Leo Köhler produziert seit 1927 Arbeits- und Dienstkleidung, darunter auch für die Bundeswehr. Unter der Sparte „Law and Enforcement“ findet man neben normaler Feldbekleidung die Einsatzkampfjacke und Hose, die hier vorgestellt werden. Die Jacke ist ein Smock nach englischem Vorbild – also eine Jacke, in der Kampfmittel und sonstige Ausrüstung direkt am Mann mitgeführt werden können. Die Hose ist eine für das Militär übliche Cargohose mit einigen sinnvollen Features. Martin hat das Gear für euch getestet.

Beide Teile werden nach den Spezifikationen der Bundeswehr geschneidert und sind somit äußerst robust und für den harten Einsatz konzipiert. Verwendet wird in der Regel Ripstop als Baumwoll/Polyester Gemisch – abhängig vom Tarnmuster in welchen Anteilen. Das Set im wunderschönen Pencott Greenzone ist aus 50% Baumwolle und 50% Polyester. Einige Stellen sind dann noch zusätzlich mit festem und verschleißarmen Cordura verstärkt, doch dazu später mehr. Neben den o.g. Materialien werden hochwertige Reißverschlüsse und Canadian Style slottet Buttons verwendet, und auch Klett kommt gezielt zum Einsatz.

Schauen wir uns den Smock genauer an. Wie für diese Art Jacken üblich, ist sie über und über mit Taschen und Gizmos bedeckt. Der Schnitt ist gerade und weit, um so auch mehrere Lagen Kleidung darunter tragen zu können.

Auf der Vorderseite findet man im Brustbereich 2 große Taschen. Diese sind von oben zugänglich und mit einem slottet Button verschließbar.

Innen ist auf jeder Seite ein D-Ring zum Befestigen von Gear angebracht. Dahinter und von der Seite zugänglich hat man weitere Taschen für Dokumente oder ähnliches integriert.

Diese Taschen sind mit einem Reißverschluss versehen. Über den Brusttaschen gibt es einen Klettstreifen zum Anbringen von Namensstreifen oder ähnlichem.

Um den Hüftbereich geht es weiter mit den Taschen: Hier sind auf jeder Seite vorne zwei sowie links und rechts (also an der Hüftseite) zwei Taschen angebracht.

Alle 4 sind ebenfalls mit slotted Buttons verschließbar und die beiden vorderen verfügen über D-Ringe auf der Innenseite. Die komplette Rückseite hat auf selber Höhe die sogenannte „Wilderertasche“ – diese Tasche bietet genügend Platz für z.B. Poncho mit Liner und wird mit insgesamt 3 slotted Buttons verschlossen.

Bleiben nur noch die Ärmeltaschen auf der Außenseite übrig, diese sind rechts und links auf den Oberarmen zu finden und nicht – wie bei anderen Jacken gewohnt – identisch, sondern die rechte Ärmeltasche ist etwas länger und tiefer und von oben zugänglich,

während die Tasche auf dem linken Ärmel flach anliegt, und von oben sowie von der Seite mit einem Zipper erreichbar ist.

Klett gibts hier auch, auf der rechten und linken Seite über den Taschen und zusätzlich auf der linken Seite auf der Tasche selbst.

Die Ärmel sind an den Bündchen mit Klett verstellbar und haben im Ellbogenbereich richtig strapazierfähiges Cordura, unter welches man noch durch eine Öffnung Ellbogenschoner platzieren kann.

Hier hat Leo Köhler schlecht zugeschnittene, dicke weiße Polsterungen eingesetzt – die sind zwar richtig Bescheiden, aber immerhin ist etwas dabei – was andere Hersteller wie selbstverständlich weglassen.

Die Jacke selbst wird Frontseitig mit einem Zweiwege-RV geschlossen. Darüber befindet sich eine Abdeckleiste, die mit Klett und slotted Buttons geschlossen werden kann. Weiterhin ist hier noch ein Klettfeld in Brusthöhe für Rangabzeichen. Hier findet sich auch unter der Abdeckleiste ein Durchgriff mit RV, damit man nicht die Jacke öffnen muss, um ins Innere zu gelangen. Der RV mit der Abdeckung geht nahtlos in den hohen Kragen über, der wiederum Bestandteil der Kapuze ist. Damit schließt die Kapuze passgenau um den Kopf. Im Rand der Kapupze ist ein Draht eingearbeitet, damit diese auch formstabil bleibt. Rückseitig gibt es noch eine Klettverstellmöglichkeit der Höhe und natürlich ist auch ein Zugband mit Kordelstopper vorhanden. Leider ist die Kapuze relativ klein gehalten, ein Helm wird sehr schwer bis gar nicht drunterpassen.

