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Wer kennt Patrick York Ma? Klingelt nichts? Dieser Herr ist der Kopf von Prometheus Design Werx (PDW) und hat davor maßgeblich die Produkte und Designs von Triple Aught Design, vormals T.A.D. Gear, gestaltet. Der erste Rucksack von PDW ist der S.H.A.D.O. Pack – wir haben ihn für Euch getestet.

S.H.A.D.O. steht für Suspension, Haul, Access, Durability, Organized. Suspension und Haul stehen für das Tragesystem bzw. dessen Upgrade Fähigkeit.

Standardmäßig ist da allerdings nicht viel mit Tragesystem: ein Meshpolster mit einer flachen Aussparung in der Mitte, Tragegurte mit Brustgurt, ein dünner Beckengurt und das war`s auch schon. Die Grundausstattung ist für einen 28 Liter Rucksack angemessen gestaltet und auf „schnell und leicht“ ausgelegt. Die Schultergurte sind breit, leicht gepolstert und verfügen über 11 horizontale MOLLE-Schlaufen zur Befestigung von Ausrüstung und dem Brustgurt. Der Hüftgurt ist ein einfaches 50mm Gurtband mit Schließe – es dient lediglich zur Fixierung des Rucksacks und hat keinerlei Lastübertragung.

Wer mehr will, muss auch mehr zahlen: Als optionales Zubehör, um den Tragekomfort bei Last zu gewährleisten, kann man einen breiten Hüftflossengurt mit MOLLE Schlaufen (hier im Bild) und ein Framesheet kaufen.

Um den optionalen Beckengurt zu verwenden, wird der mitgelieferter Hüftgurt in das MOLLE-Sleeve gesteckt.

Die Nutzung von Oberschenkelholstern oder ähnlicher Ausrüstung ist durch eine untenliegende Öffnung (beidseitig) am MOLLE-Belt gewährleistet.

Ist der Gurt mit dem Rucksack verbunden, hat man auch ohne das Framesheet wesentlich mehr Stabilität und Komfort beim Tragen, als nur mit dem dünnen Hüftgurt, der von Haus aus mitgeliefert wird.

Beim S.H.A.D.O. Pack werden nur ausgesuchte Materialen verwendet: 500D Cordura®, 330D 90/10 Nylon/ PU Elastan, 70D Oxford, Mesh, Dri-Lex®, 550 Paracord, Shock Cord und YKK Zipper.

Die Maße des Rucksacks sind 53cm Höhe x 35,5cm Breite x 20,3cm Tiefe. Die Form ist von oben nach unten gesehen auslaufend, d.h. der Rucksack ist im Becken breiter als zwischen den Schulterblättern, was hohe Bewegungsfreiheit garantiert.

Ausstattungstechnisch bietet der Rucksack einiges in absolut diskretem Design: Wer MOLLE sucht, muss sich wohl oder übel einen anderen Rucksack aussuchen. Die Front ist mittig mit horizontalen Schlaufen benäht, darüber verläuft Shockcord, um z.B. eine Jacke befestigen zu können.

Rechts und links gibt es elastische Einschubtaschen, die eine 500ml Nalgene Falsche aufnehmen können.

Zur Organisation sind diese beiden Außentaschen mit Unterteilern versehen, um Stifte, Knicklichter usw. unterbringen zu können.

Über der Shock-Cord ist ein riesiges Patchfeld aus Flauschklett und ein dahinterliegendes Fach zu finden. Zur Sicherung des Schlüssels ist ein großer Karabiner vorhanden.

Das Hauptfach bzw. besser, die Hauptfächer, lassen sich fast vollständig über zwei Reißverschlüsse öffnen. Damit die Ausrüstung gut erkennbar bleibt, ist das komplette Interieur orange.

Das vordere Fach hat eine tiefe Stautasche auf der Klappe und einen leicht gepolstertsten Einschub für elektronische Geräte auf der Rückseite. Sonst verbirgt sich hier nichts.

Das hintere Fach ist relativ flach gehalten – hier hat man einen Einschub nebst Aufhängung für ein Trinksystem untergebracht.

Aber hier kann man upgraden: Optional steht ein Insert zur Verfügung, das auf der einen Seite zwei RV-Fächer hat und auf der Rückseite mit Lasercut-Klett/MOLLE versehen ist.

Dieses Insert schimpft sich EDC-Organizer und erweitert die Modularität des Packs.

Zu guter Letzt lässt sich auch noch die Außenseite pimpen: Ein Beavertail zur Verstauung von Helmen etc. steht ebenfalls zur Verfügung.

Die sogenannte Gear Trap ist auf der Außenseite wieder mit Klett-MOLLE Schlaufen ausgestattet. Befestigt wird es unten mit Stegen und oben mit Fastex-Verschlüssen, damit man es schnell aufklappen kann.

Auf der Innenseite ist noch ein RV-Fach zu finden, das zusätzlichen Platz bietet.

Der S.H.A.D.O. Pack trägt sich in der Grundausstattung sehr bequem, ist dann aber von der Zuladung limitiert. Verpflegung und Wechselklamotten – dann ist die Schmerzgrenze schon fast erreicht. Anders verhält es sich, wenn das Framesheet und der Hüftgurt installiert werden. In dieser Konfiguration kann man gut und gerne die 28 Liter Volumen auch voll ausschöpfen und Kochutensilien, erweiterte Ausrüstung, Erste-Hilfe-Sets und mehr zuladen. Die Belüftung am Rücken ist so gut wie nicht vorhanden – man schwitzt recht schnell –, dafür wird man aber mit einem eng anliegendem System belohnt, das sich auch gut für Klettertouren eignet. Oder für den Lifestyle-Einsatz im urbanen Gelände.

FAZIT: Der S.H.A.D.O. Pack ist optisch und technisch ein gelungener Rucksack, der eindeutig Patrick York Ma’s Handschrift trägt. Fans und Anhänger von T.A.D. Gear werden um diesen Rucksack nicht herumkommen. Alle anderen wird der höhere Preis abschrecken: Der S.H.A.D.O. Pack kostet in der Grundausstattung bereits 389 Euro, dazu kommt noch das Framesheet (Preis unbekannt), der Hüftgurt mit 119 Euro, der Organizer mit 72 Euro und das Gear Trap für 64 Euro. Macht in Summe 644 Euro – was für einen 28 Liter Rucksack eindeutig zu viel ist. Hier zahlt man halt für das Prestige, wie schon früher bei T.A.D. Gear oder auch aktuell bei Arc’teryx.

Erhältlich ist der S.H.A.D.O. Pack + Zubehör in Schwarz, Coyote, O.D. Green oder Wolf Grey bei Euren Freunden aus Berlin, im TACRWK.

PROMETHEUS DESIGN WERX im Internet: https://prometheusdesignwerx.com