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Auf unserer Reise durch die Staaten vor der SHOT SHOW 2018 haben wir auch einen Stop bei TacAirOps eingelegt. Hier trainiert die amerikanische Elite alles, was man mit Fallschirmen anstellen kann. Das Unternehmen hat einiges zu bieten und ist damit auch für europäische Einheiten durchaus interessant.

Knapp außerhalb von San Diego findet man das Hauptquartier von TacAirOps (Tactical Air Operations). Eingebettet zwischen einigen Hügeln betritt man das Gelände über einen großen Parkplatz.

Inhaber von TacAirOps ist Jeff Bramstedt, ein ehemaliger Navy SEAL. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit seiner Firma die bestmögliche Ausbildung rund um das Thema Fallschirm zu bieten.

Das Areal verfügt über eine großzügige Landefläche für die Springer und einer Rollbahn für kleinere Flugzeuge.

In den verschiedenen Gebäudekomplexen findet der Besucher unter anderem auch einen Gear Store für den zivilen Teil der Springerschule. Unter dem Namen Skydive San Diego kann sich jeder Fallschirm-Interessent oder Profi Termine buchen und so die gebotenen Dienste in Anspruch nehmen. Trainieren Spezialeinheiten, bleibt der Normalbetrieb natürlich geschlossen, damit keine ungewollten Bilder entstehen oder Informationen über Mann/Ausrüstung in falsche Hände geraten.

Aktuell stehen drei Flugzeuge mit Seitenausstieg für das Training am Hauptquartier zur Verfügung. Während unseres Aufenthalts waren diese pausenlos am Starten und Landen, der Himmel ist meist voll von Fallschirmspringern.

Auch vor Ort waren Mitglieder der „Leap Frogs“, das sind die Kunstspringer der Navy SEALs. Muster mit Rauch und Luftakrobatik inklusive.

Während wir auf unseren Guide warteten, konnten wir das Treiben in aller Ruhe beobachten. Sehr interessant, die verschiedenen Landearten zu sehen: Von Steilanflug mit sofortiger Landung bis hin zum gemächlichen  Sinkflug war alles vertreten.

Ein Leap Frog im Landeanflug …

… mit Sprung ins Zielgebiet.

Hier sehen wir eine ganze Gruppe von Springern, die den leicht bewölkten Himmel erobern.

Vor dem Landeplatz ist genügend Raum für Training (hier zu sehen ein Trainer mit einem Übungsausstieg), zum Packen der Schirme oder einfach nur für die Pausen zwischen den Sprüngen.

Ein besonderes Highlight für uns: Einer der Trainer kommt aus Deutschland und kann uns so in der Muttersprache die verschieden Fallschirme und Anwendungen genau erklären.

Das geschieht im großen Schulungsraum, in dem es auch interaktive Terminals für das Training für jeden Teilnehmer gibt. Hier sehen wir ein klassisches Static-Line-Set an der Puppe, dessen genaue Funktion wir erklärt bekommen.

Static Line kennt man aus vielen Filmen: Die Springer werden an einem im Flugzeug angebrachten Stahlseil eingehakt und verlassen die Maschinen in geringer Höhe. Ziel ist es möglichst viel Personal in kurzer Zeit aus dem Flugzeug zu bekommen und dieses so kurz wie möglich exponiert in der Luft zu lassen.

Das bekommen wir auch gleich mal am Übungsturm vorgeführt. Der Schirm wird angelegt, der Springer schwingt die letzten Meter vor der Landung und rollt sich anschließend ab.

Diese Puppe ist für den HALO Nachtsprung ausgerüstet. HALO steht für „High altitude low Opening“ – also weit oben aussteigen und so spät wie möglich den Fallschirm öffnen. Dazu benötigt der Springer ein Sauerstoffgerät, damit er in großer Höhe mit Luft versorgt wird.

Wer sich das ganze noch dreidimensional ansehen will, hier unser Bonus-Video:

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Bei den Ausbildern von TacAirOps handelt es sich überwiegend um ehemalige Mitglieder der Special Forces, United States Parachute Association und Military Jumpmasters – alles äußerst erfahrenes und professionelles Personal.