Unter den Armen sind die obligatorischen Pitzips zur Belüftung untergebracht, die bei einem Smock natürlich durchaus Sinn machen.

In Taillenhöhe kann der Smock mit einem umlaufendes Zugband verschlossen werden. Das Ende des Zugbandes ist jeweilsauf der Innenseite des Smocks mit einem Kordelstopper zur Fixierung versehen.

Die meiste Fläche des Zugbands verläuft ebenfalls innen, aber an 4 Stellen ist ein kleiner Durchlass nach außen – so kann man praktischerweise weiteres Material befestigen.

Abdeckleiste und RV gehen nicht bis ganz hinunter, hier wurden gut 20cm gespart, damit der Smock nicht beim Laufen hindert. Das unterste Ende kann auch mit einem Zugband zusammengezurrt werden.

Zu guter Letzt die Innenseite: Hier gibt es nicht mehr viel zu sehen – am unteren Rücken sind in Höhe und Größe der Wilderer Tasche (außen) zwei geräumige, flache Taschen untergebracht. Diese sind oben offen und nicht verschließbar. In Brusthöhe gibt es noch mal 2 RV Taschen für Dokumente oder ähnliche Gegenstände und damit bringt es der Leo Köhler Smock auf insgesamt 15 Taschen!!

Weiter geht es mit der Einsatzkampfhose. Auch hier wurde versucht, eine robuste und gleichzeitig vielseitige Einsatzhose zu entwerfen, was auch gut gelungen ist. Neben einer Gesäßtasche hinten rechts,

2 Handwärmertaschen und 2 großen Oberschenkeltaschen verfügt die Einsatzkampfhose – genau wie der Smock im Ellbogenbereich – einen verstärkten Kniebereich aus Cordura.

Auf der Unterseite sind diese mit Klett verschlossen, um die Kniepolster zu halten. Hier handelt es sich um das gleiche weiße und billig wirkende Material wie bei der Jacke, – aber wie gesagt – besser als gar nichts. Den verstärkten Bereich hat man bei der Hose auch am Gesäß verwendet,

also kann man getrost auf Po und Knien durch die Gegend rutschen, ohne dass da was passiert.

Die Oberschenkeltaschen lassen sich auf der Innenseite mit einem Riemen ans Bein fixieren, um so Schlackern bei hoher Zuladung zu verhindern. Apropos Zuladung, wenn die Hose ordentlich befüllt ist, verwendet man am besten Hosenträger.

Die Knöpfe dazu sind bereits angebracht – die Hosenträger allerdings nicht enthalten.

Am Beinabschluß findet man eine Zugschnur wie man es von BDUs kennt und ein längeres Innenbein, was als Gamasche gedacht ist. Diese Verlängerung hat eine eigene Zugschnur aus elastischem Material mit Kordelstopper.

FAZIT: Der Leo Köhler KSK Smock und die Einsatzkampfhose sind für den härtesten Gebrauch gemacht. Jede Naht ist bombenfest, die verwendeten Materialien hochwertig und der Gesamteindruck ist sehr gut. Robustheit und Vielseitigkeit hat natürlich auch einen Nachteil: Das Gewicht des Smocks und der Hose liegen natürlich weit über einer normalen Kampfuniform – dafür hat man aber auch schon die Kampfmittel untergebracht, ohne dass man weiteres Gear anlegen muss. Die mitgelieferten Polster sind nicht wirklich brauchbar, aber die Einschubtaschen bieten genügend Platz für alle gängigen Knie- und Ellbogenschoner. Toll ist, dass Leo Köhler Pencott Greenzone und Badlands anbietet – funktioniert es doch hervorragend in unseren Wäldern und Wiesen.

Das ganze Paket kommt zu dem auch noch Preislich günstig daher, für ein Produkt aus Deutschland. So kostet der Leo Köhler KSK Smock zwischen 110€ und 180€ je nach Tarnmuster und die Einsatzkampfhose 80€ und 100€. Erhältlich sind beide Teile in den folgenden Tarnmustern: BW Tropentarn (3-Farben-Tarn), BW Flecktarn, BW Wüstentarn, A-Tacs FG, Multicam, CCE, Pencott Greenzone und Pencott Badlands. Weiterhin gibt es beide Teile auch einfarbig Schwarz. Ihr findet Leo Köhler bei ASMC, TACWRK oder Recon Company.