafür muss das Holster einen 45 Grad Winkel aufweisen. Hier haben sich Holster der Marken Nexbaton und ASP als besonders brauchbar herausgestellt.

Für das Führen am Gürtel bzw. Koppel empfehlen wir keine anderen Trageweisen. Bitte achten Sie darauf, keinen Einsatzstock auf der 18 Uhr Position zu platzieren (das gilt im übrigen auch für alle anderen harten Ausrüstungsgegenstände), eine Verletzungsgefahr ist hier groß, unter Umständen von grosser Schwere. Keine Wirbelsäule ist härter wie ein Einsatzstock!

Wer Platz am Gürtel schaffen möchte, kann den Einsatzstock auch am Plattenträger/Schutzweste anbringen. Der Einsatzstock wird hier auf der 11 Uhr Position vertikal oder im 45 Grad Winkel angebracht. Und zwar mit der Öffnung nach unten. Zu diesem Zweck eignen sich zur Vermeidung eines Verlustes geschlossene Holster wie z.B. jenes von 5.11 . Es eignet sich auch die horizontale Trageweise auf 11 Uhr, ähnlich wie am Gürtel, nur eben etwas höher an der Schutzweste. Wer den Einsatzstock auf die Art verdeckt tragen will, kann auf ein doch großes Angebot an Schulterholster-Vorrichtungen zurückgreifen und seinen Einsatzstock dort analog zur Weste führen.

Ebenfalls Platz am Gürtel bekommen die Einsatzkräfte, die ein Oberschenkelholster nutzen. An dieses lässt sich auch zusätzlich ein Holster für einen Einsatzstock montieren, was so noch weiteren Platz am Gürtel schafft. Dieses wird dann im Gegensatz zur Gürtelkombination vor der Pistole, auf etwa 14 Uhr, montiert. Würde man das hinter der Schusswaffe montieren, käme es zwangsläufig, wegen dem geringen Abstand auf der Plattform, zu Störungen, will man Schusswaffe oder Einsatzstock ziehen. Als besonders geeignet haben sich die Oberschenkelplattformen von Safariland erwiesen. Von Radar gibt’s die Holster für die Einsatzstöcke mit der entsprechenden Safariland Lochung.

Eine weitere Alternative, sein Einsatzmittel Einsatzstock verdeckt zu tragen, ist ein Unterschenkelholster. Als absoluter Favorit gilt hier das Modell des amerikanischen Hersteller Bianchi. Vorteil neben der Unsichtbarkeit ist es, am Oberkörper keinen Platz für den Einsatzstock zu „verschwenden“, Nachteil ist die Erreichbarkeit. Ist die Zeit, das Wirkmittel einsatzbereit zu bekommen, das oberste Kriterium, dann sollte über diese Trageweise nochmals nachgedacht werden.

Last but not least: die Bauchtasche, auch Hip Bag genannt. In ihr lassen sich eigentlich alle notwendigen Ausrüstungsgegenstände relativ unauffällig transportieren. Der große Nachteil ist natürlich die Reaktionszeit, die aufgewendet werden muss, um die Einsatzmittel raus zu holen. Wir haben zumindest den Einsatzstock – hier im Bild sieht man eine etwas kürzere Variante in 16“ – schnell zugriffsbereit und doch unauffällig platziert. Die hier gezeigte Bauchtasche ist von Maxpedition und hat auf der Oberseite ein entsprechend geeignetes Fach, das den Einsatzstock sicher an Ort und Stelle hält.

Anmerkung: Der Verfasser ist Rechtshänder und spricht daher von der rechten Hand als starke Hand. Alle Positionen die hier aufgeführt wurden, beziehen sich auf Rechtshänder. Personen die Linkshänder sind, sollten die Empfehlungen spiegelbildlich ändern!

Bezugsquellen:

– Batons von ASP

– Einsatzstöcke von NEXTORCH

– Zubehör von RADAR

Gear von Maxpedition

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