Eagle hat mit dem Modular Assault Pack (MAP) schon vor Jahren den Grundstein gelegt: Ein kleiner Rucksack für Munition, Snacks und Wasser, unterteilt in ein Hauptfach und eine kleine, aufgesetzte Tasche. Das System war tragbar mit Schultertragegurten, aber auch komplett integrierbar mit einem Plattenträger. Da der MAP in die Jahre gekommen ist, hat Eagle dann den Yote nachgelegt, im Prinzip ein MAP auf Steroide. Die wichtigste Neuerung war das Beavertail, mit dem man das Rucksackvolumen drastisch erweitern konnte, um z.B. einen Helm oder eine Jacke unterzubringen. Ab diesem Zeitpunkt schossen die One Day Packs oder auch 24h Packs wie die Pilze aus dem Boden. First Spear ECP, Mayflower 24h Pack und Tyr Tactical Combat Sustainment Pack, um nur einige zu nennen. Haley Strategic hat nun auch einen 24h Pack entworfen, den D3 Flatpack. Wir freuen uns als einer der ersten diesen Pack in den Händen zu halten, und ihn Euch vorstellen zu können.

Da die meisten 24h Packs doch recht groß und mit vielen (eventuell hinderlichen) Schnallen und Bändern versehen sind hat Travis Haley einen anderen Weg eingeschlagen. Die Vorgabe war, den Pack so kompakt und unauffällig zu machen wie möglich, ihm aber trotzdem die Eigenschaft zu geben, das Volumen blitzschnell zu erweitern. Außerdem sollte er mit dem bestehenden Teilen der Haley Strategic Partners (HSP) D3 Reihe kompatibel sein.

Der D3 Flatpack kommt also erstmal namenskonform sehr flach daher . Das Hauptfach hat 4,5cm Tiefe und die aufgesetzte Tasche 1,5cm – Macht also an der breitesten Stelle 6cm. Man findet auch keine Kompressionsriemen oder sonstige Schnallen daran, nur Reißverschlüsse sind zu sehen – Fünf an der Zahl.

Von der Vorderseite aus gesehen ist der oberer Reißverschluss – knapp über dem Klettfeld (21cm x 7,5cm) – für eine flache Tasche, die bis zum Boden des Packs reicht.

Der zweite Reißverschluss öffnet die aufgesetzte Tasche darunter.

An dieser findet man seitlich noch einen weiteren RV, der die Tasche komplett umläuft.

Öffnet man diesen erweitert sich die aufgesetzte Tasche um 3,5cm was dann eine Tiefe von ca. 5cm ergibt. Es gibt in dieser Tasche keinerlei Unterteilung zur Organisation.

Das Hauptfach ist, genau wie die aufgesetzte Tasche, flach und recht unspektakulär.

An der Rückwand findet man eine Innentasche (ca. 30cm x 20cm) nebst Klettaufhängung und Schlauchdurchlass, die für eine Trinkblase gedacht sind. Durch die kompakte Form des Packs kann man nur 1 Liter Trinkblasen verwenden.

Auch hier ist wieder durch ein umlaufender Reißverschluss in Rückennähe das komplette Hauptfach im Volumen erweiterbar. Die Tiefe des Hauptfachs ist dann ca. 11,5cm. Am Boden ist eine Öse untergebracht, die als Wasserablauf gedacht ist.

Somit ergibt sich beim Flatpack im komprimierten Zustand ein Volumen von ca. 4 Litern, komplett ausgefahren ein Volumen von 11,5 Litern. Da es keine Kompressionsriemen gibt, wird der Rucksack bei Gewicht unweigerlich absacken – es empfiehlt sich also bei maximaler Volumennutzung schlau zu packen. Die RV´s zur Erweiterung des Packs erfüllen aber noch eine weitere Funktion – die Komprimierung. Entspannt man den Rucksack nämlich komplett und befüllt ihn mit z.B. Trinkblase, Wind/Regenklamotten etc. und schließt anschließend wieder alle RV´s bekommt man die Luft aus den Klamotten und hat ein schönes, flaches Paket. Auf den Bildern zu sehen ist der Rucksack gepackt mit einem Level 3 Fleece und dem Arcteryx Windshirt + Hose. Alles in Größe Large. Sowohl bei kompletter Volumennutzung als auch komprimiert sieht man hier schön, wieviel Luft da abgelassen werden kann.

