Es kann schon sein, dass im Forst ein Vulcan ausbricht. Der hier ist sogar der Vulcan III, der neueste Plattenträger aus dem Hause ZENTAURON und damit jenes Modell, das brandneu und in der Evolution am fortgeschrittensten ist. Was den Neuen anders macht, wollen wir euch heute erklären. Uns fallen als erstes zwei Gründe ein: hier der kleinere Grund …

… und hier der größer. Beides zusammen sind Schnellverschlüsse, die an Schultern und Bauch montiert sind. Die hier stammen von einem italienischen Hersteller und kürzen sich ROC – Rapid Open Connector ab. Das beschreibt auch ganz genau die Funktion. ZENTAURON nennt sie ganz einfach und schnell „ZenTubes“. Velcro ist tot, die Schnellschließen sind ein effizientes System zum An- und Ablegen des Plattenträger. Und sie sind gleichzeitig auch ein Notabwurfsystem. HIER geht es zum Artikel „Quick Release – wer braucht das“. Der Vulcan III am Mann. Von vorne sieht man viel MOLLE und Klett im Brustbereich. Und vier Kordeln mit Schrumpfschlauch, die dem Öffnen des Plattenträgers bei den ZenTubes an Schulter und Bauch dienen.

Die Rückenansicht schaut sehr ähnlich aus, zumindest im oberen Bereich. Hier ist ebenfalls Velcro, aber MOLLE wirkt sehr reduziert. Stimmt aber nicht. Die vertikalen Schlaufen dienen zwar vorrangig der Integration des Cumberbundes.Gleichzeitig kann hier aber Taschen waagrecht montiert werden, so dass der Schütze sich von vorne ein waagrecht liegendes Magazin von hinten greifen kann.

Und MOLLE ist trotzdem da, denn vertikale Taschen können in die Riemen des Cumberbundes einsetzt werden. Auch die Flaps von ZENTAURON – ihr seht sie unten weiter  – sind so angelegt, dass sie sowohl vorne an Vulcan III wie auch hinten verwendet werden können. Ganz schön clever gelöst.

Der Cumberbund kommt von recht und links, wird je nach Bedarf quer durch die vertikalen Schlaufen geschoben.

Jetzt passt es. Letztendlich ist es Shock Cord, die durch die Riemen des Cumberbundes geschlauft wird, um  ihn so zu fixieren. Das gibt dem ganzen aus eine gewisse Flexibilität, die notwendig sein kann, wenn ihr beim laufen außer Atem kommt und der Brustkorb mehr Luft braucht.

Ganz eng gestellt, was bei uns nötig war, ist der Cumberbund von recht und links kommend mittig verbunden und der eingebundene Mittelsteg garantiert den festen Sitz. Das System erinnert insgesamt an den Crye JPC, der läuft aber über normale MOLLE und die Cumberbund-Riemen werden miteinander und mit MOLLE gebunden.

Der Cumberbund, der regulär mit dem Vulcan III kommt, ist für die Aufnahme von Side Armor vorgesehen, also „ballistisch“, dementsprechend ist er ganz geschlossen und hat von oben ein Fach, in das die Panzerung eingesetzt werden kann. Vorne endet er in der ZenTube Schnellschließe.

Die ZenTubes bestehen aus mehreren Haken, die in ihre „weiblichen“ Gegenstücke eingeführt werden müssen, um die Schließe zu fixieren. Das ist beim ersten Mal noch recht schwierig, weil man, Klassiker, das Loch treffen muss. Oder Mehrzahl: die Löcher. Wenn der Träger es ein paar Mal versucht hat, geht das schon flüssiger. Mit Routine ist es letztendlich kein Problem.

Ansetzen und nach unten schließen, nach oben ziehen und öffnen, so einfach ist das. Warum gab es das nicht schon immer?

An der Schulter ist die Zugrichtung bei den ZenTubes zur Mitte. Das macht Sinn, damit die guten Dinger sich nicht durch Riemen und andere Zufälligkeiten, die von der Körpermitte nach außen ziehen, öffnen können.