Wir machen einen Abstecher zum nahgelegen Flughafen. Hier zeigt uns Bram (Jeff Bramstedt) eine der beiden großen Maschinen, die dort in Hangars untergebracht sind.

Ist das Trockentraining abgeschlossen, kann von dort mit den großen Maschinen gestartet werden.

Die große Dame wird dann verwendet, wenn ganze Einheiten trainieren. Mit ihr können aber auch JPads, GPS gesteuerte Lastenfallschirme oder Motorräder (mit Schirm natürlich) abgeworfen werden.

Der Laderaum verfügt über einen Heckausstieg und dem oben genannten Stahlseil zum Einklinken der Springer.

Die Sitze sind herausnehmbar, wenn mal etwas Größeres abgeworfen werden soll.

Auf dem Rückweg machen wir noch kurz Halt in einem Olympia-Trainingscenter. Dieses Zentrum kooperiert mit TacAirOps – so können Einheiten auch bei längerem Aufenthalt trainieren, was das Herz begehrt.

Zurück im HQ besteigen wir eines der kleineren Flugzeuge. Ziel: Area 33.

Area 33? Das ist ein weiterer Trainingskomplex von TacAirOps mitten in der Wüste.

Eine 1,4km Landebahn ermöglicht es den großen Babys hier zu landen. Im Vordergrund sind die Schulungsräume, Räume für Ausbilder und Besprechungen, Packräume und überdachte Parkplätze zu sehen.

Unweit des Hauptkomplexes befindet sich ein Hüttendorf, das bis zu 80 Personen Platz bietet (dies ist ein älteres Bild, inzwischen stehen mehr Hütten).

Die Hütten sind für je zwei Personen ausgelegt und bieten Fernseher, Klimaanlage, Küchenzeile, Dusche, WC und Schlafplätze.

Unendliche Weiten – neben der Rollbahn gibt es noch einen Motor-Speed-Track, wo Einheiten dann auch am und mit Fahrzeugen trainieren können. Ansonsten wird die Rennbahn zivil genutzt und eignet sich dann nach einem anstrengenden Tag als perfekter Zeitvertreib.

Setzen, 6. Einer der Klassenräume in Area 33.

Auch mit dabei: ein kleiner Schießplatz, damit das Springen nicht die einzige Trainingsmöglichkeit bleibt und die Waffen ebenfalls mal ausgeführt werden können.

Für taktisches Vorgehen nach der Landung entsteht gerade ein kleines Dorf für den Häuserkampf.

Area 33 liegt in einem Class A Luftraum – bedeutet, hier kann von 5.000 bis 18.000 Meter gesprungen werden. 161.000 Quadratmeter mit insgesamt sieben Dropzones stehen den Springern zur Verfügung. Wenn das nicht reicht, was dann?

Hier sehen wir die oben abgebildete Drohne mit Tarnnetz abgedeckt. Damit können Übungen, wie z.B. Sicherstellung von technischem Equipment, durchgeführt werden.

Stilgetreu, für den Charme von Area33.

Es heißt Rückflug antreten. Der Chef persönlich macht die Leiter…

… und den Co-Pilot.

Das waren ein paar spannende Tage in San Diego. TacAirOps ist auf jeden Fall für europäische Einheiten interessant, kann man dort doch so ziemlich alles trainieren, was mit dem Fallschirm und darum herum gemacht werden kann.

Aktuell trainieren folgende amerikanische Einheiten bei TacAirOps:

Was kann alles bei TacAirOps trainiert werden?

– Static Line

– Freefall

– HAHO/HALO

– Advanced Canopy Control Course

– Accelerated Free Fall Course

– MFF Jumpmaster

– Military Tandem Master Course

– Military Parachute Instructor Certification Course

– USPA Coach Certification Course

… und vieles mehr.

Uns hat es auf jeden Fall sehr gut gefallen und wir hoffen, euch einen Einblick in die Anlage und ihre Möglichkeiten gegeben zu haben. Sie lädt vor allen Professionalisten aus den verschiedenen europäischen Einheiten dazu ein, ihre Möglichkeiten zu nutzen.

TacAirOps im Internet: www.tacticalairoperations.com

S4 Supplies im Internet: www.s4supplies.com