Der D3 kommt mit einfachen Rucksackträgern, die auf Grund des Volumens nicht großartig gepolstert sind, das wäre auch überflüssig.

An den Trägern befinden sich an der Außenseite elastische Schlaufen, um einen Trinkschlauch sicher zu halten. Die Größenverstellung erfolgt über Klett an den oberen Teilen und über einen Fastexverschluss an den unteren.

Aber die Träger sind nicht nur zum konventionellen Tragen des D3 da, sie lassen sich auch blitzschnell mit einem D3CR oder D3CR Heavy Chestrig verbinden, was ein leichtes Patrolrig ergibt. Dazu muss man lediglich das H-Harness des D3CR lösen und die Rucksackträger öffnen und einklinken. Man hat hier die Wahl die oberen oder die unteren Fastexverschlüsse des Chestrigs zu nutzen.

Nimmt man die unteren sitzt das D3CR etwas locker. Optimal ist die Nutzung der oberen Verschlüsse, dann kann man den normalen unteren Gurt des Chestrigs weiter nutzen. Das System kann so auch komplett über einen Slick Plate Carrier getragen werden, damit man schneller ab und anlegen kann, ohne den Schutz zu verlieren.

Man kann den Flatpack auch klassisch mit MOLLE an einem Plattenträger befestigen. Dazu sind an der Rückenseite entsprechende Schlaufen vorgesehen (4 Schlaufen x 7 Reihen).

Die letzten drei Reihen sind direkt hintereinander um das Gurtband zurückführen zu können. In Verbindung mit dem D3CR/Heavy Chestrig, das dann mit dem Swift Clip™ System am PC befestigt ist, ergibt sich ein vollwertiges Setup inklusive Wasserversorgung aus dem Flatpack.

Gefertigt ist der D3 aus 500D Cordura, es wird ITW Nexus Hardware für Fastex und D-Ringe verwendet. Alle Zipper haben einen griffigen Zipperpull mit dem Libellenlogo. Der Pack wiegt ca. 450 Gramm – ein echtes Leichtgewicht. Die Maße betragen ca. 33cm x 24cm. Was uns nicht gefallen hat, ist die farbliche Abweichung der Fastexverschlüsse. Am Chestrig sind sie Coyote Brown, am Rucksack Flat Dark Earth. Dies kann man aber mit Repairbuckles recht einfach beheben, sollte es stören.

Ist man mit einem großen Rucksack unterwegs, kann man den Flatpack einfach als Trinkblasentasche einstecken und ihn bei Bedarf als Daypack nutzen. Er taugt auch – bewusst geplant – als Stauraum für den D3CR Rig.

FAZIT: Der D3 Flatpack ist ein extrem vielseitiger Rucksack. Am Plattenträger, mit dem Chestrig zusammen oder als unauffälliger EDC Pack integriert sich dieses kleine Meisterstück immer perfekt. Das Volumen ist für einen 24h Pack genau richtig gewählt und ermöglicht die Mitnahme der essentiellen Dinge am Rücken. Man kann das D3CR mit ein wenig Kraftaufwand im Rucksack unterbringen und so unauffällig transportieren.

Den Flatpack gibt es in Schwarz, Ranger Green, Multicam oder dem hier vorgestellten Coyote. Beziehen kann man ihn beim deutschen Generalimporteur www.spartac.de oder direkt bei HSP aus den USA für 130$.

Get ready for Disruptive Environments.