Der Träger greift am bestem mit der gegenliegenden Hand und zieht fest, dann ist an der Schulter alles offen.

Mit der rechten Hand am Bauch und der linken and er Schulter kann der Anwender den Vulcan III mit zwei Handgriffen gleichzeitig offen und abwerfen. Innerhalb von Sekunden ist die ganze Ausrüstung drunten. Beeindruckend praktisch.

An der Vorderfront ist der Vulcan III ein offenes Buch. Er kann je nach Wunsch mit Taschen oder Flappen konfiguriert werden.

Flappen haben den Vorteil, dass sie komplett ausgetauscht werden können, je nach Einsatzszenario zum Beispiel.  Hier sind zwei Varianten zu sehen: links die Modular Flap, die ihr mit Taschen je nach Wunsch bestücken könnt, rechts die Magazin Flap, die schon mal drei Magazine vorgibt.

Hinten gibt es MOLLE Schlaufen und ein ziemlich langes Ende mit Klettspitze.

MOLLE wird sehr einfach an die Vorderseite des Vulcan III montiert. Die vier Riemen halten ausreichend fest. Es gibt keinen Klett an der Flappfläche, das sich an den Plattenträger kuscheln würde.

Das lange Ende wird umgeschlagen und in den Plattenträger geklettet. Ein sehr praktische Lösung. An die Schlaufen, passen Unterleibsschutz, Bauchtasche oder Tournieret für schnellen Zugriff.

Wie schon gesagt, sonst ist nicht mehr viel mit Klett. Vorne und hinten für Patches gibt es ihn noch.

Und funktional zur Verstellung der Schulterriemen. Wer die mehr gepolstert haben will, kann jederzeit nachrüsten.

Hier der VULCAN III zusammen mit Sturmgepäck aus dem Hause ZENTAURON. Das ist die leichteste Variante, der Sprinter PackVorteil: man braucht keine fixen Taschen auf der Rückseite, sondern nimmt den Rucksack einfach mit und kann ihn auch ablegen, wenn er nicht gebraucht wird. Er hat schmale Träger, die an den Schultern, wenn Riemen über Riemen gehen, kaum auffallen.

Innen ist der Vulcan III mit Mesh versehen. Wer es kuscheliger haben will, kann hier mit Modularpolstern nachlegen.

Der Deutsche hat Ordnung in seinem Plattenträger: die Bundeswehr will ein eigenes Fach für die Soft Armor …

… und ein eigenes für die harte Ballistik, die getragen wird. Der ganze Vulcan III ist übrigens natürlich nach der TL der Bundeswehr gebaut. Die Farbe hier in der Review macht ihn auch zu einem schönen Plattenträger für das österreichische Bundesheer, wenn man privat beschaffen will und muss.

FAZIT: Lohnt sich der neue Vulcan III? Ja, eindeutig. Er ist ein kompakter Grundstein für ein schwereres System, mit dem der ZENTAURON als schwere Rüstung mit Hals-, Becken- und Schulterschutz ausgestattet werden kann. Doch so viel brauchen die meisten Anwender nicht.

Denn im Ansatz ist der Vulcan III ein leichter Carrier, ideal für das deutsche Paket an Ballistik und vom Size her wie ein JPC: das Nötigste mit und beweglich sein, das ist die Vorgabe. Was ihn vollends praktisch macht, sind die Schnellschließen. Das fängt beim täglichen An- und Ablegen an, das jetzt ohne ratschendes Velcro vonstatten geht. Und hört beim Notfall auf, wo der Vulcan III schnell abgeworfen werden kann. Und alles zusammen in einem Paket „Made in Germany“.

Den ZENTAURON Vulcan III mit seinen ZenTubes bekommt ihr direkt bei ZENTAURON um 249 Euro. 

ZENTAURON im Internet: www.zentauron.deVulcan III mit seiner natürlichen Füllung – die SK4 Platten hier kommen von BEST PROTECTION.